(Registrieren)

neues deutschland: Was treibt Menschen in die Boote? - Kommentar zur kurzsichtigen europäischen Asylpolitik

Geschrieben am 27-06-2018

Berlin (ots) - 220 Menschen sind vergangene Woche vor der
libyschen Küste ertrunken. Sie stiegen in seeuntüchtige Boote und
kenterten. Wie viele Tausende vor ihnen auch. Natürlich ist das
fahrlässig, das wussten sie vermutlich selbst. Die Frage bleibt:
Warum machen sie das? Wer über eine Flüchtlingskrise spricht und
Lösungen für eine europäische Asylpolitik finden will, muss sich
diese Frage stellen - und darauf eine Antwort finden.

Natürlich reicht es nicht aus, nur eine Abweisung von Flüchtlingen
an der deutsch-österreichischen Grenze im Blick zu haben. Das ist arg
kurzsichtig. Ebenso wie eine rigorose Abschottung der Außengrenze
realitätsfernes Wunschdenken ist. Kanzlerin Angela Merkel schlägt nun
vor, außereuropäische Lager in Nordafrika zu schaffen. Dorthin
könnten dann die Bootsflüchtlinge gebracht werden. In keinem
afrikanischen Staat findet der Vorschlag bislang Zuspruch - weil
keines der Länder davon einen Nutzen hat.

Die Idee von Sammellagern in Nordafrika offenbart den fatalen
Eurozentrismus bei der Suche nach Lösungen in der Flüchtlingspolitik.
Eine nachhaltige Politik sieht freilich anders aus: Die müsste vor
allem die Fluchtursachen ins Zentrum der Bemühungen nehmen. Menschen
brauchen dort, wo sie leben, Frieden und Perspektiven. Sie brauchen
Entwicklungsmöglichkeiten - und zwar vornehmlich in ihrem Sinne und
nicht im Sinne von europäischen Geschäftspartnern.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

644153

weitere Artikel:
  • Frankfurter Rundschau: Wer hat, dem wird gegeben Frankfurt (ots) - Da wird eine Menge Geld ausgeschüttet, aber es fließt zielgenau am Notwendigen vorbei. Das gilt zum einen für Kindergeld und Kinderfreibetrag: Seit Jahren weisen Sozialverbände hier auf strukturelle Fehler hin. Erstens bringt der Freibetrag, der sich für höhere Einkommen lohnt, mehr ein als das Kindergeld, das die weniger Verdienenden erhalten. Zweitens gehen die Ärmsten, etwa Hartz-IV-Bezieher, beim Kindergeld ganz leer aus. Es entsteht eine Verteilungswirkung nach oben. Drittens fragt sich, ob das Geld nicht besser mehr...

  • Tillmann/Hauer: Koalition erleichtert Zugang zum Kapitalmarkt für kleine und mittlere Unternehmen Berlin (ots) - Spielraum der EU-Prospektverordnung wird genutzt Der Finanzausschuss des Bundestags hat am heutigen Mittwoch, 27. Juni 2018, das Gesetz zur Ausübung von Optionen der EU-Prospektverordnung abschließend beraten. Dazu erklären die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Antje Tillmann sowie der zuständige Berichterstatter Matthias Hauer: "Die EU-Prospektverordnung regelt die Pflicht zur Erstellung von Prospekten bei der Ausgabe von Wertpapieren. Ab dem 21. Juli 2018 können die Mitgliedstaaten mehr...

  • Kölnische Rundschau: zu katholische Bischöfe und Ökumene Köln (ots) - Dauerkonflikt Raimund Neuß zu Problemen mit der Ökumene¶ Vorhang zu und alle Fragen offen: Die Sentenz des Atheisten Bertolt Brecht passt gut auf die Lage nach der Ratssitzung der deutschen Bischöfe. Sie haben ihren Text zur Eucharistie in konfessionsverbindenden Ehen jetzt veröffentlicht, als "Orientierungshilfe" und nicht als offizielles Dokument. Beantwortet sind die inhaltlichen Bedenken der Kritiker nicht, auch die Glaubenskongregation hat nur auf Zuständigkeiten verwiesen: Jeder Bischof soll zusehen, mehr...

  • WELT-Emnid-Umfrage: Mehrheit lehnt Merkels Flüchtlingspolitik ab und glaubt nicht an europäische Lösung / Trotzdem will die Mehrheit keinen Rücktritt der Kanzlerin Berlin (ots) - Der Asylstreit steuert auf seinen Höhepunkt zu. Wer liegt richtig in den Augen der Wählerinnen und Wähler? Angela Merkel oder Horst Seehofer? Wird es noch einen Kompromiss geben? Und sollte die Kanzlerin zurücktreten, wenn es keine Einigung geben sollte? In einer repräsentativen WELT-Emnid-Umfrage lehnen 53 Prozent der Befragten die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin "eher ab". Nur 41 Prozent der Deutschen stimmen Angela Merkel "eher zu". An eine von Angela Merkel gewünschte europäische Lösung der Flüchtlingsproblematik mehr...

  • WELT-Interview mit Annegret Kramp-Karrenbauer zu "Lifeline"-Diskussion und Asylstreit Berlin (ots) - Nicht alle Missionen dienen der Seenotrettung / Deutschland hat "keinen Nachholbedarf an humanitärer Bereitschaft" / Europäische Absprachen nötig, damit wir künftig "nicht mehr Flüchtlinge vor der Tür haben" als heute CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich für eine kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit von Hilfsorganisationen ausgesprochen. Dem Fernsehsender WELT sagte Kramp-Karrenbauer: "Wir stellen fest, dass wir auch solche Missionen haben, die nicht mehr darauf ausgerichtet sind, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht