Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Frauenquote
Geschrieben am 26-11-2014 |   
 
 Bielefeld (ots) - Frauen brauchen keine Quote. Sie behaupten sich  
ohne Schützenhilfe. Niemand will auf einem Chefsessel sitzen, weil  
ein aufgezwungenes Zahlenspiel es verlangt. Frauen werden  
Führungsetagen erobern. Weil sie gut sind. Nicht weil sie eine Quote  
erfüllen. So dachte die Autorin dieser Zeilen einst - blanke Theorie. 
 
   Die Realität sieht anders aus. Die Selbstverpflichtung der  
Wirtschaft, mehr Frauen in Spitzenpositionen zu bringen, steht nur  
auf dem Papier. Offenbar ist eine Quote das einzige, was diese  
Unternehmen verstehen - ein trauriges Signal. Sie hatten lange Zeit,  
sich zu bewegen. Es zeigt, dass viele nicht verstanden haben, dass  
qualifizierte Frauen auch an die Spitze von Firmen gehören und nicht  
ausgebremst werden dürfen. Das hat mit Feminismus nichts zu tun.  
Fähige Kandidatinnen gibt es genug. 
 
   Was für Großkonzerne gilt, trifft aber auch für die meisten  
kleinen und mittelständischen Unternehmen zu. Natürlich gibt es  
einige Branchen, in denen weibliche Bewerber Mangelware sind. Das  
sind aber eher Ausnahmen. In einer Vielzahl von Firmen herrscht  
schlichtweg die Einstellung, dass Männer in Spitzenpositionen lieber  
gesehen sind. Gegen diese Rückständigkeit käme auch nur eine Quote  
an. Doch die wäre in kleinen Betrieben nicht machbar. Für diese muss  
die Politik wohl noch ein anderes Druckmittel erfinden, bis sich  
endlich in den Köpfen etwas ändert. 
 
   Bis das passiert werden erfolgreiche Frauen weiter Anfeindungen  
ausgesetzt sein: Bekommen sie keine Kinder, wirft man ihnen  
Familienfeindlichkeit vor. Haben sie welche, heißt es, Spitzenjob und 
Kinder schadeten der Familie. Tatsächlich schadet es aber, wenn die  
Wirtschaft Frauen als Randerscheinung im Arbeitsleben versteht, die  
spätestens nach dem ersten Kind in der Mittelmäßigkeit versauern  
statt in absoluten Toppositionen zu arbeiten. 
 
   Doch das Ausbremsen beginnt schon viele Stufen darunter. Teilzeit  
ist ein Stolperstein für weibliche Karrieren auf mittlerem Niveau.  
Damit sich das ändert, muss ein Sinneswandel her. Teilzeit ist  
wertvoll. Vollzeit bedeutet nicht automatisch vollwertig. Zweieinhalb 
Tage engagiert arbeiten ist oft für den Arbeitgeber bereichernder als 
fünf Tage halbherzig. 
 
   Natürlich ist die Quote für Aufsichtsräte in gut 100  
börsennotierten Unternehmen kein Allheilmittel. Der Radius ist viel  
zu klein. Aber sie ist ein Anfang. Denn alle Bremser in Firmen müssen 
damit rechnen, dass sie einst per Quote gezwungen werden, sich zu  
bewegen. Undenkbar? Das haben die 100 Börsenunternehmen vor ein paar  
Jahren auch noch gedacht. 
 
   Wie so oft beim Thema Frauen und Macht wird auch diesmal wieder  
demonstrativ in die Klischeeschublade gegriffen. Unionsfraktionschef  
Volker Kauder (CDU) fordert Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig 
(SPD) auf, bei der Frauenquote nicht so »weinerlich« zu sein. Danke,  
Herr Kauder! Wenn die Entscheidung für die Frauenquote nicht schon  
gefallen wäre, müsste sie spätestens jetzt getroffen werden. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westfalen-Blatt 
Chef vom Dienst Nachrichten 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261
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