Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Die USA und die Euro-Krise
Kommunizierende Röhren
THOMAS J. SPANG, WASHINGTON
Geschrieben am 30-07-2012 |   
 
 Bielefeld (ots) - Timothy Geithners Reise nach Sylt hatte alles  
andere als selbstlose Motive. Der US-Finanzminister wollte seinen  
Kollegen Wolfgang Schäuble überreden, der Europäischen Zentralbank  
lange Leine beim Ankauf von Staatsanleihen zu lassen. Die Deutschen  
werden in Washington als Haupthindernis für eine aktivere  
Geldmarktpolitik der EZB gesehen. Hinter Geithners Mission steckt das 
Kalkül des Weißen Hauses, dass ein Anhalten der Euro-Krise die  
Aussichten auf eine Erholung der US-Konjunktur zurückhält und damit  
die Wiederwahl Präsident Obamas gefährdet wird. Tatsächlich verhalten 
sich Europa und die USA wie kommunizierende Röhren. Sie sorgen  
wechselseitig dafür, dass die wirtschaftlichen Wachstumsraten auf  
vergleichbar niedrigem Niveau bleiben. So verschieden die Krisen in  
Euro- und Ami-Land, so vergleichbar sind die Kräfte, die eine  
Erholung verhindern, allen voran das fehlende Vertrauen in die  
Akteure. Die Politiker auf beiden Seiten des Großen Teichs aber  
vermitteln den Eindruck des Durchwurschtelns. Europa fehlen die  
politischen Institutionen, um die notwendigen Maßnahmen zu begleiten. 
In den USA verhält sich die Opposition wie im Parlamentarismus  
ungeachtet der Tatsache, dass die politische Ordnung der USA auf  
Kompromissen basiert. Das Ergebnis ist in beiden Fällen das gleiche.  
Dringend notwendige Entscheidungen werden vertagt, bis es nicht mehr  
anders geht. Was am Ende dabei herauskommt, überzeugt dann niemanden  
mehr. Wenn die Weltwirtschaft wieder in eine Rezession zurückfällt,  
ist dies mindestens so sehr Ausdruck einer politischen Krise wie  
struktureller Probleme auf den Finanzmärkten. Damit der  
Konjunkturmotor wieder anspringt, müssen die Regierungen ihre  
Hausaufgaben machen. Nur das schafft das Vertrauen, das für neues  
Wachstum so dringend gebraucht wird. 
 
 
 
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