| | | Geschrieben am 07-06-2018 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum G7-Gipfel
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 Bielefeld (ots) - Sieben gilt als  Glückszahl, jedenfalls im
 Westen. Doch das Glück ist der Gruppe der einstmals führenden
 Industriestaaten   abhanden gekommen.  Wenn überhaupt von »Glück« im
 Vorfeld des G7-Gipfels im kanadischen La Malbaie die Rede ist, dann
 in Zusammenhang mit dem wenige Tage später in Singapur stattfindenden
 Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator
 Kim Jong Un. So gibt es wenigstens einen Tagesordnungspunkt, bei dem
 die Teilnehmer einer Meinung sind. Ansonsten ist es ein Gipfel Einer
 gegen Sechs. Oder Sechs gegen Einen, sofern der Rest  im
 Handelsstreit mit den USA einig bleibt. Trumps  Begründung, die
 Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus verbündeten Staaten seien
 für den Erhalt der nationalen Sicherheit notwendig,  ist so absurd,
 dass die EU  nur mit Gegenmaßnahmen antworten  kann.   Zölle auf
 Erdnussbutter, Motorräder, Whiskey und Jeans sind angemessen - aber
 keine Lösung. Trump hat ja schon ankündigt,  er werde den Konflikt
 mit neuen Importzöllen auf europäische Autos weiter eskalieren. Dabei
 gibt es Modelle zur  Beilegung des Streits.  Doch komplizierte
 Kompromisse passen nicht in  Twitter-Meldungen. Die Berater des
 US-Präsidenten  machen inzwischen kein Geheimnis daraus, dass sie von
 der gesamten Welthandelsordnung WTO nichts halten und sie am liebsten
 ganz auflösten. Dass ausgerechnet ein  Unternehmer  in eine Phalanx
 mit linken Globalisierungsgegnern eintritt, ist nur  eine Randnotiz
 im absurden Trump-Theater. Eine Wirtschaftsordnung, in der jedes Land
 seine eigenen Gesetze macht   und nach Gutdünken ändert, gefährdet
 Fortschritt und  Wohlstand auf der ganzen Welt, auch in den USA. Auch
 jenseits der Zölle gibt es kaum  ein Thema, bei dem die G7 noch an
 einem Strang ziehen. Natürlich nicht beim  Klimaschutz. Und nicht
 beim  Bruch des Atomabkommens mit dem Iran. Er wird  Folgen haben,
 die weit über den Einzelfall hinausgehen. Wenn sich die USA nicht an
 Verträge halten, wie soll man erwarten, dass es andere in schwieriger
 Lage tun werden? Kanadas Premierminister Justin Trudeau will  als
 Gastgeber, dass die G7 noch andere Themen besprechen: die
 Gleichberechtigung von Männern und Frauen, saubere Meere, saubere
 Energien, Sicherheit,  Frieden. Schwer vorstellbar, dass er dafür
 Gelegenheit findet. Solche Themen können fast nur noch auf
 informellen Treffen wie dem Wirtschaftsforum in Davos besprochen
 werden. Von 2002 bis 2013 war aus  G7 vorübergehend  G8 geworden -
 bis  russische Truppen  die Krim besetzten.  Mit China und Indien
 fehlen   wichtige Staaten. Ob sich die Regierungschefs überhaupt auf
 ein Kommuniqué einigen werden, ist unsicher.  Vielleicht ist es an
 der Zeit, über eine Beschränkung auf G6 nachzudenken oder den  Gipfel
 ganz aufzugeben.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
 Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
 
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