Nach Morden von Hanau: Polizeigewerkschaft geht von deutlich mehr als 60 rechtsextremen Gefährdern aus
Geschrieben am 27-02-2020 |   
 
 Osnabrück (ots) - Nach Morden von Hanau: Polizeigewerkschaft geht von deutlich  
mehr als 60 rechtsextremen Gefährdern aus 
 
Wendt fordert Einsatz künstlicher Intelligenz im Kampf gegen Kriminalität -  
Richterbund: Paragrafen allein reichen nicht 
 
Osnabrück. Angesichts der offenbar rechtsextremistisch motivierten Morde in  
Hanau warnt die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) vor deutlich mehr  
rechtsextremen Gefährdern als bislang offiziell angenommen. DPolG-Chef Rainer  
Wendt sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Die zuletzt genannte Zahl  
von rund 60 Personen ist alles andere als realistisch. Wenn der Staat näher  
hinsieht, werden wahrscheinlich noch deutlich mehr gefährliche Personen im  
Bereich Rechtsextremismus festgestellt." Es seien dann jedoch nicht absolut mehr 
Gefährder, "sondern das Hellfeld hat sich erweitert". Als Gefährder gelten  
Personen, denen die Polizei schwere Gewalttaten bis hin zu Anschlägen zutraut.  
Das Bundeskriminalamt stufte Mitte Februar 60 Rechtsextremisten in diese Gruppe  
ein. Die Zahl der "gewaltorientierten" Rechtsextremen ist deutlich höher. Laut  
Verfassungsschutz sind es 12.700. 
 
Wendt bekräftigte zudem die Forderung nach dem Einsatz künstlicher Intelligenz  
im Kampf gegen die Kriminalität. Er betonte, das jüngst verabschiedete Gesetz  
zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet sei ein Mittel, um schlimme  
Umtriebe in sozialen Netzwerken einzuhegen. "Da jedoch täglich Millionen User im 
Netz aktiv unterwegs sind, brauchen wir auch technische Lösungen. Der Einsatz  
künstlicher Intelligenz bei der Kriminalitätsbekämpfung wird deshalb notwendiger 
denn je." 
 
Der Deutsche Richterbund (DRB) forderte, "einen wehrhaften Rechtsstaat nicht nur 
zu fordern, sondern das Versprechen auch konsequent umzusetzen".  
DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn sagte der NOZ: "Der Kampf gegen  
Extremismus und Kriminalität darf nicht unter Finanzierungsvorbehalt stehen."  
Allein das neue Gesetz gegen Hasskriminalität und Rechtsextremismus koste die  
Justiz den Zahlen des Normenkontrollrats zufolge bis zu 40 Millionen Euro  
jährlich zusätzlich, "weil es für die Strafverfolgung Hunderte zusätzliche  
Staatsanwälte und Strafrichter braucht". Die Bundesländer müssten Justiz und  
Polizei so aufstellen, dass sie ihre Aufgaben angesichts wachsender Bedrohungen  
effektiv bewältigen können. "Mit neuen Paragrafen allein lässt sich die Spirale  
aus Hass und Gewalt nicht stoppen", so Rebehn. 
 
In Hanau hatte ein 43-jähriger Deutscher vor rund einer Woche neun Menschen mit  
ausländischen Wurzeln erschossen, außerdem tötete er seine Mutter und  
schließlich sich selbst. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Täter eine  
rassistische Gesinnung und war psychisch krank. 
 
Pressekontakt: 
 
Neue Osnabrücker Zeitung 
Redaktion 
  
Telefon: +49(0)541/310 207 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4531690 
OTS:               Neue Osnabrücker Zeitung 
 
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