Deutsche Wirtschaft hofft auf Augenmaß Russlands im Streit um US-Sanktionen wegen Nord Stream II
Geschrieben am 28-12-2019 |   
 
 Osnabrück (ots) - Deutsche Wirtschaft hofft auf Augenmaß Russlands im Streit um  
US-Sanktionen wegen Nord Stream II 
 
Ostausschuss-Chef Hermes: EU muss Euro als Handelswährung gegenüber Dollar  
stärker durchsetzen 
 
Osnabrück. Im Konflikt um die von den USA verhängten Strafmaßnahmen gegen  
Unternehmen, die die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream II bauen, warnt der  
Vorsitzende des "Ost-Ausschuss - Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft  
(OAOEV)" vor einer Sanktionsspirale. "Von Gegensanktionen, wie sie nun einige  
fordern, halte ich nichts. Dann geraten wir weiter in eine Abwärtsspirale. Ich  
hoffe daher, dass die von Russland angekündigten Gegenmaßnahmen maßvoll  
ausfallen und nicht weiter Öl ins Feuer gießen", sagte Oliver Hermes der "Neuen  
Osnabrücker Zeitung" (NOZ). 
 
Hermes appellierte an die EU, "auf Dauer Instrumente zu entwickeln, mit denen  
negative Effekte der US-Politik auf europäische Unternehmen minimiert werden.  
Das ist eine Frage der europäischen Souveränität und Selbstachtung." Der  
Ostausschuss-Vorsitzende betonte: "Man wird nicht von heute auf morgen die  
Abhängigkeit vom Dollar bei Handelsgeschäften beseitigen, kann aber den Euro als 
Handelswährung stärker durchsetzen. Dies wäre ein Schritt." Zudem müsse man den  
Amerikanern auf diplomatischem Wege verdeutlichen, "dass dieses einseitige,  
unabgestimmte Vorgehen nur Wasser auf die Mühlen ihrer Gegner ist und die  
transatlantische Partnerschaft zerstört". 
 
Die von Washington verhängten exterritorialen Sanktionen hält Hermes für  
"völkerrechtswidrig". "Das ist ein Tabubruch, denn es werden Unternehmen aus  
europäischen Partnerländern sanktioniert. Besonders kritisch ist es, wenn  
Sanktionen auch noch so gestaltet werden, dass die US-amerikanische Wirtschaft  
von ihnen profitiert. Das ist der Fall, wenn man russische Energielieferungen  
unterbindet und gleichzeitig Lieferungen von amerikanischem Flüssiggas  
unterstützt." 
 
_____________________________________________________________________ 
 
Deutsche Wirtschaft fordert EU-Strategie für Investitionen entlang der  
chinesischen Seidenstraße 
 
Ostausschuss-Chef Hermes: Brauchen einen Investitionsfonds, um konkurrieren zu  
können - "Blick auf Eurasische Wirtschaftsunion richten" 
 
Osnabrück. Nach Ansicht der deutschen Wirtschaft muss die EU dem Vormarsch der  
chinesischen Wirtschaft durch die Seidenstraßen-Initiative strategischer  
begegnen. "Wir brauchen einen speziellen Investitionsfonds für  
Infrastrukturprojekte in den Ländern entlang der neuen Seidenstraße. Um mit  
China in der Region wirtschaftlich konkurrieren und eigene Standards durchsetzen 
zu können, muss die EU bei Finanzierungsmöglichkeiten dringend attraktiver  
werden", sagte der Vorsitzender des "Ost-Ausschuss - Osteuropaverein der  
Deutschen Wirtschaft (OAOEV)", Oliver Hermes, der "Neuen Osnabrücker Zeitung"  
(NOZ). Erst dann werde es "europäischen Unternehmen gelingen, an  
Seidenstraßenprojekten in größerem Umfang zu partizipieren". 
 
Weiter sagte Hermes: "Wir dürfen nicht länger zusehen, wie China mit großer  
finanzieller Power bilaterale Projekte in Südosteuropa, dem Südkaukasus oder  
Zentralasien realisiert und dabei immer stärker seine Spielregeln durchsetzt.  
Die EU muss hier selbstbewusster und strategischer agieren." Anstelle "ständig  
über die 'Belt & Road Initiative' zu klagen, müssen wir sie von europäischer  
Seite aus aktiv mitgestalten", betonte der Ostausschuss-Vorsitzende. Viele  
östliche Nachbarn warteten nur darauf, ihre Infrastruktur auszubauen und besser  
mit der EU zu verknüpfen. "Wir sehen hier eher die Chancen als mögliche Gefahren 
durch eine wachsende Abhängigkeit von China. Das Potenzial werden wir aber nur  
ausschöpfen, wenn sich die EU durch aktives Handeln zu einem ebenbürtigen  
Partner entwickelt", sagte Hermes der "NOZ" weiter. 
 
Von der neuen EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen erwartet  
der Ostausschuss-Vorsitzende, "dass sie endlich Verhandlungen mit der  
Eurasischen Wirtschaftsunion aufnimmt, um zu einheitlichen Lösungen bei  
Zollfragen, Zertifizierungen, Standards und Visa-Fragen zu kommen. Es geht da  
immerhin um einen Markt mit 180 Millionen Menschen in direkter Nachbarschaft der 
EU. Hier liegt ein riesiges Wachstumspotenzial brach." 
 
Hermes kritisierte: "In Brüssel heißt es aber immer, solange es keine  
Normalisierung der Beziehungen mit Russland gibt, wolle man keine offiziellen  
Gespräche führen." Dabei sehnten Kasachstan, Armenien oder Belarus einen Dialog  
herbei. "Das muss man endlich berücksichtigen und sie nicht wegen Russland in  
Sippenhaft nehmen", sagte Hermes und betonte: "Fortschritte in Richtung eines  
gemeinsamen Wirtschaftsraums mit der Eurasischen Wirtschaftsunion sind im  
Interesse aller Europäer." Der Eurasischen Wirtschaftsunion gehören Russland,  
Belarus, Armenien, Kasachstan und Kirgisien an. 
 
Pressekontakt: 
 
Neue Osnabrücker Zeitung 
Redaktion 
  
Telefon: +49(0)541/310 207 
 
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