| | | Geschrieben am 22-01-2014 Syrien: Islamisten setzen deutsche Raketen ein (FOTO)
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 (ots) -
 
 Panzerabwehrraketen vom Typ "MILAN" aus deutsch-französischer
 Produktion werden nach Recherchen des NDR und der Berliner Zeitung im
 syrischen Bürgerkrieg eingesetzt, auch von Rebellen der
 Al-Kaida-nahen Al-Nusrah-Front. Das belegen Videoaufnahmen aus dem
 Bürgerkriegsland und der Augenzeugenbericht des deutschen
 Bundestagsabgeordneten Jan van Aken (Die Linke), der in der
 vergangenen Woche in die nordsyrischen Kurdengebiete reiste.
 
 Kurdische Rebellen erklärten van Aken und mitgereisten
 Journalisten, sie hätten in einem Gefecht mit Al-Nusrah Waffen
 erbeutet. "Dann haben sie mir plötzlich eine deutsche 'MILAN'-Rakete
 gezeigt". Die vom Bundestagsabgeordneten van Aken gesichtete
 "MILAN"-Rakete könnte aus einer Lieferung an das Assad-Regime im
 Jahre 1978 stammen. Die Ausfuhr von 4400 Raketen hatte damals bereits
 eine Kontroverse im Bundestag und Proteste der israelischen Regierung
 hervorgerufen.
 
 Die "MILAN" ist eine Panzerabwehrrakete, die sowohl gegen
 feindliche Panzer als auch im Häuserkampf eingesetzt wird. Sie wird
 seit den 1970er-Jahren von einem deutsch-französischen Konsortium
 hergestellt und wurde bis heute in mehr als 40 Länder exportiert.
 Auch die Bundeswehr nutzt diese so genannte Kleinwaffe. Auch wenn in
 der Regel Frankreich als Exporteur des Gemeinschaftsproduktes
 auftritt, kann Deutschland den Verkauf durch ein Vetorecht
 verhindern.
 
 Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU im Bundestag, Dr.
 Joachim Pfeiffer, nimmt den Einsatz von "MILAN"-Raketen im syrischen
 Bürgerkrieg zur Kenntnis, aber bewertet sie als "bedauerliche
 Einzelfälle". Weiterhin meint er: "Das kann nicht bedeuten, dass wir
 von Waffenexporten in Zukunft absehen."
 
 Weitere Recherchen von NDR und Berliner Zeitung belegen zusätzlich
 die Rolle der "MILAN"-Rakete im syrischen Krieg. Ein Video, das eine
 islamistische Rebellengruppe ins Internet gestellt hat, zeigt, wie
 Milizionäre ein Waffenlager der Regierung plündern. Unter den
 erbeuteten Waffen befinden sich "MILAN"-Raketen. Auf weiterem
 Bildmaterial aus dem Krieg in Syrien ist zu sehen, wie
 "MILAN"-Raketen in Gefechten eingesetzt werden. Darunter sind auch
 Raketen neueren Baujahrs, wie die vorliegenden Registrierungsnummern
 belegen. Zusätzliche Fotos dokumentieren eine Schiffsladung, die aus
 Libyen stammte und für die syrischen Rebellen bestimmt war. Einige
 Container enthalten "MILAN"-Raketen mit der deutschsprachigen
 Aufschrift "Bodenziel" und dem Kürzel "LFK", das für "Lenkflugkörper"
 steht. Welchen genauen Weg die exportierten Raketen nahmen, ließ sich
 auch auf Nachfrage bei der Bundesregierung bislang nicht klären.
 
 Jan van Aken kritisiert die sehr liberale Exportpraxis der
 "MILAN"-Rakete, die zu den Bestsellern der deutsch-französischen
 Rüstungsindustrie gehört, auch wenn die Lieferung schon einige Jahre
 zurück liege. Die Bundesregierung müsse sich nun der Frage stellen,
 was mit heutigen Waffenexporten in 30 Jahren passiere. "Denn keiner
 kann heute abschätzen, in welche Hände die Waffe in einigen Jahren
 fällt."
 
 "Panorama" berichtet über das Thema in der Sendung am Donnerstag,
 23. Januar, um 22.15 Uhr im Ersten.
 
 22. Januar 2014
 
 
 
 Pressekontakt:
 NDR / Das Erste
 NDR Presse und Information
 Iris Bents
 Telefon: 040 / 4156 - 2304
 Fax: 040 / 4156 - 2199
 http://www.ndr.de
 
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