(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Miserables Zeugnis / Kommentar zum Anschlag aufs Kanzleramt

Geschrieben am 09-07-2015

Mainz (ots) - Gewiss: Hysterie wäre ein schlechter Ratgeber, und
schließlich ist nur wenig Schaden entstanden. Allerdings: Es ist ein
miserables Zeugnis, wenn es ohne Weiteres möglich ist, dass jemand
ganz leicht auf das Gelände des Kanzleramts gelangen und dort einen
Molotowcocktail werfen kann. Was hat es auf sich mit der "Deutschen
Widerstandsbewegung"? Der Verfassungsschutz ordnet die Gruppe dem
Spektrum des "intellektuellen Rechtsextremismus" zu. Was hoffentlich
nicht dazu führt, den Aufmerksamkeitspegel besonders niedrig zu
halten. Die Wirkung eines Molotowcocktails reduziert sich nicht, nur
weil der Rechtsextremist, der ihn wirft, Abitur hat. In Sachen
rechtsextremer Gewalt hat die Republik eine dramatische Zeitenwende
erlebt, ein Trauma: die Mordserie der NSU. Zutage trat bei einer
Vielzahl von Sicherheitsbehörden Dilettantismus der schlimmsten
Sorte. Die Verantwortlichen schworen Besserung. Zur Wahrheit gehört
andererseits auch, dass Deutschland bislang von schweren
islamistischen Terroranschlägen verschont blieb. Die
Sicherheitsbehörden selbst räumen ein, dass dazu auch Glück gehörte;
dennoch spricht die Situation durchaus für gute Aufklärungsarbeit.
Die Bedrohungslage, gleich von welcher Seite, wird eher schwieriger
werden. Das Wesen von Terror liegt nicht "nur" in Zerstörung, sondern
auch darin, die bürgerliche Gesellschaft in Panik zu versetzen. Um
dies zu verhindern, sind nicht zuletzt Sicherheitsgesetze notwendig,
die die Menschen ruhiger schlafen lassen. An diesem Punkt aber ist zu
beklagen, dass vor allem das Bundesverfassungsgericht
Eingriffsbefugnissen wie der Vorratsdatenspeicherung äußerst
zurückhaltend gegenübersteht.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

571047

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Über das Kuttenverbotsurteil schreibt Silke Hellwig: Bremen (ots) - Ihnen gönnt man den Triumph nicht - den "Bandidos", den "Mongols", den "Hells Angels". Zwar dürfen Mitglieder der in Bremen verbotenen Clubs ihre Kutten hier weiter nicht zeigen, aber Kollegen aus Städten ohne Vereinsverbot dürften damit fröhlich an der Schlachte flanieren. Selbst wenn die Gesinnung nicht mit der Kleidung an- und ausgezogen wird, selbst wenn solche Verbote nicht eine mögliche Straftat verhindern - allein die Vorstellung ist unerträglich, gerade in Bremen. Jahrelang hatte die Stadt den "Mongols" und "Hells mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland und Europa Bielefeld (ots) - Viele Bürger Europas nehmen die EU als Einrichtung wahr, die ihnen das Leben schwerer macht und Dinge vorschreibt, die sie nicht wollen. Sie sollen für das marode Griechenland bezahlen und Flüchtlinge willkommenheißen. Beinahe hätte Europa den Leuten noch verboten, Selfies von sich vor dem Brandenburger Tor bei Facebook zu zeigen. In diesen Tagen fällt es nicht leicht, Europa als Errungenschaft zu begreifen. Viel ist von der europäischen Idee die Rede, wenn es darum geht, die Krisen des Kontinents in den Griff zu mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Der AfD-Spuk ist vorbei = Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Rechts von der Union darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben. Das gilt noch immer als eherner Grundsatz der Christdemokraten. Die Alternative für Deutschland (AfD) war die erste ernstzunehmende Herausforderung für diese Doktrin. Nach der Spaltung der AfD ist offenbar auch dieser Versuch zum Scheitern verurteilt. Daraus lassen sich zwei Schlussfolgerungen ziehen. Erstens: Wirtschaftsprofessoren vom Schlage eines Bernd Lucke können keine politische Partei führen. Zweitens: Für Rechtsnationalisten oder mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Athens letzte Chance = Von Michael Bröcker Düsseldorf (ots) - Bei aller Wertschätzung für die kluge Direktorin des Weltwirtschaftsfonds - eine Debatte über einen Schuldenschnitt bringt in der aktuellen Situation gar nichts. Griechenland hat ein Liquiditäts-und kein Schuldenproblem. Jetzt geht es um Ideen für neue Einnahmen und sozial ausgewogene Ausgabenkürzungen. Also etwa um den Wegfall von Privilegien (für Inselbewohner, Militärs, Reeder) oder um eine effiziente Steuerverwaltung, die Steuern tatsächlich einsammelt. Auf diese Vorschläge wartet Europa. Griechenlands Regierungschef mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Sal. Oppenheim - Urteil mit Augenmaß = Von Georg Winters Düsseldorf (ots) - Das Strafmaß gegen die Ex-Gesellschafter von Sal. Oppenheim mag manchen nicht zufriedenstellen, der gerne alle Angeklagten im Gefängnis gesehen hätte. Doch man muss sich davor hüten, bei Strafprozessen gegen Führungskräfte aus der Geldbranche permanent mit Schaum vor dem Mund zu urteilen. Zu oft stellt Volkes Stimme eine Branche unter Sippenhaft, in der einige schwarze Schafe den Ruf aller ruiniert haben. Das Rechtsempfinden vieler kann nicht der Maßstab für die Rechtsprechung sein. Das Landgericht Köln hat berücksichtigt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht