| | | Geschrieben am 21-06-2018 BERLINER MORGENPOST: Gefährliche Anzeichen / Leitartikel von Lorenz Vossen zu Berliner Wirtschaft
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 Berlin (ots) - Kurzform: Bei der Berliner Industrie- und
 Handelskammer waren sie dann doch überrascht, wie negativ die
 Wirtschaft in der Hauptstadt die hiesige Lage beurteilt. Laut den
 Ergebnissen einer Befragung ziehen düstere Wolken am Himmel auf.
 Egal, ob es um Verwaltung, Neubau, Verkehr, Gewerbeflächen oder
 Bildung geht - mindestens drei von vier Unternehmen bewerten die
 Politik des Berliner Senats auf den einzelnen Feldern als
 unbefriedigend. Diesen Unternehmen, der Wirtschaft allgemein müsste
 der Berliner Senat eigentlich den roten Teppich ausrollen - oder
 zumindest mal auf sie hören. Ohne starke Unternehmen keine
 Steuereinnahmen, keine vollen Sozialkassen, kein Schulneubau und
 keine Verkehrswende. Doch statt den Dialog zu suchen, verrennt sich
 die Koalition lieber im Klein-Klein, diskutiert über Unisextoiletten
 in der Verwaltung und gründet eine Regenwasseragentur.
 
 Der vollständige Leitartikel: Eigentlich scheint alles wunderbar.
 Die Auftragsbücher sind voll, die Arbeitslosigkeit sinkt, man könnte
 meinen, der Berliner Wirtschaft gehe es prächtig. Bei der Berliner
 Industrie- und Handelskammer (IHK) waren sie dann doch überrascht,
 wie negativ die Wirtschaft in der Hauptstadt die hiesige Lage
 beurteilt. Laut den Ergebnissen einer Befragung ziehen düstere Wolken
 am Himmel auf. Egal, ob es um Verwaltung, Neubau, Verkehr,
 Gewerbeflächen oder Bildung geht - mindestens drei von vier
 Unternehmen bewerten die Politik des Berliner Senats auf den
 einzelnen Feldern als unbefriedigend, am schlechtesten, mit 92
 Prozent Unzufriedenheit, schneidet die Industriepolitik ab. "Man darf
 sich Sorgen machen", warnt IHK-Chef Jan Eder. Es sind gefährliche
 Anzeichen. Denn um die Weltwirtschaft, von der auch die Berliner
 Wirtschaft abhängig ist, steht es aktuell gar nicht gut: der
 Handelskrieg zwischen den USA und China, die Strafzölle - die
 Prognosen sind schlecht. Erstes prominentes Opfer ist Daimler, das am
 Donnerstag eine Gewinnwarnung herausgab. Politiker und Experten aller
 Couleur warnen bereits vor der nächsten großen Wirtschaftskrise. Und
 auch in Berlin gibt es natürlich etliche Unternehmen, die global
 agieren und viele Menschen beschäftigen: die Bahn, Siemens,
 Vattenfall. Diesen Unternehmen, der Wirtschaft allgemein müsste der
 Berliner Senat eigentlich den roten Teppich ausrollen - oder
 zumindest mal auf sie hören. Ohne starke Unternehmen keine
 Steuereinnahmen, keine vollen Sozialkassen, kein Schulneubau und
 keine Verkehrswende. Doch statt den Dialog zu suchen, verrennt sich
 die Koalition lieber im Klein-Klein, diskutiert über Unisextoiletten
 in der Verwaltung und gründet eine Regenwasseragentur. Sicher, Berlin
 ist immer noch sexy und nicht mehr so arm, aber die Standortfaktoren
 haben sich verbraucht. Das Leben in der Hauptstadt ist teurer
 geworden, die freien Flächen sind verschwunden und das
 Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (BIP) wächst nicht im gleichen Maß wie
 die Bevölkerung. Berlin dümpelt beim BIP im Mittelfeld der Republik.
 Gleichzeitig steigen die Mieten, nicht nur für die Einwohner, sondern
 auch für die Unternehmen. Es gibt also einen großen Handlungsbedarf.
 Aber die aktuelle rot-rot-grüne Regierung vermag die Zeichen der Zeit
 nicht zu deuten. Zum Beispiel bei der Infrastruktur, einer der
 Hauptkritikpunkte der Unternehmen. Ja, Berlin wird in Kürze sein
 Mobilitätsgesetz verabschieden. Die Wirtschaft hat mehrmals gewarnt,
 dass die Bevorzugung der Radfahrer am Ende nicht zu Lasten des
 Wirtschaftsverkehrs gehen darf. Doch genau das droht nun. Denn das
 Straßenland soll neu aufgeteilt werden. Aber die
 3,7-Millionen-Einwohner-Stadt Berlin braucht auch einen
 funktionierenden Lieferverkehr. Nicht alles kann man mit einem
 Lastenrad transportieren. Auch bei einem weiteren Punkt gibt es
 Probleme im rot-rot-grünen Senat: bei den Flächen. Die Wirtschaft
 befürchtet im Rennen um die raren Grundstücke in der Stadt gegenüber
 dem Wohnungsbau ins Hintertreffen zu geraten. Der Konflikt geht hier
 quer durch den Senat. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) und
 Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) streiten um den richtigen Weg.
 Dabei ist es erklärtes Ziel: wohnen und arbeiten gemeinsam zu denken.
 Berlin steht im Wettbewerb mit anderen attraktiven Metropolen. Die
 Politik kann die Wirtschaft nicht ersetzen, sollte sie auch nicht.
 Aber der Senat muss Rahmenbedingungen schaffen, damit die Berliner
 Unternehmen  auch in Zukunft noch gut dastehen. Die Unternehmer sehen
 die aktuelle Politik allerdings mit großer Sorge.
 
 
 
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 BERLINER MORGENPOST
 
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