| | | Geschrieben am 03-07-2019 KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Immer mehr Risse in tragenden Säulen der Konjunktur
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 Frankfurt am Main (ots) -
 
 - Mittelständisches Geschäftsklima sinkt auf Dreijahrestief
 - Stimmung in den Großunternehmen bleibt im Keller
 - Eintrübungen erfassen inzwischen auch größere Teile der
 Binnenwirtschaft
 - Erwartete Konjunkturerholung zunehmend unsicher
 
 Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen trübt
 sich weiter ein und fällt im Juni auf 4,7 Saldenpunkte (-1,1 Zähler).
 Zu diesem Rückgang tragen beide Komponenten des Indikators bei: So
 verringert sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage um 0,8
 Zähler auf 16,7 Saldenpunkte. Gleichzeitig sinken die
 Geschäftserwartungen um 1,4 Zähler auf -6,4 Saldenpunkte. Der bereits
 seit Dezember pessimistische Blick in die Zukunft zeugt von
 anhaltender Besorgnis in den Unternehmen angesichts der langen Liste
 von Abwärtsrisiken, die im Juni mit den zunehmenden Spannungen am
 Persischen Golf sogar noch länger geworden ist.
 
 In den Großunternehmen bleibt die Stimmung im Juni unverändert
 schlecht. Das praktisch stagnierende Geschäftsklima (-0,1 Zähler auf
 -5,1 Saldenpunkte) resultiert aus gegenläufigen Bewegungen der beiden
 Komponenten: Während die Geschäftserwartungen der großen Unternehmen
 um 0,8 Zähler auf -10,4 Saldenpunkte sinken, steigen die Lageurteile
 um 0,6 Zähler auf bescheidene 0,5 Saldenpunkte.
 
 Die erneuten Klimarückgänge im Verarbeitenden Gewerbe sind
 angesichts flauer Weltkonjunktur, schwelender Handelskonflikte, der
 nach wie vor ungelösten Brexit-Frage und wachsender geopolitischer
 Risiken kaum überraschend. Die allgemeine Stimmung wie auch die
 Exporterwartungen des Verarbeitenden Gewerbes notieren nach weiteren
 Rückgängen im Juni in beiden Unternehmensklassen inzwischen deutlich
 im roten Bereich. "Vor diesem Hintergrund sehen wir mit zunehmender
 Sorge, dass auch die bislang tragenden binnenwirtschaftlichen Säulen
 der Konjunktur immer mehr Risse bekommen", sagt Dr. Klaus Borger,
 Konjunktur- und Deutschlandexperte bei KfW Research.
 
 In der Baubranche bekommt die lange Zeit euphorische Stimmung
 erste Kratzer ab (Mittelständler: -1,5 Zähler auf 29,6 Saldenpunkte;
 Großunternehmen: -2,5 Zähler auf 29,1 Saldenpunkte). Bei den
 Dienstleistungen trübt sich das Geschäftsklima schon seit einiger
 Zeit schleichend ein, genauso wie im Großhandel, wo es inzwischen
 sogar leicht ins Negative gekippt ist. Die positive Ausnahme in der
 allgemein gedrückten Stimmung zu Sommerbeginn ist der Einzelhandel.
 Das mittelständische Einzelhandelsklima verbessert sich um deutliche
 3,1 Zähler auf 14,5 Saldenpunkte und bei den großen Einzelhändlern
 macht die Stimmung sogar einen regelrechten Sprung nach oben (+7,3
 Zähler auf 12,2 Saldenpunkte). Zumindest kurzfristig ist die Rolle
 des Konsums als Stütze der Konjunktur nicht in Gefahr. Dennoch ist
 fraglich, ob sich das Einzelhandelsklima perspektivisch auf diesem
 guten Niveau halten kann, denn der lange verlässlich kräftige
 Rückenwind vom Arbeitsmarkt für die Konsumnachfrage flaut zusehends
 ab.
 
 "Die Botschaft des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im Juni ist
 alles in allem ernüchternd. Hinter die auch von uns erwartete
 moderate Konjunkturerholung ist ein immer größeres Fragezeichen zu
 setzen", sagt Borger. "Angesichts der zahlreichen
 außenwirtschaftlichen Belastungsfaktoren sind die negativen
 Erwartungen in den Unternehmen verständlich und dürften nicht zuletzt
 die Investitionsbereitschaft schmälern. Bisher schafft die
 Binnennachfrage ein Gegengewicht, weswegen wir unsere Hoffnung auf
 eine moderate Konjunkturerholung ab dem zweiten Halbjahr noch nicht
 aufgeben wollen. Entscheidend wird dabei allerdings sein, dass sich
 die globale Risikosituation zumindest teilweise entspannt, die
 Weltwirtschaft wieder etwas mehr Fahrt aufnimmt und die
 Industrierezession endet, bevor sie den Arbeitsmarkt und die
 Binnenbranchen noch stärker infiziert."
 
 Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
 www.kfw.de/mittelstandsbarometer.
 
 
 
 Pressekontakt:
 KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
 Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt
 Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
 E-Mail: Wolfram.Schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de
 
 Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
 
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