| | | Geschrieben am 16-01-2014 Schwäbische Zeitung: Blamage für den Innenminister - Leitartikel
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 Ravensburg (ots) - Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall
 hat bisher nach außen keine schlechte Figur gemacht. Er tritt als
 konsequenter Sachwalter der inneren Sicherheit auf - wie übrigens
 alle SPD-Politiker, die dieses Amt in Bund und Ländern bekleidet
 haben oder bekleiden. Gall kann zudem für sich verbuchen, dass er die
 große Polizeireform relativ unaufgeregt durchgezogen hat. Dies ist
 durchaus bemerkenswert. Wer über Jahrzehnte gewachsene Strukturen
 samt ihrer Verkrustungen grundlegend durchrütteln will, muss
 zwangsläufig mit einer Begleitmusik aus Heulen und Zähneknirschen
 rechnen. So ist es gekommen, aber dann ist es doch erstaunlich
 schnell wieder ruhig geworden. Wie gesagt: summa summarum ein Erfolg
 für Reinhold Gall.
 
 Jetzt aber steht der Innenminister reichlich blamiert und
 beschädigt da. Die Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts Karlsruhe
 bescheinigt ihm eine rechtswidrige Postenvergabe im Spitzenbereich
 der Polizei. Gall hat zwei Fehler gemacht. Erstens: Um seinen
 Sicherheitsapparat möglichst ruhig zu stellen, hat er die Reform fast
 ausschließlich von Polizisten erarbeiten lassen. Auf
 kommunalpolitischen und juristischen Sachverstand hat er weitgehend
 verzichtet. Zweitens: Exakt die Beamten, welche das Konzept
 erarbeitet und dem Innenminister geholfen haben, es auch
 polizeiintern durchzuboxen, sind dafür mit prächtigen Posten belohnt
 worden. Nicht alle, aber ziemlich viele. Schlimmer noch: Dem
 Vernehmen nach durften sie die Posten unter sich verteilen, das
 Ministerium hat dann alles schön abgesegnet. Dies wäre ein
 beispielloser Vorgang in der Landesverwaltung.
 
 Die juristische Ohrfeige wird Reinhold Gall noch lange schmerzen.
 Denn im Moment ist völlig unklar, wie er den Schaden reparieren kann.
 Eine Scheinausschreibung der Spitzenpositionen, an deren Ende die
 Bestätigung der Stelleninhaber stünde, würde ganz gewiss auf die
 Ungnade der Verwaltungsrichter stoßen. Komplette Neubesetzungen
 würden polizeiintern einen Sturm auslösen. Der Innenminister steckt
 in einer üblen Klemme - die er selber zu verantworten hat.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Schwäbische Zeitung
 Redaktion
 Telefon: 0751/2955 1500
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