| | | Geschrieben am 26-06-2018 Mittelbayerische Zeitung: Tierwohl besser schützen / Tiertransporte müssen international strenger geregelt und kontrolliert werden. Auch die Verbraucher können über ihr Kaufverhalten Einfluss nehmen.
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 Regensburg (ots) - Es dreht einem den Magen um. Und mancher
 schaltet bei den schlimmen Bildern von gequälten oder gar verendeten
 Tieren auf endlos langen Transporten, manchmal mit zu wenig oder ganz
 ohne Wasser, ohne Futter, ohne ausreichend Platz auf dem Laster,
 einfach ab. Nicht sehen, nichts hören. Und es stimmt: So viel Elend,
 solch schlimme Tierquälerei ist nicht zu ertragen. Tiere sind
 Mitgeschöpfe. Auch sie haben ein Anrecht auf einen tiergerechten, ja
 einen würdevollen Umgang mit ihnen. Sie sind keine Wegwerfware, auch
 wenn sie zu dem Zweck gezüchtet und gemästet werden, einmal getötet
 und verspeist zu werden. Aber gerade weil unsere und andere
 Gesellschaften wohl nicht auf den Verzehr von Fleisch, Wurst, Eiern,
 Milch und anderen tierischen Produkten verzichten werden, ist der
 sorgsame, verantwortungsvolle Umgang mit unseren tierischen
 Mitgeschöpfen so bedeutsam. Aus uns überzeugten Fleischessern - der
 Autor gehört dazu - werden nicht über Nacht strikte Veganer, die
 jegliche tierischen Produkte von ihrem Speisezettel tilgen. Auch
 werden wir uns so bald nicht allein von Algen oder Insekten ernähren,
 wenngleich an diesen Nahrungsquellen der Zukunft eifrig geforscht
 wird. Freilich könnte es bei den Freunden von Brat- und Weißwürsten,
 von Schweinsbraten und Schnitzel vielleicht doch etwas weniger sein.
 Auch aus ernährungsphysiologischen Gründen ist weniger mehr. Und dem
 Cholesterinspiegel täte es bestimmt auch gut, wenn nicht jeden Tag
 Fleisch auf den Tisch käme. Der tiefere Grund für die
 vielkritisierten Tiertransporte ist nämlich der hohe Fleischkonsum,
 hierzulande und anderswo. Hinzu kommt, dass sich lange Transporte
 wirtschaftlich lohnen können, wenn an anderen Orten, in anderen
 Ländern billiger geschlachtet und verarbeitet wird. Ob es auch
 sinnvoll und ökologisch ist, Schlachttiere Hunderte oder sogar
 Tausende Kilometer durch Deutschland und ganz Europa zu karren, steht
 auf einem anderen Blatt. Den Grundsatz, was regional produziert
 wurde, sollte auch regional geschlachtet und verarbeitet werden,
 können übrigens auch die Verbraucher mit ihrem Kaufverhalten
 beeinflussen. Kurze Wege entsprechen dem Tierwohl. Billig fördert
 dagegen die Tendenz zu nicht artgerechter Haltung und oft
 tierquälerischen Transporten. Allerdings muss man auch bei diesem
 brisanten Thema genau hinschauen. Allgemeines Draufhauen bringt
 nichts. So wie es in der ganz überwiegenden Mehrheit
 verantwortungsbewusste Tierhalter gibt, verlaufen wohl auch die
 meisten Tiertransporte hierzulande entsprechend der Vorschriften. Das
 Problem sind die "schwarzen Schafe", die auf die Einhaltung des
 Tierschutzes pfeifen, die nur auf möglichst schnelle Transporte, nur
 auf ihren Gewinn schauen, denen das Wohl der ihnen anvertrauten Tiere
 egal ist. Spätestens an dieser Stelle ist die Politik gefragt. Die
 Empörung über schlimmste Praktiken bei Tiertransporten alleine reicht
 nicht. Es braucht viel schärfere und strafbewehrte
 Tierschutzbestimmungen für die Transporte, und zwar innerhalb und
 außerhalb der EU. Genauso wichtig sind mehr und wirksamere
 Kontrollen, damit Verstöße gegen den Tierschutz auch entdeckt und
 beendet werden können. Das beginnt bei den Amtstierärzten, die die
 Transporte überhaupt erst genehmigen müssen - und im Zweifel versagen
 können. Leider gibt es von diesen Veterinären in Bayern zu wenige.
 Unverzichtbar sind ebenso mehr Kontrollen auf den Autobahnen und an
 den Grenzübergängen. Im Zeitalter des Internets, in denen Ankunfts-
 und Abfertigungszeiten an der Grenze vorab angemeldet werden können,
 sind stundenlange Wartezeiten mit Tieren, etwa in der prallen Sonne,
 nicht hinnehmbar. Die Tierquälerei auf Transporten muss endlich ein
 Ende haben.
 
 
 
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 Mittelbayerische Zeitung
 Redaktion
 Telefon: +49 941 / 207 6023
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