Demo 18. Januar - Der Landwirtschaft eine Perspektive geben: Agrarwende anpacken!
Geschrieben am 13-01-2020 |   
 
 Berlin (ots) - Wenige Tage vor der großen "Wir haben es satt!"-Demonstration am  
18. Januar fordern 100 Organisationen aus Landwirtschaft und Gesellschaft von  
der Bundesregierung, das Höfe- und Insektensterben zu stoppen, das  
EU-Mercosur-Abkommen zu verhindern und endlich die Klimakrise ernsthaft zu  
bekämpfen. Auf einer Pressekonferenz in Berlin warfen Bündnis-Vertreter*innen  
der Regierung vor, Bauernhöfe weiter die eigenen politischen Versäumnisse  
ausbaden zu lassen statt sich den Zukunftsaufgaben zu stellen. 
 
"Agrarwende anpacken, Klima schützen!" lautet das Motto der Demonstration, bei  
der zum Auftakt der Grünen Woche wieder Zehntausende auf die Straße gehen. Im  
Schulterschluss mit der Gesellschaft treten Bäuer*innen, Imker*innen,  
Bäcker*innen und Köch*innen am Samstag im Berliner Regierungsviertel für  
artgerechte Tierhaltung, Artenvielfalt und konsequenten Klimaschutz ein. 
 
Während der EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte muss Deutschland  
mit der EU-Agrarreform die Agrarwende anschieben. Damit bekommen die Bauernhöfe  
eine Zukunft, die Tiere mehr Platz und der Klimaschutz eine Chance - und die  
gesamte Landwirtschaft würde endlich wieder von der Gesellschaft akzeptiert. 
 
Saskia Richartz ("Wir haben es satt!"-Sprecherin) sagt mit Blick auf die  
EU-Agrarreform, deren Verhandlungen 2020 auf die Zielgerade einbiegen: "Julia  
Klöckner muss jetzt endlich der zukunftsfähigen Landwirtschaft eine Perspektive  
geben. Mit den 60 Milliarden Euro an EU-Agrar-Fördergeldern im Jahr können  
europaweit Bäuerinnen und Bauern bei der Agrarwende unterstützt werden. Statt  
auf Billigexporte und unfaire Handelsabkommen sollte die Bundesregierung auf  
hochwertiges, regionales Essen setzen. Dann müssten die Bäuerinnen und Bauern  
auch nicht mehr befürchten, dass sie die Zeche für eine falsche Politik zahlen  
müssen." 
 
Georg Janßen (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) erklärt für die  
bäuerlichen Organisationen im Demonstrations-Bündnis: "Der Umbau der  
Landwirtschaft ist eine große Herausforderung. Damit dieser gelingt, muss der  
Schlingerkurs des Bundeslandwirtschaftsministeriums aufhören. Wir Bäuerinnen und 
Bauern machen Politik und Gesellschaft ein konkretes Angebot: Bis 2035 werden  
wir in Deutschland flächendeckend umwelt- und klimaschonenden Ackerbau  
praktizieren und unsere Nutztiere artgerecht halten, wenn hierfür endlich ein  
politischer und wirtschaftlicher Rahmen geschaffen wird." 
 
Reinhild Benning (Germanwatch) blickt auf ein Jahrzehnt  
Landwirtschaftsministerium unter Führung der CDU/CSU zurück: "Ein Jahrzehnt des  
organisierten Versagens im Agrarministerium liegt hinter uns. Zuerst unternahm  
Ilse Aigner zu lange nichts gegen Dioxin-Eier, dann kam Christian Schmidts  
Alleingang bei der Glyphosat-Wiederzulassung. Die jetzige Ministerin Julia  
Klöckner schwingt im Nestlé-Video Lobreden auf die Ernährungsindustrie und  
verhindert zugleich die Lebensmittel-Ampel und die verbindliche  
Haltungskennzeichnung auf Fleisch. Die Bundesregierung verstärkt die Macht der  
Lebensmittel- und Agrar-Chemie-Konzerne - auf Kosten von bäuerlichen Existenzen, 
mehr Transparenz und gesunder Ernährung." 
 
Antonio Andrioli (Universitätsprofessor und Agrar-Experte aus Brasilien) sagt:  
"Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten wäre  
fatal für die bäuerliche Landwirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks. Damit  
würde sich das agrarindustrielle Modell mit Gentechnik, Pestiziden und  
Tierfabriken noch mehr verfestigen. Wir freuen uns, dass auch in Deutschland der 
Protest gegen das Abkommen wächst. Deutschland muss ein Veto einlegen, nicht  
zuletzt damit die Brandrodungen im Amazonas eingedämmt werden." 
 
Nicolas Barthelmé (Du bist der Chef! Die Verbrauchermarke) berichtet, wie in  
Frankreich Verbraucher*innen gemeinsam Verantwortung für Bauernhöfe übernehmen:  
"Wer weiß, was drin steckt und entscheiden darf, wie Lebensmittel produziert  
werden sollen, zahlt auch einen höheren Preis für gutes Essen. Wenn die Menschen 
eine echte Wahl haben, entscheiden sie sich an der Ladentheke für mehr  
Umweltschutz, Tierwohl und faire Preise für die Bauernhöfe. Dafür braucht es  
Mitbestimmung und Transparenz - und das stellen wir mit unserer Initiative  
sicher, die demnächst auch in Deutschland auf den Markt kommt." 
 
Hintergrund: 
 
Die "Wir haben Agrarindustrie satt!"-Demonstration wird von Tausenden Bäuerinnen 
und Bauern - konventionell und bio - getragen, von denen etliche mit ihren  
Traktoren aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen. Zusammen mit rund 100  
Organisationen aus der Gesellschaft treten sie für eine Landwirtschaft und  
Lebensmittelpolitik ein, in der Bauernhöfe fair entlohnt werden und sich alle  
Menschen gesund ernähren können. Die Demonstration am 18. Januar beginnt um 12  
Uhr am Brandenburger Tor. Auf der Bühne sprechen die alternative  
Nobelpreis-Trägerin Vandana Shiva, Mitglieder von Fridays for Future,  
Imker*innen, Bäuer*innen, Naturschützer*innen und viele mehr. Alle Menschen, die 
sich für gute Landwirtschaft und gesundes Essen einsetzen, sind herzlich  
willkommen. 
 
Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de 
 
Für Rückfragen: 
 
Saskia Richartz, "Wir haben es satt!"-Sprecherin, Mobil: 0177-8905054, E-Mail:  
richartz@meine-landwirtschaft.de  
Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche  
Landwirtschaft, Mobil: 0170-4964684, E-Mail: janssen@abl-ev.de  
Reinhild Benning, Referentin für Landwirtschaft und Tierhaltung bei Germanwatch, 
Mobil: 0175-7263779, E-Mail: benning@germanwatch.org  
Prof. Dr. Antônio Andrioli, Agrar-Experte und Mitbegründer der Bundesuniversität 
"Fronteira Sul" (Brasilien), Mobil: 0176-61171940, E-Mail:  
antonioandrioli@yahoo.com.br  
Nicolas Barthelmé, Gründer des deutschen Ablegers von "Du bist hier der Chef!  
Die Verbrauchermarke", Mobil: 0163-8807552, E-Mail: nicolas@dubisthierderchef.de 
 
Terminübersicht: 
 
Mittwoch, 15.01.20, 11 Uhr: Imker-Protest gegen Klöckners Agrarpolitik. Ein  
Brandenburger Imkerpaar übergibt vier Tonnen Glyphosat-belasteten Honig an die  
Agrarministerin.  
Ort: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Wilhelmstr. 54, 10117  
Berlin  
 
Freitag, 17.01.20, ab 17 Uhr: "Schnippeldisko - Topf, Tanz, Talk". Rund 1.000  
Engagierte kochen bei Vorträgen und Musik eine leckere Suppe für die  
Demonstration.  
Ort: Zirkus Cabuwazi, Flughafen Tempelhof, Columbiadamm 84, 10965 Berlin.  
 
Samstag, 18.01.20, ab 8 Uhr: Traktoren-Demonstration vom StadtGut Blankenfelde  
(Hauptstr. 24-30, 13159 Berlin-Pankow) zur Int. Agrarministerkonferenz (s.u.).  
Gerne vermitteln wir schon im Vorfeld Interviews mit Bäuerinnen und Bauern, die  
mit dem Traktor aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen.  
 
Samstag, 18.01.20, 10 Uhr: Übergabe der bäuerlichen Protestnote an  
Bundesministerin Klöckner bei der Int. Agrarministerkonferenz (Auswärtiges Amt,  
Werderscher Markt 1, 10117 Berlin).  
 
Samstag, 18.01.20, ab 12 Uhr: "Wir haben Agrarindustrie satt!"-  
Großdemonstration. Motto: "Agrarwende anpacken, Klima schützen!"  
Ort: Brandenburger Tor, Platz des 18. März, 10117 Berlin. 
Abschlusskundgebung ab ca. 14.30 Uhr am Brandenburger Tor. 
 
Pressekontakt: 
 
Christian Rollmann, "Wir haben es satt!"-Pressesprecher 
Telefon: 030-28482438, Mobil: 0151-51245795 
E-Mail: presse@meine-landwirtschaft.de 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/64126/4490133 
OTS:               Campact e.V. 
 
Original-Content von: Campact e.V., übermittelt durch news aktuell
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