Allg. Zeitung Mainz: Belastet - Kommentar zu Hartz-IV-Strafen
Geschrieben am 26-07-2012 |   
 
 Mainz (ots) - Alles, was mit Hartz IV zusammenhängt, ist sensibel  
und brisant. Wer bei Hartz IV angekommen ist, ist ökonomisch und  
sozial ziemlich weit unten, hat in der Regel Schlimmes erlebt. Es  
geht um eine Grundversorgung, um das Allernötigste zum Leben. Niemand 
ist blauäugig. Es gibt Menschen, die das System Hartz IV ausnutzen.  
Das ist leider, trotz aller Kontrolle, nicht völlig auszuschließen.  
Das darf aber keinesfalls dazu führen, dass das System desavouiert  
wird und diejenigen, die dank diesem System leben, manchmal auch nur  
überleben, unter den Generalverdacht gestellt werden, sie seien  
Betrüger oder Schmarotzer.  Das ist der Hintergrund. Der Staat hat in 
den vergangenen Jahren - notwendigerweise und absolut zu Recht - viel 
Geld und Energie darauf verwendet, das System Hartz IV effizienter  
und gerechter zu machen. Nun besagt eine Studie, dass weibliche Hartz 
IV-Empfänger, insbesondere Mütter, seltener sanktioniert werden als  
Männer, Ältere seltener als Jüngere, Gebildete seltener als weniger  
Gebildete. Man kann diesem Phänomen durchaus Aufmerksamkeit widmen.  
Gezielte Diskriminierung zu vermuten, führt aber entschieden zu weit. 
Natürlich sind die Hartz-Regeln für alle da, wie jedes Gesetz.  
Natürlich muss Gleichbehandlung herrschen. Das heißt aber nicht, dass 
alles über denselben Leisten geschlagen wird, sondern: Gleiches wird  
gleich, Ungleiches ungleich behandelt. Diejenigen, die über Hartz  
entscheiden, sind - glücklicherweise - Menschen und keine Maschinen.  
Oft haben sie einen Ermessensspielraum, von dem sie  
verantwortungsbewusst Gebrauch zu machen haben. Es wäre für das  
ohnehin belastete System Hartz verhängnisvoll, würde man nun ohne  
schlüssige Beweise Sachbearbeiter unter den Generalverdacht stellen,  
sie entschieden nach sachfremden Maßstäben. 
 
 
 
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Allgemeine Zeitung Mainz 
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