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Lausitzer Rundschau: Zänkische Islamkonferenz Warum die Treffen von Innenminister und Muslimverbänden scheitern

Geschrieben am 27-01-2014

Cottbus (ots) - In Berlin hat sich die Sprecherin von
Außenminister Frank-Walter Steinmeier vorgestellt: Sawsan Chebli. Die
35-Jährige konnte sich die Anmerkung nicht verkneifen, dass vorher
fast nur über ihren Glauben berichtet worden sei. Sie ist Muslimin.
Chebli betonte, sie würde sich einen selbstverständlicheren Umgang
damit wünschen. Recht hat die Frau. Muslime in bestimmten Positionen
werden immer noch als etwas Besonderes angesehen und oft auf ihre
Religionszugehörigkeit reduziert. Auch an diesem Punkt wäre es der
Auftrag der Islamkonferenz gewesen, einen Beitrag für mehr Normalität
beim Miteinander zu leisten. Schließlich gibt es rund vier Millionen
Menschen in Deutschland, die dem Islam angehören. Doch das ist dem
Gremium nicht gelungen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat
deshalb gut daran getan, vorerst das Ende der wenig effizienten,
weitgehend ohne einhellige Ziele agierenden Konferenz zu verkünden.
Zu viele Lager mit unterschiedlichen Interessen hat es gegeben,
gerade unter den Muslimen. Eine gemeinsame Vorstellung davon, wie
Integration besser gelingen kann, ist nicht zu erkennen gewesen. Und
die deutsche Seite hat die Konferenz zuletzt nur auf
Sicherheitsfragen reduziert und so die Muslime einfach in die
radikale, islamistische Ecke gedrückt, wo zweifellos nur eine
Minderheit hingehört. Der Wille für positive Veränderung ist bei der
zänkischen Konferenz somit nur vereinzelt zu spüren gewesen. Bis
Mitte März soll nun geklärt werden, ob und wie es weitergehen kann.
Grundvoraussetzung dafür sind mehr Ehrlichkeit und
Unvoreingenommenheit. Nur dann macht eine Neuauflage wirklich Sinn.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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