| | | Geschrieben am 17-10-2007 LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Zentralabitur
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 Leipzig (ots) - Wir haben Oktober. Der Schulkalender zeigt gerade
 Herbstferien an. Trotzdem geistert das Thema Zentralabitur erneut
 durch die Politiklandschaft. Dabei war so inständig zu hoffen, dass
 es sich bei der Diskussion um bundeseinheitliche Abiturprüfungen um
 ein Sommerlochthema handelt. Es hat überdauert. Vielleicht war der
 Altweibersommer schuld, dass einige Kultusminister das Thema noch
 einmal aufwärmten. Immerhin hat es jetzt dazu geführt, dass es
 endgültig vom Tisch ist und bundesweit einheitliche Bildungsstandards
 eingeführt werden.
 
 Das macht Sinn. Die Standards schaffen wirkliche Vergleichbarkeit
 und gefährden nicht das differenzierte Schulsystem. Denn auch bei den
 Gymnasien gibt es verschiedene Schulformen und Schulträger.
 Einrichtungen haben sich spezialisiert, gehen auf Neigungen und
 Begabungen der Schüler ein. Pädagogen versuchen die Pennäler auf
 verschiedenen Wegen zur Hochschulreife zu führen - mit
 unterschiedlichen Methoden, mit Spezialisierungen und Profilierungen.
 Wichtig ist, dass sie dort ankommen, nicht wie. Deshalb sind
 verbindliche Standards, die beschreiben, was ein Schüler am Ende des
 Schuljahres wissen muss, hilfreicher als Prüfungstexte, für deren
 richtige Beantwortung vorher alle möglichst identischen Unterricht
 brauchen.
 
 Die Einführung des Zentralabis wäre ein unnötiger Kraftakt
 gewesen, weil er unterschiedlichen Lehrplänen und Ferien hätte
 Rechnung tragen müssen. Doch das Zentralabi ist nicht nur schwer
 umsetzbar, sondern schlichtweg nicht notwendig. Bundeseinheitliche
 Prüfungen schaffen keine Vergleichbarkeit, sondern sorgen für eine
 Vereinheitlichung des Unterrichts. Dann ist es bis zur Einheitsschule
 auch nicht mehr weit. Das kann nun wirklich nicht im Sinne der
 Bundesländer sein.
 Denn jahrelang haben die sich vehement gegen Einmischung in ihre
 Länderhoheit gewehrt. Erst im vergangenen Jahr wurde das Grundgesetz
 geändert, um den Bildungsföderalismus zu stärken. Auf Wunsch der
 Länder. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat deswegen
 jetzt bei Schulthemen noch weniger zu sagen - nämlich gar nichts
 mehr. Trotzdem wurde das Thema immer wieder als Allheilmittel aus der
 Schublade gezogen. Da bleibt nur das Fazit: Einige wissen nicht, was
 sie wollen.
 
 Nötig ist eine Aufwertung des Abiturzeugnisses. Es muss wieder die
 wahre Hochschulreife bescheinigen. Im Moment sind die Unis in der
 Bredouille, diese erst durch Eignungstest selbst zu überprüfen. Sie
 können sich auf die Zeugnisse nicht mehr verlassen. Weil ein
 bayrisches Abi mehr wert ist als eines aus Bremen. Weil aber auch aus
 einem schwachen Bildungsland mal ein guter Schüler kommen kann. Und
 weil ein weiteres Bundesland das Abi so ändert, dass möglichst viele
 Schüler Ingenieure werden. Wenn künftig mit verbindlichen Standards
 festgelegt wird, was ein Absolvent in welchen Fächern wissen muss,
 hilft dies nicht nur den Hochschulen, sondern auch den Schülern. Die
 können dann zurecht sagen, sie haben ein gleichwertiges Abitur. Egal
 ob in Görlitz oder in Saarbrücken. Und damit gleiche Startchancen
 beim Studium.
 
 Originaltext:         Leipziger Volkszeitung
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