| | | Geschrieben am 17-10-2007 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT Bielefeld zu Putin
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 Bielefeld (ots) - Die russische Maschine für Propaganda und
 Desinformation war auch schon mal besser. Ein Attentatsplan gegen
 Putin - das zeugt nicht von besonderer Phantasie.
 Kein Geheimdienst macht dies vor einer Reise als eigene Erkenntnis
 publik, denn damit blamierte er die Gastgeber. Dass der Präsident
 trotzdem geflogen ist, das war ein bisschen zu offen Held spielen.
 Putin bläst sich auf.
 Das Märchen vom Attentat war nicht für den Westen bestimmt. Man
 tischt es den Iranern und ihren syrischen Verbündeten auf. Denn die
 Friedensgegner in Nahost sind in tiefe Zweifel gefallen über die
 militärischen Fähigkeiten ihrer russischen Freunde. Zur Erinnerung:
 Anfang September zerstörte die israelische Luftwaffe auf syrischem
 Boden eine Anlage und ein Arsenal. Bei der Anlage handelte es
 offenbar um einen in Bau befindlichen Nuklearreaktor.
 Das Arsenal war voll mit Scud-Raketen, die auch mit B- und C-Waffen
 bestückt werden konnten. Beide Komplexe waren - und das ist des
 Putins Kern - beschützt von dem neuen russischen Luftabwehrsystem
 Pantsyr-S1E (Boden-Luft-Raketen).
 Genau dieses System haben auch die Iraner den Russen abgekauft, um
 ihre Nuklearanlagen gegen Luftangriffe abzusichern. Pantsyr aber hat
 nicht funktioniert. Die syrischen Anlagen und Arsenale wurden
 vernichtet. Jetzt ist die Nervosität unter den Mullahs groß, weil sie
 ihre Nuklearanlagen gefährdet sehen. Und um die Iraner und Syrer zu
 beruhigen, fährt Putin nun nach Teheran. Die »Attentatspläne« waren
 nur ein Ablenkungsmanöver.
 Washington war mit der israelischen Aktion nicht glücklich. Die »New
 York Times« berichtet von heftigen Debatten im US-Kabinett.
 Außenministerin Rice und Pentagonchef Gates sind verärgert darüber,
 dass die Israelis ihre militärischen Fähigkeiten geoffenbart haben.
 Denn das konnte nur mit amerikanischer Aufklärungshilfe geschehen,
 und das dürfte die diplomatische Iran-Prozedur in der Uno jetzt
 verzögern.
 Die Russen werden ihr System verfeinern und jede Verschärfung der
 Sanktionen mit einem Veto belegen. Solange sie sicher waren, dass ein
 Angriff fehlschlagen würde, hätten sie zugestimmt. Nun drohen sie dem
 Westen insgesamt mit dem Ausstieg aus Abrüstungsverträgen, um ihn von
 einem Luftschlag gegen Iran abzuhalten. Das wiederum bringt die
 amerikanische Diplomatie durcheinander und schindet Zeit. Ein von
 Moskau durchaus begrüßter Nebeneffekt: Solange die Iran-Krise
 andauert, bleibt auch der Ölpreis hoch und sprudelt es in Moskaus
 Kassen.
 Die Bundeskanzlerin hält in dieser Lage klar Kurs. Sie sieht im
 Regime von Teheran eine Gefahr für die Region und auch für Europa.
 Sie will Sanktionen unterstützen und das hat Putin mitgeteilt.
 Entscheidend ist es nicht.
 Israel wird den Luftschlag gegen die iranischen Anlagen so oder so
 durchführen, man sieht sich existentiell gefährdet. Aber es wird nach
 dem Schlag keine Verstimmung zwischen Washington und Tel Aviv geben.
 Das ist für Deutschland schon ganz gut.
 
 Originaltext:         Westfalen-Blatt
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 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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