Deutsches Kinderhilfswerk fordert Einführung eines bundesweit einsetzbaren Kinderteilhabepasses
Geschrieben am 27-12-2019 |   
 
 Berlin (ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die Einführung eines  
bundesweit einsetzbaren Kinderteilhabepasses für Kinder aus armen Familien, um  
die sozialen Teilhabemöglichkeiten für diese Kinder nachhaltig zu verbessern.  
Mit einem solchen Kinderteilhabepass sollte der kostenlose Eintritt ins  
Schwimmbad ebenso möglich sein, wie die Mitgliedschaft im Sportverein, die  
Lernförderung, die Mittagsverpflegung, oder der Zugang zu einem gut ausgebauten  
Netz an öffentlichem Nahverkehr. Einige Kommunen haben bereits innovative  
Systeme in diese Richtung entwickelt, so etwa Berlin, Bremen, Darmstadt,  
Erlangen, Nürnberg oder Stuttgart. Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht den  
Kinderteilhabepass als einen Baustein einer umfassenden Strategie, in der der  
Bund mehr Verantwortung bei der Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland  
übernimmt und dem bisherigen föderalen Flickenteppich in diesem Bereich eine  
Gesamtstrategie entgegensetzt. 
 
"Die Hartz-IV-Regelsätze machen auch nach der mickrigen Erhöhung zu Beginn des  
nächsten Jahres kaum gesellschaftliche Teilhabe möglich. Im Zusammenspiel mit  
einer bedarfsgerechten materiellen Absicherung von Familien mit geringem  
Einkommen käme mit einem Kinderteilhabepass in Zukunft jedes Kind zu seinem  
Recht auf angemessenen Lebensstandard und selbstbestimmte Teilhabe am sozialen  
Leben, wie es sich aus den Kinderrechten in der UN-Kinderrechtskonvention und  
dem Grundgesetz ableiten lässt. Grundsätzlich braucht es für eine Verbesserung  
der Lebenssituation von Armut betroffener Kinder eine grundlegende Reform der  
Hartz-IV-Regelsatzberechnung. Referenz muss dabei vor allem die Teilhabe aller  
Kinder am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben sein. Diese  
Teilhabe darf nicht abhängig von dem besonderen Engagement einzelner Kommunen  
sein. Es ist zu befürchten, dass gerade in finanziell schlechter gestellten  
Städten und Gemeinden, in denen zugleich viele Kinder von Armut betroffen sind,  
entsprechende Initiativen ausbleiben", betont Holger Hofmann,  
Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. 
 
Das Deutsche Kinderhilfswerk regt ein bundesweit gültiges Pass-System an, damit  
Kinder und Jugendliche bei Institutionen vor Ort Angebote direkt, unbürokratisch 
und sozial barrierefrei in Anspruch nehmen können. Bisher haben die Kommunen in  
Deutschland unterschiedliche Wege eingeschlagen, um den Zugang zu  
Teilhabeangeboten im Allgemeinen sowie Leistungen nach dem Bildungs- und  
Teilhabepaket im Besonderen zu erleichtern und die Administration effizienter zu 
gestalten. Einige wenige von ihnen haben zu diesem Zweck Karten- oder  
Pass-Systeme eingeführt. Die bisher existierenden Systeme sind extrem heterogen  
in der Ausgestaltung und unterscheiden sich in ihrer Zielstellung. Einige sind  
zur Administration des Bildungs- und Teilhabepaketes und der damit verbundenen  
Leistungen vorgesehen, andere ermöglichen Kindern Ermäßigungen bei Anbietern aus 
den Bereichen Kultur, Freizeit oder Bildung. Manche beziehen auch den  
Öffentlichen Personennahverkehr mit ein. Zum Teil knüpfen die kindzentrierten  
Pass-Systeme an bereits bestehende Ermäßigungspässe von Erwachsenen an. 
 
Eine Analyse bestehender Pass-Systeme findet sich unter dem Titel "Passgenau?  
Bessere Kinderteilhabe durch Pass-Systeme" unter https://bit.ly/2r36khK. 
 
Weitere Informationen und Rückfragen: 
 
Uwe Kamp, Pressesprecher 
Telefon: 030-308693-11 
Mobil: 0160-6373155 
Fax: 030-308693-93 
Mail: presse@dkhw.de 
Internet:  www.dkhw.de  und  www.facebook.com/dkhw.de  
Twitter: @DKHW_de 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/105473/4478475 
OTS:               Deutsches Kinderhilfswerk e.V. 
 
Original-Content von: Deutsches Kinderhilfswerk e.V., übermittelt durch news aktuell
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