| | | Geschrieben am 21-01-2014 Offshore-Leaks-Daten belegen: Chinas Elite hortet Vermögen in der Karibik
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 (ots) - Chinas Machtelite wickelt offenbar seit etlichen Jahren
 heimlich und in großem Stil lukrative Geschäfte über Steueroasen ab.
 Auch nahe Verwandte wichtiger chinesischer Politiker steuern
 Transaktionen über anonyme Briefkastenfirmen in der Karibik. Das geht
 aus bislang vertraulichen Unterlagen hervor, den sogenannten
 Offshore-Leaks-Daten, die in Deutschland exklusiv dem Norddeutschen
 Rundfunk und der Süddeutschen Zeitung vorliegen.
 
 In den Dokumenten tauchen neben dem Schwager des amtierenden
 Staatschefs Xi Jinping auch der Sohn, die Tochter und der
 Schwiegersohn von Ex-Premierminister Wen Jiabao auf. Der Name der
 Tochter des früheren Premiers Li Peng steht ebenso in den Unterlagen
 wie der Name eines Neffen zweiten Grades von Ex-Staatschef Hu Jintao.
 Selbst der Name eines der Schwiegersöhne des einstigen Reformers Deng
 Xiaoping findet sich in den Papieren. Zudem sind etliche Mitglieder
 des Nationalen Volkskongresses gelistet, genauso wie einige der
 reichsten Männer und Frauen des Landes sowie Führungskräfte
 staatlicher Unternehmen, die in Korruptionsskandale verwickelt waren.
 
 Bei Offshore-Geschäften soll es gängige Praxis von Politikern
 sein, Firmen auf Namen von Angehörigen laufen zu lassen, um bei
 Enthüllungen selbst nicht mit diesen in Verbindung gebracht werden zu
 können. Auf Anfrage äußerte sich keine der betroffenen
 Politiker-Familien. Die Dokumente belegen auch, wie viel Mühe
 einflussreiche Chinesen offenkundig darauf legen, ihren Reichtum vor
 den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen.
 
 Die Unterlagen dokumentieren, dass westliche Banken - darunter die
 Schweizer Institute UBS und Credit Suisse sowie die Deutsche Bank -
 dabei behilflich waren, für chinesische Kunden verborgene Strukturen
 in Steueroasen zu errichten und instand zu halten. Die Deutsche Bank
 teilte auf Anfrage mit, die Kunden würden "ihre Steuerangelegenheiten
 vollumfänglich regeln und dabei alle Steuergesetze und
 Meldeverpflichtungen befolgen". Credit Suisse äußerte sich auf
 Nachfrage nicht zu dem Sachverhalt. Ein Sprecher der UBS betonte, die
 internen Regularien der Bank gehörten "zu den striktesten der
 Branche".
 
 Die Offshore-Leaks-Unterlagen zu China sind Teil eines 260
 Gigabyte großen Datenbestands, den das Internationale Konsortium
 Investigativer Journalisten (ICIJ) in Washington 2011 zugespielt
 bekam. Eine erste Welle von Veröffentlichungen im vergangenen April
 führte weltweit zu einer Reihe von Ermittlungen und zu Rücktritten
 hochrangiger Banker und Politiker. Die chinesischen Daten wurden
 damals zunächst bewusst nicht publik gemacht. Im Sommer 2013 begannen
 Journalisten des Norddeutschen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung
 gemeinsam mit einem internationalen Rechercheteam in Hongkong mit der
 Analyse dieser Dokumente.
 
 In den Unterlagen finden sich mehr als 21.000 Offshore-Firmen von
 Kunden aus China und Hongkong. Auf diesem Weg werden häufig auch
 Schmiergelder oder große Vermögen außer Landes gebracht. Schätzungen
 zufolge wurden seit dem Jahr 2000 Gelder und Firmenanteile im Wert
 bis zu vier Billionen Dollar aus der Volksrepublik verschoben.
 
 Weitere Informationen unter www.NDR.de/offshoreleaks,
 www.sueddeutsche.de und www.icij.org
 
 21. Januar 2014/IB
 
 
 
 Pressekontakt:
 NDR Norddeutscher Rundfunk
 NDR Presse und Information
 Iris Bents
 Telefon: 040 / 4156 - 2304
 Fax: 040 / 4156 - 2199
 http://www.ndr.de
 
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