| | | Geschrieben am 10-07-2015 Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Griechen raus aus dem Euro
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 Gera (ots) - Dass der Begriff "Drama" ausgerechnet aus dem
 Griechischen entlehnt ist und eine Handlung mit verteilten Rollen
 beschreibt, kann nicht besser ausgedacht sein. Aristoteles, einer der
 bekanntesten griechischen Philosophen, hat zudem  als
 Hauptkennzeichen eines Dramas, die Darstellung der Handlung durch
 Dialoge beschrieben. Die Regierung Griechenlands und 18 weitere
 Euro-Staaten haben das brav verinnerlicht und liefern schier endlos
 Dialoge.
 
 Maßgeblich steht dabei die Frage im Mittelpunkt: Kann man
 Griechenland weiter Euro-Kredite geben? Und wenn ja, darf der
 Kreditgeber bestimmen, zu welchen Bedingungen er das macht? Ja, darf
 er. Kreditvergabe ist auch kein undemokratischer Vorgang, schon gar
 nicht in der Europäischen Gemeinschaft, die ja eher an einen
 Debattierclub erinnert, als eine straff organisierte Diktatur, wie
 sie in der DDR herrschte. Als zur Einführung des Euro sich
 europäische Staaten daran machten im demokratischen Konsens Regeln zu
 entwickeln, wie der Geldfluss später in der Eurozone zu lenken ist,
 wurde dies von lang anhaltenden Debatten begleitet. Nicht alle
 Staaten der Europäischen Union mochten anschließend mitmachen.
 Prominente Beispiele sind Großbritannien und Dänemark. Beide haben
 bis heute den Euro nicht. Auch Griechenland muss den Euro nicht haben
 und der Beitritt zu einer Gemeinschaftswährung bedeutet nicht, dass
 auf immer und ewig dies so bleiben muss. Wenn der Staat Griechenland,
 der dauerhaft mehr Geld ausgibt als er einnimmt, nach veränderten
 Mehrheitsverhältnissen zu dem Ergebnis kommt, dass die Bedingungen,
 unter denen er Geld leihen kann, inakzeptabel sind, dann kann es nur
 heißen: raus aus dem Euro.
 
 Damit man ein Gespür bekommt für die Dimension der Verschuldung
 Griechenlands: Das Land steht mit 90 Milliarden Euro allein bei der
 Bundesrepublik in der Kreide. Für dieses Geld, dass man wohl nie
 wieder sehen wird, könnten zwei Jahre lang alle Arbeitslosen in
 Deutschland zum Mindestlohn in Vollzeit beschäftigt werden.
 
 
 
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