| | | Geschrieben am 16-07-2015 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Entwicklungshilfe
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 Bielefeld (ots) - Die Nagelprobe kommt schneller als gedacht. Fünf
 Wochen nach dem Treffen der sieben mächtigsten rechtsstaatlich
 verfassten Wirtschaftsnationen auf Schloss Elmau sieht man sich - in
 einem weit größeren Kreis - in Addis Abeba wieder. In dieser Woche
 geht es in Äthiopien um die künftige globale
 Entwicklungsfinanzierung. Die G7-Länder müssen zeigen, was von ihren
 Beschlüssen in Bayern zu halten ist. Laut Elmauer Abschlusserklärung
 sind sie »bestrebt, 500 Millionen Menschen in Entwicklungsländern bis
 2030 von Hunger und Mangelernährung zu befreien«. Das klingt gut,
 muss sich aber als solches noch erweisen. Denn das hohe Ziel soll
 »mit Partnern« erreicht werden. Wenn damit beispielsweise die
 Bill-Gates-Stiftung und andere schwerreiche Dritte gemeint wären,
 täten sich Hintertürchen auf. Immerhin kann Deutschland einiges
 aufweisen. Im jüngsten Haushaltsentwurf steigt der Etat im Ressort
 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um satte 13,5 Prozent
 auf 7,42 Milliarden Euro. Einen solchen Zuwachs hat es bei der
 deutschen Entwicklungshilfe noch nie gegeben. Lobenswert: Die
 Armenhäuser dieser Welt sollen Anteil haben am jüngsten deutschen
 Wirtschafts- und Wohlstandswunder. Fachminister Gerd Müller (CSU)
 formuliert  mit breiter bayerischer Brust: »Deutschland spricht nicht
 nur über seine wachsende Verantwortung in der Welt. Deutschland
 handelt auch.« Müller und seine Leute brauchen also den Vorwurf der
 Knauserigkeit bei der Konferenz im einst bitterarmen und noch 1980
 fast verhungerten Addis Abeba nicht zu fürchten. Ihre Aufgabe ist es,
 sich  stark zu machen für eine Gerechtigkeit, die nicht zu kaufen und
 nur politisch zu erreichen ist: Kleinbauern schützen, die Landflucht
 durch echte Erwerbschancen stoppen und ökologischen Landbau in der
 Dritten Welt vorantreiben. Weniger Krieg und mehr Frieden machen aus
 ärmlichen  Hütten zwar noch keine Paläste, aber stoppen die
 Fluchtwelle der gegenwärtig 60 Millionen durch Gewalt und Hunger
 entwurzelten Mitmenschen weltweit. Die vielen anderen
 Teilnehmerstaaten beim Welttreffen zur Entwicklungsfinanzierung
 können sich übrigens nicht hinter den G7 verstecken. Weltweit hungern
 nach UN-Definition derzeit 800 Millionen Menschen stark und
 dauerhaft. Das sind 300 Millionen mehr, als die G7 (bis 2030) von
 extremer Armut befreien wollen. Es bliebt also noch viel zu tun für
 China, Russland und alle anderen, die sich für groß und bedeutend
 halten. Gerade Deutschland, aber auch die anderen demokratisch
 regierten Wirtschaftsmächte  sollten ihre Stärke und erklärte
 Bereitschaft zur Hilfe nutzen, um auch andere Länder, ganz nach ihrer
 Leistungskraft, stärker mit in die Verantwortung zu nehmen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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