| | | Geschrieben am 12-02-2019 Menschen zusammenbringen - so entsteht Gemeinschaft
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 Karlsbad (ots) - Welche Kommune hat sie nicht, die Viertel mit
 besonderem Förderbedarf? Hier machen sich die Folgen sozialer
 Ungleichheit, internationaler Migrationsprozesse und der
 demografische Wandel am meisten bemerkbar und beeinträchtigen das
 Leben dieser Menschen. Doch so soll es nicht sein: Im Grundgesetz ist
 die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit
 verankert. "Um dem nachzukommen, konzipieren Kommunen Programme zur
 Stadtteilentwicklung und initiieren Projekte, um eine vielfältige,
 humane Lebenswelt entstehen zu lassen,", erklärt Dr. Sandra Schiller,
 die sich gemeinsam mit der Ergotherapeutin Monika Mayer im DVE
 (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.) engagiert. Sie
 verdeutlicht, dass mit den richtigen Mitteln ein besseres Klima
 geschaffen werden kann - ein sowohl aus gesellschaftlicher als auch
 aus politischer und wirtschaftlicher Hinsicht erstrebenswerter
 Zustand, der letztlich auch für mehr Sicherheit für alle Menschen
 sorgt.
 
 Die Lebenssituation benachteiligter Menschen nachhaltig verbessern
 - nicht mehr und nicht weniger hat die sogenannte
 gemeinwesenorientierte Arbeit zum Ziel. Benachteiligte und somit
 förderungsbedürftig sind in diesem Zusammenhang diejenigen, die
 aufgrund ihrer Lage vom gesellschaftlichen Leben quasi ausgeschlossen
 sind. Unter anderem gehören dazu von Altersarmut oder
 Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene oder Menschen mit
 Migrationshintergrund und Geflüchtete. Sie gilt es zu unterstützen
 und so zu befähigen, dass sie ihr Leben besser strukturieren und sich
 neu ausrichten können. 'Die eigenen Ressourcen erkennen' und
 'sinnvolle Aufgaben und Aktivitäten finden' sind dabei wichtige
 Aspekte, um die sich Ergotherapeuten in den interdisziplinär
 aufgestellten Projektteams kümmern.
 
 Menschen und damit ihre Handlungsplanung aktivieren
 
 Die Folgen des meist ungewollten "Nichtstuns" sind sichtbar und
 Dr. Sandra Schiller führt dazu die Forschungsergebnisse der dänischen
 Ergotherapeutin Anne-Le Morville mit geflüchteten Menschen an: Sie
 konnte belegen, dass die Handlungsplanung im Gehirn bei denjenigen,
 denen eine sinnvolle Möglichkeit sich zu betätigen fehlt, tatsächlich
 sogar abnimmt, je länger sie nichts tun (dürfen). Es handelt sich
 also nicht etwa um intellektuelle oder individuelle Defizite, darum,
 dass jemand nicht will - vielmehr sind es in aller Regel die äußeren
 Umstände die dazu führen, dass Menschen durch fehlende Aufgaben und
 eine zu geringe Betätigung nicht mehr zu einer vernünftigen
 Handlungsplanung imstande sind. Übertragbar sind die Erkenntnisse mit
 geflüchteten Menschen auf alle anderen Gruppen von Menschen in
 vergleichbaren Situationen, die einen Betätigungsmangel zur Folge
 haben. Um diese Menschen zu einem aktiven Teil der Gesellschaft zu
 machen, sie zu integrieren, sind Projekte im Gemeinwesen dringend
 nötig. Dass Investitionen an dieser Stelle später größere Schäden und
 Ausgaben durchaus minimieren, erkennen inzwischen viele Kommunen.
 Wohlfahrtsverbände und ähnliche Institutionen, ja sogar
 Wohnbaugesellschaften sehen den Nutzen ebenfalls und setzen
 mittlerweile entweder einzelne Mitarbeiter oder ganze Teams ein, die
 sich um die Bewohner ihrer Einrichtungen beziehungsweise ihrer
 Quartiere kümmern.
 
 Ergotherapeuten sorgen für Empowerment...
 
 "Das ist eine Entwicklung, die in die richtige Richtung geht",
 bestätigt die Ergotherapeutin Mayer. Neben den Fachdisziplinen mit
 sozial ausgerichtetem Hintergrund sind häufig Ergotherapeuten Teil
 solcher Projektteams beziehungsweise sind sie in manchen Fällen sogar
 fest angestellt. Mayer erklärt, welche besonderen Impulse in diesem
 Kontext von ihren Berufskollegen ausgehen: "Ergotherapeuten gehen den
 Ursachen auf den Grund. Sie erkennen mit ihrem professionell
 geschulten Blick, wenn jemand etwa Probleme hat, sich zu beteiligen."
 Sind es Einschränkungen, Defizite oder Erkrankungen, können
 Ergotherapeuten oftmals sogar direkt intervenieren oder nötigenfalls
 zusätzlich dafür sorgen, dass die betroffenen Menschen weitere
 zielgerichtete professionelle Hilfe erhalten. Durch eine Kombination
 aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Medizin und
 Sozialwissenschaften, ergänzt durch Elemente aus Pädagogik,
 Psychologie und Soziologie erhalten Ergotherapeuten diese spezielle
 Befähigung. Sie richten den Fokus auf den Menschen, seine Biografie,
 Kompetenzen, Potenziale und das was er tut - oder eben auch nicht,
 beleuchten das Umfeld und erhalten so ganz andere Einblicke und
 Erkenntnisse. "Es reicht nicht, auf eine Aufgabe zu schauen, die zu
 einem Ziel führen soll", fasst Mayer zusammen. Ergotherapeuten
 schauen: Wie kann der Mensch, um den es geht, zum Ziel kommen. Und
 wieviel individuelle Unterstützung ist erforderlich, damit die Leute
 sich mit einer Aufgabe so auseinandersetzen, dass sie sie bewältigen
 können - und zwar schrittweise, ihrem eigenen Potenzial und
 Fähigkeiten entsprechend und ohne dass es übergriffig wird. So
 funktioniert bei Ergotherapeuten Empowerment.
 
 ...koordinieren, sind Schnittstelle und initiieren Netzwerke
 
 Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zum Gelingen einer
 funktionierenden Gemeinschaft beiträgt, ist, die Menschen, die Hilfe
 benötigen, zu erreichen. "Das klappt erfahrungsgemäß am besten, wenn
 sie sehen, dass sich vor Ort etwas tut", so Sandra Schiller. Angebote
 in schriftlicher, gedruckter oder digitaler Form erfüllen diesen
 Zweck eher nicht. Gute Erfahrungen gibt es mit dem Schaffen von
 Tauschbörsen oder Beratungsstellen, Nachbarschaftscafés, Küchen und
 anderen Begegnungszentren. Über Projekte wie Urban Gardening, weiß
 Schiller nur Positives zu berichten. Werden Beete oder Hochbeete
 zentral anlegt, haben sie den wunderbaren Effekt, dass viele Menschen
 vorbeigehen, sich häufig direkt einbringen und mitmachen. Im
 miteinander Tun kommen sie leicht ins Gespräch; selbst bei
 sprachlichen Barrieren entstehen Kontakte, die bestehen bleiben,
 Netzwerke bilden und weiten sich aus. Ergotherapeuten sorgen in ihrer
 Schnittstellenfunktion zwischen dem Einzelnen, der Gruppe, aber auch
 den anderen Fachdisziplinen und Behörden dafür, dass einmal
 Angebahntes nicht zum Erlahmen kommt. Und können so von zahlreichen
 Erfolgen berichten: von Menschen, die Verantwortung übernehmen - für
 sich, teils auch für andere. Von gelungener Inklusion, bei der
 Menschen sich integriert oder andere in ihre Gruppe aufgenommen
 haben. Von Menschen, die aufgrund ihrer (wieder)entdeckten
 Fähigkeiten eine Arbeit gefunden haben, oder von Menschen, die einen
 Zugang zur Politik gefunden haben.
 
 Die gezeigten Erfolge sind nicht nur Erfolge für das Individuum.
 Es sind Erfolge für die Gesellschaft, die neben den humanitären
 Aspekten durch eine entschärfte Situation in unterprivilegierten
 Stadtteilen von mehr Sicherheit profitiert. Und last but not least
 setzt die Arbeit im Gemeinwesen da an, wo der Bundespräsidenten
 Frank-Walter Steinmeier bei seiner Weihnachtsansprache den Finger in
 die Wunde hält: beim miteinander reden und beim Unterschiede
 aushalten.
 
 Informationsmaterial gibt es bei den Ergotherapeuten des DVE
 (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.); Ergotherapeuten in
 Wohnortnähe auf der Homepage des Verbandes im Navigationspunkt
 Service und Ergotherapeutische Praxen, Suche.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Angelika Reinecke, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des DVE e.V.
 Telefon: 033335 - 303033, E-Mail: a.reinecke@dve.info
 
 Original-Content von: Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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