| | | Geschrieben am 27-01-2014 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Ukraine
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 Bielefeld (ots) - Die Barrikaden in Kiew sind zu hoch. Weder
 Regierung noch Opposition kommen hinüber. Und schon gar nicht
 schaffen es die Aufständischen, von den Bergen aus Müll, Autoreifen
 und Holz wieder herunterzukommen. Der Weg für eine friedliche Lösung
 scheint verstellt zu sein und - selbstverständlich - ist der
 autokratische Präsident Viktor Janukowitsch selbst das allergrößte
 Hindernis. Für ihn geht es um Alles oder Nichts. Am Ende könnte er
 mit der inhaftierten Julia Timoschenko den Platz tauschen und selbst
 im Arbeitslager landen.
 
 Genau das verlangt die zunehmend verzweifelte Protestbewegung, die
 täglich neuen Blutzoll leistet und trotzdem seit Wochen mit
 untauglichen Angeboten der Regierung nur verhöhnt wird. Die
 »vorrevolutionäre« Lage in der Ukraine (EU-Europapolitiker Elmar
 Brok) lässt in der Tat alles möglich erscheinen. Janukowitsch kann
 schon morgen aus dem Amt gejagt werden. Er könnte aber auch wie 1980
 General Wojciech Jaruzelski in Polen, den Lauf der Geschichte mit
 eiserner Hand um Jahre aufhalten.
 
 Das bedeutete, noch mehr Blut und Gewalt in Kiew - und im ganzen
 Land. 11 von 27 Gebietsverwaltungen sollen sich dem Volkskongress
 angeschlossen haben, selbst in den russischen Einflusszonen zeigen
 sich Risse an der Basis der Machthaber.
 
 Das heißt aber noch lange nicht, dass die Opposition ein
 gemeinsames Konzept für die Zeit nach Janukowitsch und schon gar
 nicht für die gespaltene Ex-Sowjetrepublik hätte. Im Gegenteil:
 Zeiten der Unruhe und des Kontrollverlustes sind genau die Phasen, in
 denen sich die Oligarchen in den 1990er Jahren die Ukraine unter den
 Nagel reißen konnten.
 
 Längst gibt es auch Buhrufe für Vitali Klitschko und den
 derzeitigen Kopf der Timoschenko-Partei Arseni Jazenjuk. Auf den
 Barrikaden von Kiew steht ein Mob, dessen Maximalforderungen
 Verhandlungen und Diplomatie, die einzig sinnvolle Lösung,
 verstellen. Eine Melange aus Hooligans, rechten Krawalltrupps und
 Vorstadtschlägern reißt zunehmend das Heft des Handelns an sich. Sie
 liefern der Regierung jeden Vorwand, ohne eigene Provokateure Militär
 statt Polizei ausrücken zu lassen, um die Ukraine in Ketten zu legen.
 Schon drohen die Noch-Herrscher mit dem Ausnahmezustand.
 
 Mehr als Straße und Opposition hat der Präsident eine Lösung in
 der Hand. Er müsste die Größe haben, den Übergang zu organisieren,
 Neuwahlen des Präsidenten im Oktober zuzulassen und mit einem Rest
 von Würde abzutreten. Er müsste die Verfassung von 2004 mit mehr
 Befugnissen für das Parlament akzeptieren. Auch die Öffnung zur EU
 statt der Bindung an Moskau gehört zu den unabdingbaren Forderungen
 des Volkes, an denen Janukowitsch nicht mehr vorbeikommt.
 
 Der Präsident weiß das. Aber dass er über diese vielen Hürden
 hüpft, muss immer noch bezweifelt werden.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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