(Registrieren)

Rheinische Post: Für die SPD reicht Ruhe nicht

Geschrieben am 14-05-2006

Düsseldorf (ots) - Von Thomas Seim

Die SPD hat sich noch einmal eine Auszeit genommen. Dafür steht
Kurt Beck. Wundgescheuert von den Reformwerken des Basta-Kanzlers
Schröder und des Machtorganisators Müntefering, hat sich die deutsche
Sozialdemokratie auf ihrem außerordentlichen Parteitag gestern
gegeben, was sie braucht: ein bisschen Ruhe.
Das wäre nicht weiter tragisch, wenn Beck nun dafür sorgen würde,
dass sich hinter seinem breiten Rücken jener politische Diskurs
entwickelt, aus dem die SPD ihren neuen Standort ableiten könnte. In
seiner Antrittsrede hat Beck dazu nur wenig mehr gesagt, als dass er
die SPD als linke Volkspartei etablieren will. Heißt das, dass der
Staat wieder als Umverteilungsstaat aufgerüstet werden soll? Heißt
es, dass Hartz IV auch von Kurt Beck klammheimlich als Fehler
korrigiert werden soll? Und was wird aus Peer Steinbrücks Mahnung,
der Sozialstaat fahre vor die Wand, wenn man ihn nicht schnellstens
neu justiert?
Fragen, die Becks neuen Job nicht leicht machen. Er kann versuchen,
eine programmatische Führungsrolle zu übernehmen. Dafür reicht das
gestrige Ortsvereins-Niveau nicht. Oder Beck gibt den Moderator, den
Schutzwall gewissermaßen für die Flügel-Diskurse einer schwächelnden
Sozialdemokratie. Nur eins reicht nicht: Die Ruhe, die sich die SPD
wünscht - und die ihr Kurt Beck gestern gegeben hat.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

12234

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Gesteuertere Hass Düsseldorf (ots) - Von Helmut Michelis Seit Tagen wird in Pakistan gegen Deutschland demonstriert. Schwarz-rot-goldene Fahnen brennen, die Rufe nach Rache werden immer lauter. Am Samstag nahmen gar Zehntausende an der Beerdigung Amir Cheemas teil, der in deutscher Haft Selbstmord beging, nachdem sein religiös motivierter Anschlag fehlgeschlagen war. Dass die Familie des Toten mit ihren abstrusen Foltervorwürfen Öl ins Feuer gießt, ist erschreckend. Doch das könnte gesteuert sein. Denn trotz der Vorwürfe gegen die deutsche Justiz haben mehr...

  • Rheinische Post: Bosbach zur BND-Affäre: Disziplinarrechtliche Konsequenzen prüfen Düsseldorf (ots) - In der Affäre um Bespitzelung von Journalisten durch den Bundesnachrichtendienst (BND) hat der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach davor gewarnt, "achselzuckend zur Tagesordnung überzugehen". Im Gespräch mit der "Rheinischen Post" (Montagausgabe) forderte der Vize-Chef der Union im Bundestag: "Jetzt muss die Frage nach disziplinarrechtlichen Konsequenzen gestellt werden. Wenn Dienstvergehen begangen worden sind, müssen sie auch geahndet werden." Bosbach betonte, die Dimension gehe über die direkt Betroffenen hinaus. mehr...

  • Rheinische Post: FDP in NRW drängt CDU wegen Gemeindeordnung: Bürgermeister soll für sechs Jahre gewählt werden Düsseldorf (ots) - Der Streit in der NRW-Koalition über die Reform der Gemeindeordnung spitzt sich zu. FDP-Fraktionschef Gerhard Papke drängt den Koalitionspartner CDU, das Vorhaben nicht auf die lange Bank zu schieben, sondern die Reform "jetzt schnellstens" zu verabschieden. "Wir sind gewählt worden, um Entscheidungen zu treffen und sollten nicht ängstlich auf Parteitage schauen", sagte Papke gestern der Rheinischen Post.Er forderte, die Reform noch vor der Sommerpause in Gang zu setzen und sprach sich dafür aus, die Amtszeit der Bürgermeister mehr...

  • Rheinische Post: Uniklinik Düsseldorf muss Kredit aufnehmen Düsseldorf (ots) - Die Universitätsklinik Düsseldorf musste bereits kurzzeitig Millionen-Kredite aufnehmen, um die Mai-Gehälter für die 6000 Beschäftigten zahlen zu können. Das sagte Roland Grabiak, kaufmännischer Direktor der Klinik, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Die Uniklinik habe durch die Streiks des ärztlichen und nicht-ärztlichen Personals bisher über zehn Millionen Euro Einnahmen verloren. Grabiak fürchtet, dass der bereits angekündigte Abbau von 200 Stellen nicht reichen wird: "Den weiteren mehr...

  • LVZ: SPD-Vize Bullerjahn: SPD wird alles daran setzen, mit Beck Angela Merkel als Kanzlerin abzulösen Leipzig (ots) - Die SPD werde mit aller Kraft dafür sorgen, dass Angela Merkel bei der nächsten Bundestagswahl abgewählt werde. Das kündigte der neue stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Jens Bullerjahn in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) an. "Es muss immer der Anspruch einer großen Partei wie der SPD sein, den Kanzler zu stellen. Das bedeutet logischerweise: Die SPD wird alles daran setzen, bei der nächsten Bundestagswahl Angela Merkel als Kanzlerin abzulösen", so Bullerjahn. Kurt Beck könne sich dabei mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht