| | | Geschrieben am 26-06-2018 Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT zum Mindestlohn
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 Bielefeld (ots) - Nun sind es also tatsächlich die erwarteten 9,19
 Euro je Stunde, auf die der Mindestlohn in Deutschland zum
 Jahreswechsel steigen soll. Die Expertenkommission mit Vertretern von
 Arbeitgebern, Gewerkschaften und Wissenschaft hat sich an den reinen
 Zahlen orientiert - und nicht an den Forderungen der verschiedenen
 Interessensgruppen. Dass es 2020 einen zweiten Schritt auf 9,35 Euro
 geben und nicht erst turnusgemäß 2021 die nächste Anhebung folgen
 soll, ist so etwas wie ein Kompromiss. Die Gewerkschaften waren zuvor
 für eine stärkere Erhöhung der untersten Vergütungsgrenze
 eingetreten, für einen Mindestlohn, der auf mittlere Sicht
 existenzsichernd sein solle. Die Wirtschaft hat vor einer zu starken
 Anhebung gewarnt, die Beschäftigung kosten könne.
 
 Klar ist, dass Menschen auch mit 9,35 Euro in der Stunde keine
 großen Sprünge machen können. Für einen Vollzeitbeschäftigten
 bedeuten rund 1600 Euro brutto knapp 1200 Euro netto im Monat.
 Deshalb gehört zur Realität, dass viele Mindestlohnbezieher darauf
 angewiesen sind und auch künftig sein werden, mit staatlichen Mitteln
 aufzustocken, um über die Runden zu kommen. Und Armut im Alter bleibt
 für Niedriglohnempfänger ein großes Zukunftsproblem.
 
 Nichtsdestotrotz kommt dem Mindestlohn als Untergrenze eine
 wichtige Rolle und Signalwirkung zu. Er hat vielen Arbeitnehmern
 genützt. Und er hat nicht die von Kritikern prophezeiten Verwerfungen
 am Arbeitsmarkt mit dem Wegfall zigtausender Jobs zur Folge gehabt.
 
 Entscheidend ist, dass der Mindestlohn nicht nur auf dem Papier
 steht, sondern auch tatsächlich im Portemonnaie der Arbeitnehmer
 ankommt. Deshalb sind mehr und bessere Kontrollen unerlässlich. Für
 eine angemessene Entlohnung der Beschäftigten, eine starke
 Binnenkonjunktur und auch einen fairen Wettbewerb der Unternehmen ist
 der Mindestlohn ein Baustein. Von noch größerer Bedeutung für viel
 breitere Arbeitnehmerschichten aber ist die Tarifbindung. Um
 Lohndumping und eine gefährliche Abwärtsspirale zu verhindern, muss
 die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen gestärkt werden - so
 wie es etwa im NRW-Gastgewerbe oder bei den Friseuren der Fall ist.
 Denn inzwischen arbeitet hierzulande kaum noch jeder zweite
 Beschäftigte in einem Unternehmen, das tarifgebunden ist. Gravierende
 Einkommensunterschiede bei gleicher Arbeit und eine riskante
 Wettbewerbsverzerrung sind die Folge.
 
 Deshalb muss die Große Koalition ihrer Ankündigung, die
 Tarifbindung stärken zu wollen, jetzt auch entschlossen Taten folgen
 lassen. Um eine gute Bezahlung zu sichern, um Abstiegsängste zu
 vertreiben - und auch um heute Altersarmut von morgen vorzubeugen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
 Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
 
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