Greenpeace-Studie: Politik muss Tierwohlabgabe einführen und Mehrwertsteuer für Fleisch angleichen / Steuerreform kann Fehlsteuerung auf Kosten der Umwelt beseitigen
Geschrieben am 13-01-2020 |   
 
 Berlin (ots) - Eine Tierwohlabgabe von maximal 50 Cent auf jedes Kilogramm  
Fleisch kann den sofortigen Ausstieg aus der nicht tiergerechten Haltung  
finanzieren. Zugleich lässt sich die klima- und umweltschädliche  
Subventionierung von Fleisch und Milchprodukte beenden, wenn die Mehrwertsteuer  
angeglichen wird. Parallel können Steuern auf pflanzliche Lebensmittel sinken  
und so Verbraucherinnen und Verbraucher entlastet werden. Das zeigt eine heute  
im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche in Berlin vorgelegte Analyse  
verschiedener Abgaben auf Fleisch und Milchprodukte, die die Denkfabrik Forum  
Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace erstellt hat. 
(Online unter: http://www.greenpeace.de/tierwohlabgabe  ) "Steuern und Abgaben  
sollten klare Anreize bieten, den übermäßigen Konsum klima- und  
umweltschädlicher Lebensmittel zu beenden", sagt  
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter.  "Mit den zusätzlichen  
Einnahmen können Tierhalter beim Umstieg auf eine artgerechte Haltung  
unterstützt werden". 
 
Die von Greenpeace vorgeschlagene Steuerreform würde mit Steuersenkungen den  
Verbrauch pflanzlicher Produkte erschwinglicher machen und den Konsum tierischer 
Erzeugnisse reduzieren. So können die Ausgaben der Haushalte für Lebensmittel  
bei weniger Fleischverzehr unterm Strich sogar sinken. Dem Bund würde eine  
Tierwohlabgabe jährlich rund 4 Mrd. Euro zur Verfügung stellen. Damit könnten  
der Abbau des Tierbestands und tiergerechte Haltungsformen in  
landwirtschaftlichen Betrieben flächendeckend gefördert werden. Die Kombination  
von Tierwohlabgabe und Umsatzsteuerreform würde den Ausstoß von Klimagasen aus  
der Landwirtschaft um rund 8,8 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr senken - das entspricht  
den Emissionen von etwa 3,5 Millionen Pkws. 
 
Geld der Verbraucher kommt zielgenau in der Landwirtschaft an 
 
Die transparente und zweckgebundene Verwendung der Einnahmen aus der  
Tierwohlabgabe stellt sicher, dass das Geld der Verbraucher auch zielgenau bei  
den landwirtschaftlichen Betrieben ankommt. "Wenn wir als Gesellschaft ein  
schnelles Ende der quälerischen Tierhaltung wollen, müssen wir Landwirte, die in 
mehr Tierwohl investieren wollen, mit öffentlichen Mitteln fördern", sagt  
Hofstetter. "Gerade kleine und mittlere Betriebe können die Mehrkosten nicht aus 
eigener Kraft stemmen." 
 
Die finanzielle Belastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern durch die  
Abgaben bleibt bei allen vom FÖS untersuchten Varianten überschaubar - sie liegt 
stets unter 10 Euro im Monat und ist in erster Linie abhängig vom Fleischkonsum. 
"Wer Fleisch konsumiert, muss auch die Kosten der Erzeugung für Umwelt und Klima 
tragen. Derzeit ist das nicht der Fall", sagt Hofstetter. "Mit ihren Appellen an 
die Verbraucher, anders einzukaufen, wirft Ministerin Klöckner derzeit nur  
Nebelkerzen statt selbst aktiv zu werden, und politische Verantwortung zu  
übernehmen. Wir fordern die Bundesregierung auf, mit Hilfe des Steuersystems die 
richtigen Signale für die Agrarwende zu setzen." 
 
Pressekontakt: 
 
Studie online unter: http://www.greenpeace.de/tierwohlabgabe  
Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel. 0171-8706645 oder  
Pressesprecher Matthias Lambrecht, Tel. 0151-42433135. 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6343/4490152 
OTS:               Greenpeace e.V. 
 
Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell
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