Neue Westfälische (Bielefeld): Amoklauf
Der ganz normale Wahnsinn
Ralf Müller, München
Geschrieben am 24-07-2016 |   
 
 Bielefeld (ots) - Terrorattacken mit Dutzenden von Toten in  
Frankreich, ein wüster Axt-Angriff bei Würzburg - das alles hat uns  
beinahe vergessen lassen, dass es noch den "ganz normalen Wahnsinn"  
gibt. Obwohl es erst im vergangenen Mai auf dem S-Bahnhof Grafing bei 
München eine Messerattacke eines offensichtlich Geistesgestörten mit  
einem Toten und mehreren Verletzten gegeben hatte, denken wir bei um  
sich schießenden oder stechenden Gewalttätern gleich an IS-Terror.  
Das geht sogar so weit, dass - wenn man will - sich sogar Zeugen  
auftreiben lassen, die "Allahu akbar" (Gott ist groß) bei der Bluttat 
im Münchener Einkaufszentrum gehört haben wollen, obwohl der Täter  
nichts mit Islamismus, dafür umso mehr mit Amokläufern wie den  
norwegischen Massenmörder Breivik am Hut hatte. Obwohl der Islamische 
Staat mit der Münchener Mordtat nicht in Verbindung steht, profitiert 
er doch davon. Der Vorfall hat gezeigt, wie weit die Dschihadisten  
schon mit ihrem Vorhaben vorangekommen sind, Angst zu verbreiten, der 
Hauptzweck von Terror. In den seligen Vor-Terror-Zeiten wäre wohl die 
Polizei nicht auf die Idee gekommen, wegen einer Schießerei in einem  
Stadtbezirk alle öffentlichen Verkehrsmittel lahm zu legen, den  
Hauptbahnhof zu räumen, die GSG9 anzufordern, die Bundeswehr in  
Alarmbereitschaft zu versetzen und die Bewohner aufzufordern, in den  
Häusern zu bleiben - undenkbar. Um nicht missverstanden zu werden:  
Die Polizei musste das ganz große "Besteck" auffahren. Denn gerade  
weil man terroristische Hintergründe und die Strategie der Anschläge  
an mehreren Orten nicht ausschließen konnte, war höchste Vorsicht  
geboten. Das ändert nichts daran, dass die Angst und der enorme  
Aufwand, der heute bei solchen Anlässen entsteht, den Terroristen in  
die Hände spielen. Traurig, aber wahr: Man kann Terror heute sogar  
mit Durchgeknallten verbreiten, die man gar nicht "unter Vertrag"  
hat. Überflüssig bis schwer erträglich sind in solchen Fällen die von 
Politikern vorschnell ins Gespräch gebrachten Rezepte. Diesmal hat  
sich SPD-Chef Sigmar Gabriel blamiert. Ein schärferes Waffenrecht  
hilft nichts gegen den Handel mit illegalen Waffen mit unkenntlich  
gemachten Seriennummern wie sie in München benutzt wurde. Wer sich  
unter Rededruck setzt, überhört Erkenntnisse von Fachleuten wie des  
Münchener Polizeipräsidenten Hubertus Andrä: "Solche Taten kann man  
nicht mit polizeilichen Maßnahmen verhindern". 
 
 
 
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