(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Leitartikel - Weichen in Meseberg gestellt

Geschrieben am 23-01-2014

Ravensburg (ots) - Die Kanzlerin humpelt noch etwas nach ihrem
Skiunfall, in der Koalition aber läuft alles reibungslos. Das Signal
von Meseberg ist: Die Regierung will ihren Rumpelstart vergessen
machen, sich in die Arbeit stürzen. Themen gibt es genug. Bei der
Rente hat man eine gemeinsame Lösung gefunden, die Energiewende von
Gabriel wird bis jetzt von allen mitgetragen, um den Mindestlohn wird
noch gerungen - doch da hat Horst Seehofer Recht - nicht gestritten.
Denn dass zum Beispiel Praktikanten ausgenommen werden sollen, ist
auch für die SPD selbstverständlich. Im Zentrum der Politik aber
steht das große Thema Energiewende. Sigmar Gabriel hat bereits so
viel Bedenken von so unterschiedlichen Seiten geerntet, dass man
wirklich zum Schluss kommen muss: Er macht seine Sache ganz gut.
Überhaupt bestimmen bis jetzt die SPD-Minister die Agenda. Gabriel
die Energiewende, Nahles die Rente, Schwesig die Arbeitszeit, Maas
die Vorratsdatenspeicherung. Und Frank-Walter Steinmeier ist bereits
mit solcher Selbstverständlichkeit rund um die Welt unterwegs, dass
es scheint, wie wenn er das Außenamt nie verlassen hätte. Was aber
macht die Union? Aus der CSU kommen Anstöße wie jener zur
Zuwanderung, aber in der CDU herrscht auffälliges Schweigen. Die
digitale Agenda des Alexander Dobrindt (CSU) wirkt noch fleischlos.
Kein Wunder, ist doch die ursprünglich dafür vorgesehene Milliarde
gestrichen worden. Bleibt noch das gute Leben - über das Angela
Merkel mit dem Bürger diskutieren will. Wer hätte schon etwas
dagegen? Aber wie soll es aussehen und was kann die Regierung zu
unserem guten Leben beitragen? Noch gibt es keine Zielvorstellungen
von CDU-Gesundheitsminister Gröhe, der hier besonders gefragt wäre.
Doch die ersten hundert Tage sind noch lange nicht um, für die Neuen
gilt die Schonfrist. Und Angela Merkel ist lange genug im Geschäft,
um genau zu wissen, dass sich vieles und viele von selbst entzaubern
werden, während sie da bleibt, wo sie ist.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

508021

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Stuttgart 21 - Realitätssinn Ravensburg (ots) - Der Rückzug insbesondere der Stuttgarter Grünen aus dem Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 zeugt von Realitätssinn. So stark und nachvollziehbar die Zweifel an dem Projekt auch sein mögen, der Dauer-Widerstand auf der Straße verliert an Glaubwürdigkeit. Zudem hat sich zuletzt gezeigt, dass ein Teil der Protestbewegung die Augen vor den Fakten verschließt. Die Bahn kann und darf bauen, gerade der Volksentscheid vom November 2011 hat das legitimiert. Natürlich geht die lange Zeit von den Befürwortern und vom Bauherrn mehr...

  • Westfalenpost: Die Klage der Kirche / Kommentar von Wilfried Goebels zu den Nöten konfessioneller Kindergärten Hagen (ots) - Kirchenaustritte, sinkende Steuereinnahmen, steigende Ausgaben - das Wehklagen über die leeren Kassen der Kirchen ist verständlich. Dass Kirchengemeinden in dieser Notlage den höheren Eigenanteil als "reiche" Träger kritisieren, lässt sich nachvollziehen. Doch auch Land und Kommunen können kein Geld drucken. Die Verdopplung der Kita-Mittel auf jährlich zwei Milliarden Euro ist ein gewaltiger Kraftakt. Fast jeder zweite Kindergarten in NRW hat einen kirchlichen Träger. Damit leisten Kirchen einen erheblichen Beitrag. Wenn mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Koalition mit Bruchstellen = Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die Groß-Koalitionäre haben bei ihrem Treffen auf Schloss Meseberg viel Harmoniesoße über ihr neues Bündnis geschüttet. Der harte politische Alltag wird zeigen, ob die Verbindung von Union und SPD auch in stürmischeren Zeiten wetterfest bleibt. Einige mögliche Bruchstellen haben sich bereits jetzt ergeben. So dürfte Finanzminister Schäuble nicht ohne weiteres bereit sein, seiner SPD-Kollegin Nahles Milliarden für ihre Rentenreform nachzuschießen. Ohnehin ist fraglich, ob sie die komplizierte Rente mit 63 unfallfrei mehr...

  • Westfalenpost: Eingeholt von den Fehlern der Vergangenheit / Kommentar zur NRW-Verkehrspolitik von Torsten Berninghaus Hagen (ots) - Wenn es um Aus- und Neubau von Autobahnen oder Fernstraßen geht, ist der Bundesverkehrswegeplan das Maß aller Dinge. Denn eine realistische Chance auf Umsetzung haben nur solche Projekte, die im Verkehrswegeplan mit höchster Priorität aufgeführt sind. Natürlich nur dann, wenn der Antragsteller auch seine Hausaufgaben gemacht hat. Und das war in NRW in den zurückliegenden Jahren nicht der Fall. Allein 2013 konnte das bevölkerungsreichste Bundesland 42 Millionen Euro an Fördergeldern nicht abrufen, weil die Baureife einiger mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Pofalla muss reden = Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Ronald Pofalla steckt in der Zwickmühle: Einerseits kann niemand von ihm als Privatmann verlangen, dass er sich öffentlich zu seiner möglichen beruflichen Veränderung äußert, solange sein Vertrag mit seinem mutmaßlich neuen Arbeitgeber, der Bahn AG, noch nicht "in trockenen Tüchern" ist. Doch Ex-Kanzleramtsminister Pofalla ist andererseits eben auch ein exponierter Politiker, der erst vor wenigen Monaten in seinem Wahlkreis mit absoluter Mehrheit wiedergewählt worden ist. Seinen Wählern und der Parteibasis ist mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht