(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Reflexe / Kommentar zur Flüchtlingspolitik

Geschrieben am 16-07-2015

Mainz (ots) - Was haben der Patzer der Kanzlerin im Umgang mit dem
weinenden Flüchtlingsmädchen Reem und der Hilferuf der Kommunen bei
der Unterbringung und Versorgung von immer mehr Flüchtlingen gemein?
Sie lenken vom Kern der Herausforderungen ab, dem sich die Politik in
der Flüchtlingsfrage gegenüber sieht. Man mag Merkels Unbeholfenheit
als gerechte Strafe für die Etablierung eines PR-Formats unter dem
Namen "Gut leben in Deutschland" ansehen. Die vernichtende Häme in
den sozialen Netzwerken (#merkelstreichelt) sagt allerdings mehr über
die Reflexe ihrer Absender aus als über Möglichkeiten und Grenzen
authentischer Anteilnahme, wenn Politiker vor laufenden Kameras auf
die Härten des Lebens treffen. Relevanter als das reine
Medienereignis sind da schon die Hilferufe der Kommunen, Bund und
Länder mögen sie mit den wachsenden Flüchtlingszahlen nicht allein
lassen. Die Forderung ist immer richtig. Sie übersieht allerdings,
dass derzeit alle staatlichen Ebenen bei diesem Thema an ihre Grenzen
stoßen und Improvisation auch eine Tugend sein kann. Gefährlich
wird's, wenn die Klagen vermitteln sollen, die Stimmung unter den
Bürgern könne bald kippen. Angesichts einer nie zuvor gekannten
Hilfsbereitschaft und der Tatsache, dass sich eine AfD auf ihrem
rechtspopulistischen Kurs gerade zerlegt, kann man klüger und vor
allem bestimmter reagieren. Politisch wirklich dringlich ist
zweierlei: Eine Beschleunigung der Verfahren für Flüchtlinge aus
Ländern, in denen es keine politische Verfolgung gibt. Und ein
Einwanderungsgesetz, das jungen Menschen Perspektiven bietet, ohne
Flucht nach Deutschland zu kommen oder hier zu bleiben.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Andreas Trapp
Newsmanager
Telefon: 06131/485872
online@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

571531

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Merkel und das weinende Mädchen Politik und Tränen dirk-ulrich Brüggemann Bielefeld (ots) - Politik kann ein ziemlich hartes Geschäft sein. Wie hart, das bekam unsere Bundeskanzlerin in einem Gespräch mit Schülern in Rostock zu spüren, als es dort im Bürgerdialog "Gut Leben" um die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ging. Schön, dass Angela Merkel bei diesem Zusammentreffen mit 32 Schülern zwischen 14 und 17 Jahren selbst erkannt und auch vor laufender Kamera zugegeben hat, dass Politik manchmal hart ist. Der kleinen Reem, einem Mädchen palästinensischer Abstammung, wird diese Erkenntnis erst einmal mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Griechenland-Soli Hartherzigkeit als Mitgefühl Hannes Koch, Berlin Bielefeld (ots) - Solidarität ist ein schönes Wort, das in Deutschland einen überwiegend positiven Klang hat. So war es ein geschickter Zug, als die Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl 1991 eine Steuererhöhung beschloss, die sie Solidaritätszuschlag nannte. Diese Einnahmequelle, rät nun der einflussreiche Wirtschaftsforscher Clemens Fuest, könne man ausweiten, um mit Milliarden Euro Griechenland zu unterstützen. Auch das ist ein trickreicher Vorschlag: Er könnte das Gegenteil des Gesagten bewirken. Als Mitglied im Wissenschaftlichen mehr...

  • Schwäbische Zeitung: "Karte mit Flüchtlingsheimen ist widerwärtig" - Leitartikel Ravensburg (ots) - "Hetzer", "Bauernfänger", "Brandstifter": Im sozialen Netzwerk Facebook schreibt eine stetig größer werdende Gruppe gegen eine rechtsextreme Kleinst-Partei an. Diese hat bei Google eine interaktive Karte veröffentlicht und Gleichgesinnte dazu aufgerufen, die Standorte von Asylbewerberheimen in Deutschland zu markieren. Tausende Menschen haben die Karte bei Google als "volksverhetzend" gemeldet. Fraglich ist, ob das etwas nützt. Denn: Rechtlich ist den Demagogen wegen der Karte kaum beizukommen. In ihrem Erklärtext mehr...

  • Rheinische Post: Zügig mehr Sicherheit Kommentar Von Maximilian Plück Düsseldorf (ots) - Was nützt ein hochkarätig besetztes Krisentreffen mit Vertretern von Bundespolizei, NRW-Flughäfen, Sicherheitsfirmen und Arbeitnehmervertretern, wenn das Ergebnis derart mau ausfällt? Die Bundespolizei hatte zwar nach der Erörterung der seit Monaten bekannten Personalnot an den Sicherheitskontrollen verkündet, man habe "in einem konstruktiven und lösungsorientierten Gespräch Ansätze zu weiteren Prozessoptimierungen entwickelt". Wie diese Ansätze in der Realität aussehen, das hat nun die Gewerkschaft Verdi offenbart: mehr...

  • Rheinische Post: Fünf lange Jahre Kommentar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Auf der Trauerfeier für die Opfer der Loveparade-Katastrophe hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in ihrer warmherzigen Rede den Hinterbliebenen und den vielen Verletzten die Zusicherung gegeben, dass die Schuldfrage geklärt werde. Das ist bald fünf lange Jahre her. Doch noch immer kommt der Strafprozess nicht in Gang. Nachdem die Staatsanwaltschaft dreieinhalb Jahre gebraucht hat, um zu ermitteln und die Anklageschrift vorzulegen, prüft das Landgericht Duisburg bereits seit eineinhalb Jahren, ob das Hauptverfahren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht