| | | Geschrieben am 21-08-2015 Weser-Kurier: Über den Tsipras-Rücktritt schreibt Ferry Batzoglou:
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 Bremen (ots) - Die Würfel sind gefallen: Griechenlands
 Premierminister Alexis Tsipras tritt zurück, der linke Flügel seiner
 Syriza-Partei spaltet sich von ihm ab, es werden vorgezogene
 Neuwahlen abgehalten. Wieder einmal. Der Urnengang soll bereits in
 weniger als einem Monat, am 20. September, stattfinden. Dies ist
 zumindest die Absicht des Premiers. Tsipras ergreift die Flucht nach
 vorn. Der Grund ist simpel: Er will den Auswirkungen der neuen
 Sparpakete auf das vom harten Sparkurs in Athen erschöpfte Wahlvolk
 zuvorkommen. Die Griechen und Griechinnen sollen nicht schon vor der
 Stimmabgabe die neuerlichen harten Sparauflagen mit voller Wucht zu
 spüren bekommen. Zudem will Tsipras nicht vor einer Wahl noch ein
 weiteres schmerzliches Spar- und Reformpaket im Oktober beschließen,
 wie mit der Gläubiger-Quadriga verbindlich vereinbart ist. Mit den
 Express-Wahlen will der ursprüngliche Spar- und Reformgegner
 obendrein die innerparteilichen Widersacher, die seine sagenhafte
 Kehrtwende hin zu einem rigorosen Spar- und Reformkurs mit Vehemenz
 ablehnen, aus seiner Fraktion rauswerfen. Das macht er, indem er sie
 einfach nicht mehr auf den Wahlzetteln von Syriza platziert. Geht
 sein Kalkül auf, und er bleibt nach den Wahlen Regierungschef, kann
 er künftig besser durchregieren. Dass Tsipras die absolute Mehrheit
 der Mandate erringt, gilt allerdings als eher unwahrscheinlich bis
 utopisch. Denn: Nicht alle Syriza-Wähler vom Januar dürften ihm seine
 spektakuläre Kehrtwende verzeihen. Bliebe die Frage: Kann Tsipras
 neue Wähler hinzugewinnen, um mindestens das Wahlergebnis vom Januar
 mit 36 Prozent der Wähler zu erreichen oder gar zu übertreffen? Die
 Experten sind sich einig: Das dürfte schwierig werden. Ob mit oder
 ohne Tsipras - eine neue Koalitionsregierung ist wahrscheinlich.
 Egal, wer in Athen nach der Wahl das Ruder in die Hand nimmt: Die
 neuerliche politische Unsicherheit macht die Überwindung der Krise im
 ewigen Euro-Sorgenland noch schwieriger - und noch teurer, als sie
 wegen Tsipras' Wirrwarr-Politik schon geworden ist. Tsipras ist und
 bleibt das, was er immer war: Ein Glücksritter, ein Hasardeur, ein
 unsäglicher Taktierer - und keinesfalls ein überzeugter Reformer. Die
 Frage ist, ob die Griechen ihm diesmal dabei folgen.
 
 
 
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