| | | Geschrieben am 25-11-2019 20 Jahre Ottawa-Vertrag: Für eine Welt ohne Minen (FOTO)
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 Oslo (ots) - Vertreter von 164 Vertragsstaaten des Ottawa-Vertrags über das
 Verbot von Antipersonenminen treffen sich vom 25. bis 29. November in Oslo.
 Diese vierte Überprüfungskonferenz soll die Fortschritte beim Verbot von
 Antipersonenminen, bei der Vernichtung von Beständen, der Räumung von
 Minenfeldern und der Hilfe für die Opfer bewerten. Darüber hinaus soll während
 der Konferenz ein Fahrplan für die nächsten Jahre entwickelt werden. Die
 Vertragsstaaten haben sich das große Ziel gesetzt, bis 2025 eine weitgehend
 minenfreie Welt zu schaffen. Als eine der führenden Mitglieder der
 internationalen Landminenkampagne ist Handicap International (HI) in Oslo dabei
 und stellt u.a. ihre Erfahrungen mit der Minenräumung bei lang andauernden
 Konflikten sowie zwei innovative Projekte vor: 3D-Prothetik für die
 Unterstützung der Minenüberlebenden und der Einsatz von Drohnen zur schnelleren
 Vorbereitung von Räumungsarbeiten.
 
 Erfolge des Ottawa-Vertrags
 
 Die vierte Überprüfungskonferenz markiert einen entscheidenden Moment in der
 Geschichte des Ottawa-Vertrags und findet 20 Jahre nach seinem Inkrafttreten und
 dem ersten Treffen der Vertragsstaaten im Jahr 1999 statt. Der Vertrag hat sich
 in dieser Zeit als sehr wirksam erwiesen: 164 Staaten haben ihn unterzeichnet.
 Der Großteil der Bestände in den Lagern dieser Staaten wurden vernichtet. Viele
 verminte Regionen wurden geräumt. Einst stark verminte Länder wie z.B. Mosambik
 sind heute minenfrei. Antipersonenminen werden von staatlichen Armeen so gut wie
 nicht mehr eingesetzt. Die Zahl der jährlich getöteten und verletzten Menschen
 ist von 9.807 im Jahr 1999 auf 6.897 im Jahr 2018 gesunken.
 
 Herausforderungen des Vertrags
 
 Nach 15 Jahren stetigem Rückgang hat sich die Zahl der getöteten und verletzten
 Menschen jedoch zwischen 2014 und 2018 wieder fast verdoppelt (6.897 im Jahr
 2018 gegenüber 3.998 im Jahr 2014). Das liegt vor allem an der großen Zahl von
 Opfern durch selbstgebaute Minen: 3.789 Menschen, also etwa die Hälfte der
 Gesamtzahl. Hauptsächlich werden selbstgebaute Minen von nichtstaatlichen
 bewaffneten Gruppen eingesetzt. Diese stellen eine echte Herausforderung für die
 hohen Ziele der Vertragsstaaten dar. Eine weitere Herausforderung sind die
 Räumungsarbeiten unter zunehmend schwierigen Bedingungen: in städtischen
 Gebieten, in denen explosive Überreste in Schutt vergraben sind, bei lang
 andauernden Konflikten oder in sehr abgelegenen Gebieten, in die es schwierig
 ist, Teams zu entsenden. Auch die Versorgung der betroffenen Menschen in
 entlegenen Regionen ist oft problematisch.
 
 Innovative Projekte: 3D-Scanner und Drohnen im Einsatz
 
 HI stellt im Rahmen der Konferenz zwei innovative Projekte vor: Die Verwendung
 von 3D-Scannern und Druckern zur Herstellung von Prothesen und Orthesen kann in
 sehr abgelegenen Gebieten oder Konfliktsituationen hilfreich sein. Darüber
 hinaus stellt Handicap International und ihr Partner Mobility Robotics neu
 erhobene Daten vor, bei denen vergrabene Landminen unter bestimmten Bedingungen
 durch Drohnen mit Infrarotkameras lokalisiert werden können. Diese im Tschad
 getestete Technologie kann Zeit sparen und die Arbeit der Minenräumer/-innen
 sicherer machen. Dies ist ein großer Fortschritt für die humanitäre
 Minenräumung. Um das Ziel einer minenfreien Welt 2025 zu erreichen, fordert HI
 eine stärkere Unterstützung für die Minenräumung, auch in Bezug auf Innovationen
 im Bereich der Minenbekämpfung.
 
 Unterstützung der Opfer zeitlebens notwendig
 
 Auch in Ländern, in denen die Minenräumung bereits abgeschlossen ist, wird
 weiterhin Hilfe für die Überlebenden benötigt. Minenfrei bedeutet nicht
 opferfrei! Menschen, die z.B. durch eine Mine ein Bein verloren haben, benötigen
 zeitlebens immer wieder eine neue Prothese. Außerdem haben sie laut
 Ottawa-Vertrag ein Recht auf Unterstützung bei ihrer schulischen, beruflichen
 und sozialen Inklusion.
 
 Der Ottawa-Vertrag
 
 Der Ottawa-Vertrag verbietet den Erwerb, die Herstellung, die Lagerung und den
 Einsatz von Antipersonenminen und regelt die Räumung verminter Regionen sowie
 die Unterstützung der betroffenen Menschen. Der Vertrag wurde am 3. Dezember
 1997 zur Unterzeichnung freigegeben. Er ist am 1. März 1999 in Kraft getreten.
 Insgesamt 164 Staaten haben ihn bis heute unterzeichnet, davon haben 163 Staaten
 ratifiziert.
 
 Über Handicap International
 
 Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation. Sie
 unterstützt weltweit Menschen mit Behinderung und andere besonders
 schutzbedürftige Menschen, um deren Lebensbedingungen zu verbessern. HI hilft
 bei Armut und sozialer Ausgrenzung, bei Konflikten und Katastrophen. Die
 Grundpfeiler ihrer Arbeit sind Menschlichkeit und Inklusion. Auf
 völkerrechtlicher Ebene kämpft die Organisation gegen die Missachtung der
 Menschenrechte, den Gebrauch von Landminen und Streubomben sowie Bombenangriffe
 auf die Zivilbevölkerung. Handicap International hat die internationale
 Koalition gegen Streubomben CMC mitgegründet, gehört bis heute zu ihren
 aktivsten Mitgliedsorganisationen und repräsentiert die Kampagne in Deutschland.
 HI ist außerdem eines der sechs Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne
 zum Verbot von Landminen (ICBL), die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat.
 Handicap International Deutschland ist Mitglied der internationalen Organisation
 Humanity & Inclusion (ehem. Handicap International), die die Umsetzung der
 Programmarbeit verantwortet.
 
 Hochauflösendes Bildmaterial zum Download unter:
 www.handicap-international.de/de/pressefotos-download
 
 Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der
 politischen Abteilung Handicap International Deutschland, die in Oslo an der
 Konferenz teilnimmt.
 
 Pressekontakt:
 Huberta von Roedern
 Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
 Mail: h.vonroedern@hi.org
 Tel.: +49 89/54 76 06 34
 Mobil: +49 151 73 02 32 06
 www.handicap-international.de
 
 Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/16206/4449819
 OTS:               Handicap International
 
 Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell
 
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