Lausitzer Rundschau: Zum Umgang mit dem Amoklauf von München
Geschrieben am 24-07-2016 |   
 
 Cottbus (ots) - Angst ist der höchst sinnvolle körperliche  
Zustand, der alle unsere Reserven mobilisiert, um uns vor Gefahren zu 
retten. Panik hingegen lähmt. In München war eine Stadt der Panik  
sehr nahe. Es ist eben nicht alles so gut gelaufen, wie hinterher  
gelobt worden ist. Nicht bei der Polizei. Nicht bei den Bürgern. Auch 
nicht bei der Politik. Kein Vorwurf, aber eine Bilanz. Um mit der  
Politik zu beginnen: Die Überprüfung der Waffen-Regeln ist  
tatsächlich eine sinnvolle Schlussfolgerung aus dem Geschehen. Es  
kann nicht sein, dass ein durchgeknallter 18-Jähriger so leicht an  
eine Pistole und so viel Munition kommt. Ansonsten bleibt ein  
Amoklauf ein Amoklauf, gegen den man außerhalb der psychiatrischen  
Früherkennung wenig machen kann. Die Einberufung des  
Bundessicherheitskabinetts in Berlin, des höchsten Kriegs- und  
Krisengremiums, war jedenfalls überzogen und hat das Land ganz sicher 
nicht beruhigt.  Überzogen sind erst recht die neuen Rufe nach einem  
Einsatz der Bundeswehr im Innern. Nicht auszudenken, auch die wäre  
noch ausgerückt in der bayerischen Landeshauptstadt, zusätzlich zu  
den  Polizisten. Das Chaos wäre perfekt gewesen. Hier sind wir bei  
der Polizei und der Alarmierung. Die möglichst gezielte Ermordung  
möglichst vieler Unschuldiger, die früher ausschließlich Amokläufern  
vorbehalten war, ist durch die islamistischen Terroristen zur  
Standardmethode geworden. Und die Grenzen sind fließend, wie man bei  
der Attacke im Regionalzug gesehen hat. Aber mehrere Täter an  
mehreren Orten gleichzeitig ist nun einmal klar den Terroristen  
vorbehalten. Als die Sicherheitsbehörden in München entsprechende  
Hinweise bekamen, mussten sie das sehr ernst nehmen. Warum aber die  
Annahme eines massiven terroristischen Angriffs so lange so viele  
Kräfte in Atem halten und die ganze Stadt lahm legen konnte, obwohl  
außerhalb des Olympia-Einkaufszentrums kein einziger Schuss fiel,  
muss nun aufgearbeitet werden. Die Polizei muss schneller aufklären  
können, was von den eingehenden Notrufen echt ist und was nicht. Sie  
muss schneller ein sicheres Lagebild haben. Hier übrigens ist die  
zweite politische Konsequenz zu ziehen: In Zeiten des Terrorismus  
muss gegen Menschen, die gezielt Falschinformationen verbreiten,  
strafrechtlich entschlossen vorgegangen werden. Und jeder Bürger  
sollte sich darüber hinaus dreimal überlegen, ob und was er  
weiterverbreitet. Einige Medien übrigens auch.  München hat gezeigt,  
dass auch die deutsche Gesellschaft jederzeit mit einem großen  
Anschlag rechnet. Entsprechend angespannt ist sie. Sie hat Angst, und 
die ist angesichts der Kette der Ereignisse von Paris über Nizza bis  
Würzburg absolut berechtigt. Umso mehr gilt es, jetzt sehr besonnen  
zu sein, ja entschlossen. Keine Panik. 
 
 
 
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