| | | Geschrieben am 19-01-2014 Mittelbayerische Zeitung: Gelber Engel mit hässlicher Delle - Der aktuelle Skandal zeigt: Deutschlands größter Automobilclub hat dringend eine Generalreparatur nötig. Von Reinhard Zweigler
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 Regensburg (ots) - Der 100 Jahre alte Allgemeine Deutsche
 Automobil-Club, den jeder nur kurz ADAC nennt, ist in Deutschland
 nahezu eine moralische Instanz. Das Vertrauen in den
 Mitglieder-Giganten ist ungebrochen. Vor allem die "Gelben Engel",
 die Kraftfahrer aus Pannen retten, sind legendär, beliebt, geachtet.
 Doch dieses tolle Image gerät nun ins Wanken. Der glänzende Lack des
 ADAC hat eine hässliche Delle bekommen. Jetzt wurde bekannt, dass in
 der Spitze des honorigen Clubs offenbar geschönt, gefälscht, gelogen
 wurde. Bei seinem, bei den Autoherstellern sehr begehrten Autopreis
 "Gelber Engel" wurde kräftig manipuliert. Die Anzahl der Leser, die
 für ihr liebstes Auto gestimmt haben, wurde teilweise um das
 Zehnfache in die Höhe getrieben, etwa von knapp 3400 auf 34 000.
 Wurde der deutsche Bestseller Golf vom ADAC also an die Spitze der
 beliebtesten Fahrzeuge getrickst? Ein Skandal. Jede einzelne Stimme,
 die Leser des Club-eigenen, auflagenstarken Magazins "Motorwelt",
 abgaben, wurde dadurch entwertet. Und die Frage drängt sich auf, ob
 diese Umfrage, deren Ergebnis mit viel Tamtam vor ausgewählten Gästen
 verkündet wird, überhaupt noch zeitgemäß ist. Welches das beliebteste
 Auto in Deutschland ist, kann mit einem einzigen Blick in die
 Zulassungsstatistik ermittelt werden. Noch läuft die Überprüfung der
 Zahlen in München, doch der schwere Verdacht tut sich auf, dass auch
 bei vorangegangen Verleihungen manipuliert wurde. Der
 Beliebtheits-Preis selbst ist dadurch schwer ramponiert worden - und
 der ADAC ist blamiert. Dass der selbstherrliche Kommunikationschef
 Michael Ramstetten nun zurückgetreten ist, kann aber nur ein Anfang
 sein. Dies darf nicht die einzige Folge der Lügengeschichte bleiben.
 Wer im Präsidium des Autoclubs hat von den Zahlenmanipulationen
 gewusst? Seit wie vielen Jahren wird so gefälscht? Haben etwa
 Autokonzerne Einfluss auf die Wertungen ausgeübt? Mit dem Auffliegen
 der Fälschungen wird auch der Blick hinter die Fassade des
 ehrenwerten Automobilclubs frei. Der ADAC ist nämlich nicht nur ein
 verlässlicher Helfer bei Widrigkeiten des automobilen Lebens, sondern
 auch ein prosperierendes Unternehmen, das mit Versicherungen, als
 Reiseunternehmen und als Rennsportveranstalter ordentlich Kasse
 macht. Und er ist zugleich einer der einflussreichsten
 Auto-Lobbyisten in Deutschland. Allerdings kein sonderlich
 demokratisch aufgestellter. Mit Kritikern in den eigenen Reihen wird
 oft rüde umgegangen. Eine wirkliche politische Willensbildung findet,
 wenn überhaupt, hinter verschlossenen Türen statt. Mancher
 ADAC-Funktionär fühlt sich gewissermaßen als heimlicher
 Verkehrsminister. Während ADAC-Präsident Peter Meyer etwa gegen eine
 Pkw-Maut für Ausländer und für die Erhöhung der Mineralölsteuer
 trommelt, wird beides von einer Mehrheit der ADAC-Mitglieder anders
 gesehen. Die vielen Millionen Mitglieder des Clubs haben ein Anrecht
 auf stichhaltige Antworten der ADAC-Spitze. Ebenso die fleißigen
 ADAC-Mitarbeiter, von denen viele über vier Millionen Mal pro Jahr
 als "gelbe Engel" bei Pannen aus der Patsche helfen. Deutschlands
 größter Automobilclub hat dringend eine Generalreparatur nötig.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Mittelbayerische Zeitung
 Redaktion
 Telefon: +49 941 / 207 6023
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