| | | Geschrieben am 11-06-2018 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum G7-Gipfel
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 Bielefeld (ots) - Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen, sagte
 einst der legendäre SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner. Müssen
 tut freilich keiner, auch Donald Trump nicht. Wehners Satz
 funktioniert nur, wenn es drinnen weitergeht. Wie 1975 im Bundestag,
 den die Unionsfraktion kurzzeitig verlassen hatte.
 
 2019 hat Frankreich die G7-Präsidentschaft, und Emmanuel Macron
 wird nach Biarritz einladen. Die Amerikaner können sich dann
 entscheiden, ob sie kommen oder nicht. Im übernächsten Jahr aber
 haben sie selbst den Vorsitz. Dann schlägt für dieses Gipfelformat
 die Stunde der Wahrheit.
 
 Die G7 sind eine Runde der wichtigsten demokratischen Staaten, die
 dort bisher ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik abstimmten, um dann
 weiterzugehen, zur globalen Politik. Von Aids bis Entwicklung.
 Aufgrund dieses Charakters der Treffen gehörte Russland nur eine
 kurze Zeit hier hin, nämlich als es auf dem Weg zur Demokratie war.
 Jetzt - nach Krim-Besetzung und Schikanen gegen die Opposition -
 nicht mehr. Und China hat dort mit seinem jetzigen System
 grundsätzlich nichts zu suchen. Natürlich ist das G-20-Format mit der
 Zeit bedeutender geworden. Aber es ist auch unverbindlicher, weil es
 keine geistige Gemeinschaft gibt.
 
 Je mehr Trump spaltet, umso mehr muss der Rest zusammenhalten. Das
 ist die Konsequenz aus den Ereignissen in Kanada. Die G7
 repräsentieren immer noch fast 30 Prozent der Weltproduktion, aber
 selbst ohne die USA ist es noch ein Sechstel. Auch G6  würde sich
 also  lohnen. Wenn der Westen überhaupt keine starke und einige
 Stimme mehr hat, dann bestimmen weniger sympathische Gesellschaften
 Takt und Tempo in der Welt.
 
 Dem Kurs der Kanzlerin kann man daher nur zustimmen. Kein Format
 darf man zu früh aufgeben, keine Gesprächsmöglichkeit verweigern.
 Aber man darf auch nicht wackeln. Deshalb ist es richtig, Trumps
 mutwillige und rechtswidrige Zölle in gleicher Größenordnung zu
 beantworten. In der Hoffnung, dass in den USA, wenn schon nicht beim
 Präsidenten, dann doch bei seinen Wählern, die Einsicht wächst, dass
 freier Handel für alle besser ist als Protektionismus. Und später
 vielleicht die Einsicht, dass Multilateralismus besser ist als
 America alone.
 
 Angela Merkel und Emmanuel Macron (»Merkelon«) ist unversehens die
 Rolle zugefallen, das westliche Rest-Bündnis zusammenzuhalten. Beide
 sind nicht nur die Gegenspieler von Trump. Sie sind auch die
 eigentlichen Gegenspieler von Putin, Xi, Erdogan und vielen anderen,
 die ein Interesse an schwachen Demokratien und einem schwachen Europa
 haben, um freie Bahn zu bekommen. Für ihre Wirtschaften und
 Gesellschaftsmodelle. Wenn sich die G6 aber auch noch zerlegen, vor
 allem Europa, dann ist dieser Kampf verloren.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
 Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
 
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