(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Leitartikel: Investition in Lehrer ist im Sinne von Baden-Württemberg

Geschrieben am 11-07-2016

Ravensburg (ots) - Der letzte Schultag ist für Tausende Lehrer im
Land kein Grund zur Freude. Für sie geht es dann nämlich nicht in die
Ferien, sondern in die Arbeitslosigkeit. Betroffen sind in diesem
Jahr knapp 4000 befristet beschäftigte Lehrer. Auch die
voraussichtlich 4800 Referendare bekommen sechs Wochen lang kein
Geld.

Die Klage über diese Praxis ist nicht neu. Die Vehemenz, mit der
sie vorgetragen wird, aber schon. Denn um ihrem Unmut größtmögliche
Schlagkraft zu verleihen, hat sich in diesem Jahr eine im
Bildungsbereich ungewöhnliche Allianz zusammengetan: Die Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW) zieht mit den im Beamtenbund
organisierten Lehrerverbänden - Berufsschullehrerverband, Verband
Bildung und Erziehung (VBE), Philologenverband - an einem Strang und
unterstützt den Vorstoß des Landeseltern- und Landesschülerbeirats.
Ihr Anliegen ist in vielerlei Hinsicht nachvollziehbar.

Gerade eine Landesregierung, die Deutschlands ersten
grün-schwarzen Koalitionsvertrag mit den Schlagworten "verlässlich"
und "nachhaltig" betitelt hat, muss sich fragen lassen, wie die
Sommer-Entlassung mit diesen Werten vereinbar sein soll. Verlässliche
Lebensplanung für die Lehrer gibt es mit befristeter Beschäftigung
nicht. Und was ist daran nachhaltig, wenn die im Südwesten gut
ausgebildeten Lehrkräfte in die freie Wirtschaft oder in andere
Bundes- oder Nachbarländer abwandern, weil dort unter anderem mehr
Verlässlichkeit herrscht?

Die nötige Investition von knapp 35 Millionen Euro ist somit im
eigenen Interesse des Landes, nicht nur in dem der betroffenen
Lehrer. Die Landesregierung muss hier eine Perspektive aufzeigen,
wie, und vor allem bis wann die Praxis der Sommer-Entlassung ein Ende
nimmt. Zumal die CDU dies im Regierungsprogramm zur Landtagswahl
versprochen hat. Nun verantwortet sie das Kultusministerium. Doch
auch die Grünen sind aufgrund ihres Wahlprogramms in der Pflicht -
hier gibt es zwar kein Versprechen, aber Absichtserklärungen. Und sie
verantworten das Finanzministerium.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

594774

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Kommentar: Über die Haushaltsdisziplin in EU-Staaten schreibt Mirjam Moll: Bremen (ots) - Der Brexit hat nicht nur die Märkte verunsichert, sondern auch die Regierungen der Euroländer. Zu frisch ist die Erinnerung an die Wirtschafts-, Finanz- und Bankenkrise, die noch vergangenes Jahr fast zum Zwangsaustritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung geführt hätte. Nun verlässt ein Mitglied, das nie vorhatte, in die Eurozone einzutreten, die EU. Wann die Austrittsverhandlungen beginnen, ist ebenso ungewiss wie der Ausgang der Gespräche: Wird es ein Handelsabkommen geben, das den Export zwischen der EU mehr...

  • RNZ: Gut so Heidelberg (ots) - Daniel Bräuer über Großbritannien Die Urwahl zur konservativen Parteispitze ist beendet, noch bevor sie begonnen hat. So absurd das Schauspiel auch ist - es ist gut so. Nur auf den ersten Blick passt der Rückzug von Andrea Leadsom ins Bild: Auch die letzte prominente Brexit-Befürworterin tritt ab und überlässt den Scherbenhaufen dem Remain-Lager? So einfach ist es nicht. Leadsom führt zu Recht an, dass sie nur einen Bruchteil der Abgeordneten hinter sich hat. Ein Parteichef, den die Basis der Fraktion aufzwingt mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Flexi-Rente Bielefeld (ots) - Der eine erlebt mit Mitte 40 seinen Burnout. Der andere ist mit Mitte 50 so ausgepowert, dass er sich nur noch mit Mühe in den Betrieb schleppt. Wieder ein anderer erlebt mit Mitte 60 gerade seinen fünften Frühling und muss fast mit Gewalt an den Rentnertisch gezwungen werden. Die Menschen, ihr Leben und ihre Arbeit sind nicht so einheitlich, wie es die Konstrukteure des bisherigen Rentensystems gerne gehabt hätten. Die Einsicht gibt es lange. Doch erst der Druck des zunehmenden Fachkräftemangels setzt mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur blauen Plakette für Dieselfahrzeuge Bielefeld (ots) - Möglich ist wie immer vieles. Doch die praktische Umsetzung einer blauen Plakette für Dieselfahrzeuge käme derzeit einem Fahrverbot für diese Art des Antriebs gleich. Und das ist ziemlich blauäugig. Rein technisch ist es machbar, den NOx-Ausstoß der Selbstzünder weiter zu senken. Die dafür notwendigen Maßnahmen aber sind auf alle Fälle sehr aufwändig und damit kostenintensiv. Größtes Problem aber ist, dass eine Nachrüstung so gut wie ausgeschlossen ist. Das heißt im Klartext, alle die, die derzeit ein Dieselfahrzeug mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Polizeigewalt in den USA Bielefeld (ots) - Stolz steht sie da, die junge Afro-Amerikanerin, im Sommerkleid und Ballerinas. Ihr gegenüber zwei Polizisten mit Helmen und Kampfanzügen, von denen weiße Plastikhandschellen baumeln. Dahinter eine Phalanx hochgerüsteter »Cops«. Die Aufnahme stammt vom Fotografen Jonathan Bachmann, der sie bei der Protesten der »Black Lives Matter«-Bewegung in Baton Rouge machte. Die 28-jährige Krankenschwester Ieshia Evans ist über Nacht zum Symbol des Verhältnisses der Polizei zum schwarzen Amerika geworden. So parteiisch das mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht