Deutsche Umwelthilfe begrüßt faktische Partikelabscheiderpflicht für Kaminöfen: Umweltzeichen Blauer Engel muss Mindeststandard werden
Geschrieben am 13-12-2019 |   
 
 Berlin (ots) - Jury Umweltzeichen ebnet Weg für einen wirkungsvollen Blauen  
Engel für Kaminöfen - Faktische Partikelabscheiderpflicht durch strenge  
Feinstaub-Grenzwerte für alle Kaminöfen mit Blauem Engel wurde maßgeblich von  
der Deutschen Umwelthilfe vorangetrieben - Umweltzeichen Blauer Engel sorgt  
dafür, dass endlich auch bei Kaminöfen wirksame Abgasreinigung eingesetzt wird - 
Blauer Engel für Kaminöfen muss nach Ansicht der DUH zur Pflicht werden - Die  
überwiegend mittelständischen Ofenbauer haben nun endlich eine klare Vorgabe,  
welche Emissionswerte zukünftige saubere Kaminofen-Systeme einzuhalten haben 
 
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt das Votum der Jury Umweltzeichen für  
einen Blauen Engel für Kaminöfen und fordert, dass dieser von den für die  
Luftreinhaltung zuständigen Bundesländern bzw. Städten schnellstmöglich als  
Mindeststandard für alle neuen Anlagen angewandt wird. Die entsprechenden  
Vergabekriterien wurden am 11. Dezember 2019 von der unabhängigen Jury  
Umweltzeichen beschlossen. Der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der  
Bundesregierung und garantiert hohe Standards. Die Initiative zur Entwicklung  
dieses Blauen Engels geht auf die DUH und den internationalen Experten für  
Luftreinhaltung, Axel Friedrich, zurück. 
 
"Wir begrüßen die klare Entscheidung der Jury Umweltzeichen, die nun auch  
bezüglich der viel zu hohen Feinstaubwerte die Durchsetzung der Sauberen Luft in 
unseren Städten ermöglicht. Angesichts von jährlich nahezu 60.000 vorzeitigen  
Todesfällen in Deutschland allein aufgrund durch Feinstaub erwarten wir von  
allen 16 Bundesländern und den besonders betroffenen Städten, dass diese den  
Blauen Engel für Kaminöfen für neue Anlagen zur Pflicht machen", fordert  
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Auch für andere Ofentypen wie z.B.  
Kachel- und Speicheröfen, für die bislang noch kein Blauer Engel existiert,  
müssen nach Ansicht der DUH die Anforderungen - in Anlehnung an den Blauen Engel 
für Kaminöfen - verschärft werden. "Die jetzt beschlossenen Regeln für  
zukünftige Kaminöfen eröffnen den mittelständisch geprägten Ofenbauern endlich  
klare Vorgaben für die Konstruktion sauberer Kaminöfen ", so Resch weiter. 
 
Der unabhängige internationale Experte für Luftreinhaltung, Axel Friedrich,  
ergänzt: "Die derzeit verfügbaren Kaminöfen ohne Partikelabscheider sind nicht  
akzeptabel. Sie stoßen unter anderem beträchtliche Mengen an Rußpartikeln aus,  
die sowohl die Gesundheit als auch das Klima schädigen. Außerdem emittieren sie  
weitere krebserzeugende Stoffe. Dies soll sich mit dem neuen Blauen Engel  
ändern. Durch die strengen Grenzwertvorgaben werden nun endlich auch bei Öfen  
Filter oder Partikelabscheider zur wirksamen Abgasreinigung eingesetzt. Alle  
Zeichennehmer des Blauen Engels für Kaminöfen sind aufgefordert, die  
Anforderungen für ultrafeine Partikel von Beginn an einzuhalten." 
 
Die Vergabegrundlage des Blauen Engels tritt ab Januar 2020 in Kraft - ab diesem 
Zeitpunkt können Hersteller das Umweltzeichen für ihre Produkte beantragen. Die  
DUH ist zuversichtlich, dass innovative Produzenten schnell Kaminöfen mit  
Umweltzeichen anbieten werden. Der Blaue Engel soll aus Sicht der DUH nicht nur  
eine ökologische Kaufentscheidung unterstützen, sondern auch als Grundlage für  
strengere Anforderungen an neue Anlagen gelten. 
 
Dass Bundesländer und Städte zahlreiche gesetzliche Möglichkeiten haben,  
strengere Anforderungen wie die Kriterien des Blauen Engels vorzuschreiben,  
zeigt ein von der DUH beauftragtes Rechtsgutachten auf. Das Land Berlin geht  
hier mit gutem Beispiel voran: Der Senat hat in seinem im Juli 2019  
vorgestellten Luftreinhalteplan den Blauen Engel als künftige Mindestanforderung 
für Öfen angekündigt. Und auch Bündnis90/Die Grünen sehen Handlungsbedarf - im  
aktuellen Beschluss des Bundesparteitags im November wird bei Holzheizungen der  
Einsatz von wirksamer Emissionsminderungstechnik gefordert. 
 
Diese Mindestanforderungen für die Abgasreinigung werden durch den Blauen Engel  
für Kaminöfen gewährleistet. Die Vergabekriterien beinhalten erheblich strengere 
Staubgrenzwerte als der Gesetzgeber vorsieht. Im Vergleich zum üblichen  
Typzulassungstest müssen die Kaminöfen ein realitätsnäheres Messverfahren  
durchlaufen. Zudem wird erstmalig auch die Partikelanzahl gemessen, was in  
anderen Bereichen, wie z.B. bei Pkw, bereits seit Jahren zum Standard gehört.  
Damit werden ultrafeine Partikel erfasst, die gesundheitlich besonders relevant  
sind, da sie tief in den Körper eindringen. Um Fehlbedienungen des Ofens zu  
vermeiden, wird der Nutzer außerdem durch technische Lösungen wie etwa eine  
automatische Verbrennungsluftregelung unterstützt. 
 
Als nächsten Schritt fordert die DUH die Verschärfung der Anforderungen an  
bestehende Anlagen. Diese sollten insbesondere in belasteten Städten nur dann  
weiterbetrieben werden, wenn sie durch den nachträglichen Einbau eines  
Partikelabscheiders im Kamin eine vergleichbare Reduktion des Feinstaubs  
erreichen. 
 
Hintergrund: 
 
Die DUH setzt sich im Rahmen der Informationskampagne Clean Heat für weniger  
Feinstaub und Ruß aus Holzfeuerungsanlagen ein. Clean Heat wird durch das  
LIFE-Programm von der EU gefördert. Weitere Informationen: www.clean-heat.eu 
 
Links: 
 
Rechtsgutachten: http://l.duh.de/sg26u 
 
Link zu Vergabegrundlage: https://www.blauer-engel.de/de/get/productcategory/168 
 
Pressekontakt: 
 
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer,  
0171 3649170, resch@duh.de  
 
Dr. Axel Friedrich, Internationaler Experte für Verkehr und  
Luftreinhaltung 
0157 71592163, axel.friedrich.berlin@gmail.com 
 
DUH-Pressestelle: 
 
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann 
030 2400867-20, presse@duh.de 
 
 www.duh.de ,  www.twitter.com/umwelthilfe ,  
 www.facebook.com/umwelthilfe ,  www.instagram.com/umwelthilfe 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4468219 
OTS:               Deutsche Umwelthilfe e.V. 
 
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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