Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zu Obama/Iran
Geschrieben am 25-09-2013 |   
 
 Bielefeld (ots) - Auch ohne den historischen Handschlag mit dem  
neuen iranischen Regierungschef Hassan Ruhani hat Barack Obama bei  
der UNO die Tür zur Diplomatie weit aufgestoßen. In seiner Rede vor  
der Vollversammlung nutzte der US-Präsident mutig die Spielräume, die 
sich nach dem eher zufälligen Durchbruch in der Syrien-Krise und der  
Charme-Offensive Irans eröffnet hatten. Die neue Hoffnung reicht von  
einer Friedenskonferenz für das gebeutelte Bürgerkriegsland Syrien  
über einen Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern bis hin  
zur Aussicht auf eine Beilegung des Atomstreits mit Iran. Für die  
erste direkte Begegnung zwischen den Führern der Supermacht und des  
Gottesstaates reichte es dann doch nicht. Immerhin tauschte er mit  
Obama bei den zeitversetzten Reden virtuell Höflichkeiten aus. Wer  
hätte das gedacht? Eben noch bangte die Welt vor einer Eskalation in  
dieser von Gewalt und Aufruhr geplagten Region. Drei Wochen später  
tun sich Möglichkeiten auf, von denen niemand zu träumen gewagt hätte 
- auch nicht der US-Präsident, der mit seiner Nahost-Politik mehr wie 
ein Getriebener aussah als einer, der mit klarem Kompass den Kurs  
bestimmt. Wie so oft in seiner Karriere halfen Obama unerwartete  
Entwicklungen. Erst rettete ihn Wladimir Putin mit seinem  
Chemiewaffen-Kontrollangebot für Syrien vor einer sicheren Niederlage 
im Kongress. Dann machte ihm die neue iranische Führung Avancen.  
Obama ist ein Präsident im Glück. Eine Verbesserung der Beziehungen  
zu Iran könnte helfen, viele Probleme gleichzeitig anzugehen. Vor  
allem machte eine Lösung des Atomstreits Israel sicherer. Auch der  
Iran hat daran ein Interesse. Die internationalen Sanktionen  
schmerze. Ruhani hatte nach seinem Wahlsieg versprochen, das Land aus 
der Isolierung zu führen. Es gibt ermutigende Anzeichen, dass Ruhani  
meint, was er sagt und dafür die Rückendeckung des starken Manns in  
Teheran, Ayatollah Chamenei hat. Von der Freilassung politischer  
Gefangener über eine konstruktive Rolle in Syrien bis hin zu dem  
neuen Ton gegenüber Israel - ein Anfang ist gemacht. Ruhani  
präsentierte sich in New York als wohltuendes Gegenteil zu dem  
unberechenbaren Holocaust-Leugner Mahmud Ahmadinedschad. Inhaltlich  
wichtiger als ein Handschlag ist das für heute angesetzte Treffen der 
fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats und Deutschlands mit  
dem neuen iranischen Chefdiplomaten Dschawad Sarif. Bei den  
Gesprächen dürfte sich zeigen, wie weit die von Ayatollah Chamenei  
beschworene »heroische Flexiblität« tatsächlich reicht. Bei aller  
Offenheit für mehr Diplomatie hat Obama zu Recht klargestellt, das es 
mit wohl klingenden Worten nicht getan ist. Der Atomstreit und Syrien 
bieten der iranischen Führung Gelegenheit, die Glaubwürdigkeit des  
Reformkurses unter Beweis zu stellen. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westfalen-Blatt 
Nachrichtenleiter 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261
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