Spahn lässt mehr als 100 Sterbehilfe-Anträge ablehnen / Gericht fordert Transparenz für Ministervorlage zu Paragraf 217: "Presse und Regierung sind keine Gegenspieler"
Geschrieben am 13-01-2020 |   
 
 Berlin (ots) - Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)  
hat auf Weisung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mehr als hundert  
Anträge auf Sterbehilfe abgelehnt. Wie das BfArM dem "Tagesspiegel"  
(Montagausgabe) auf Anfrage mitteilte, sei in insgesamt 102 Fällen der Zugang  
schwerstkranker Patienten zu tödlichen Medikamenten versagt worden. In 31  
weiteren Fällen sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Zwar ist die  
Bonner Behörde aufgrund eines Urteils seit 2017 verpflichtet, die Anträge im  
Einzelnen zu prüfen. Allerdings hatte Spahn persönlich das ihm unterstellte  
BfArM anweisen lassen, die Begehren pauschal zurückzuweisen. 24 Patienten sind  
in der Wartezeit verstorben. 
 
Ende Februar will das Bundesverfassungsgericht ein Grundsatzurteil zum Verbot  
organisierter Sterbehilfe fällen, das auf Spahns Vorgehen Einfluss haben kann.  
Das Verwaltungsgericht Köln hat das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert,  
seinen Umgang mit dem Thema transparenter zu machen: So sollen Spahns Beamte  
Informationen zu einer Ministervorlage herausgeben, in der sie das Karlsruher  
Verfahren zum Paragraf 217 bewerten. Dies haben die Kölner Richter nach einer  
Auskunftsklage des "Tagesspiegel" im Eilverfahren entschieden (Az.: 6 L  
1280/19). 
 
Die Presse habe einen "verfassungsrechtlich gewährleisteten Vermittlungs- und  
Kontrollauftrag", betonten sie. Dieser sei dazu bestimmt, eine den  
rechtsstaatlichen Grundsätzen entsprechende Ausübung der Regierungsfunktion  
sicherzustellen. "Dies gilt auch und erst recht für kritische Berichterstattung. 
Presse und Regierung sind keine Gegenspieler, sondern ergänzen sich  
notwendigerweise", heißt es. Eine öffentliche Berichterstattung über die bisher  
geheim gehaltene Vorlage für Spahn könne eine "positive Auswirkung" auf die  
Tätigkeit der Regierung haben. 
 
https://www.tagesspiegel.de/politik/spahn-und-sterbehilfe-hundert-mal-nein-ein-m 
inister-verweigert-was-er-kann/25424754.html 
 
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