| | | Geschrieben am 13-01-2014 Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Große Koalition streitet über Rentenfinanzierung
Ziemlich große Hitze
Alexandra Jacobson, Berlin
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 Bielefeld (ots) - Reibung erzeugt Wärme, lautete einst eine der
 vielen Lebensweisheiten von Franz Müntefering. Damit wollte der
 SPD-Mann aus dem Sauerland andeuteten, dass ein gelegentlicher Streit
 zwischen Kabinettskollegen erhellende Funken erzeugen kann. In der
 großen Koalition herrscht derzeit zweifellos ziemlich große Hitze.
 Neben der Vorratsdatenspeicherung wird sich Angela Merkels
 Kabinettrunde bei der Klausur in der nächsten Woche auch mit der
 Rentenfinanzierung beschäftigen. Arbeitsministerin Andrea Nahles
 weist zurecht daraufhin, dass die Leistungsausweitungen bei der Rente
 spätestens ab 2018 auch den Einsatz zusätzlicher Steuermittel
 erfordern. Die Deutsche Rentenversicherung hat errechnet, dass allein
 die Mütterrente bis 2030 rund 125 Milliarden Euro kostet. Aus der
 Rücklage der Rentenkasse von derzeit 31 Milliarden Euro lässt sich
 das nicht bezahlen. Doch Finanzminister Wolfgang Schäuble sträubt
 sich dagegen, jetzt schon Festlegungen für die nächste Wahlperiode zu
 treffen. Dabei gehört das zu den Aufgaben einer vorausschauenden
 mittelfristigen Finanzplanung. Dass es ab 2018 notwendig ist, den
 jährlichen Bundeszuschuss zur Rente um etwa zwei Milliarden Euro
 Steuergeld pro Jahr aufzustocken, weiß auch Schäuble. Aber in CDU und
 CSU ist alles tabu, was nach Steuererhöhung aussehen könnte. Doch
 Schwarz-Rot kann auf Dauer die Grundrechenarten nicht aus den Angeln
 heben. Dass sich die Mütterrente, die abschlagsfreie Rente mit 63,
 die verbesserte Erwerbsminderungsrente und die solidarische
 Lebensleistungsrente auf Dauer ohne steigende Steuerzuschüsse
 finanzieren lassen, glaubt doch kein Mensch. Jedenfalls nicht, wenn
 man den Rentenbeitrag stabil halten will. Ebenso illusionär ist es,
 dass die zwei Milliarden Euro aus dem Etat des
 Bundesarbeitsministeriums abgezwackt werden können. Dass in dem
 Ressort gespart werden soll, wo die meisten Zusatzleistungen geplant
 sind, ist kaum vorstellbar. Eine Reform der Mehrwertsteuer-Ausnahmen
 könnte für den Bundesetat segensreich wirken und genügend Geld in die
 Kasse spülen. Aber das ist ja auch tabu. Weil es wieder nach
 Steuererhöhung aussieht.
 
 
 
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