| | | Geschrieben am 26-06-2018 Freie Ärzteschaft: Regierung und Kassen geben Ziele der elektronischen Gesundheitskarte auf
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 Hamburg (ots) - Seit Monaten hört man von Spitzenpolitikern zur
 elektronischen Gesundheitskarte (eGK) nur noch Nachrichten, die ihr
 Ende einläuten könnten. "Wurde das Projekt einst als
 Leuchtturmprojekt des Gesundheitswesens bezeichnet, so stellt man
 heute fest, dass daran nichts leuchtet und Milliarden Euro
 Versichertengelder in den Sand gesetzt wurden", sagte Dr. Silke
 Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft, am Dienstag in
 Hamburg.
 
 Obwohl die eGK nach Vorstellung des Bundesgesundheitsministers
 Jens Spahn nur noch für Menschen ohne Smartphone eingesetzt werden
 soll, sollen Arztpraxen, Kliniken und Apotheken zum Anschluss an die
 Telematik-Infrastruktur (TI) gezwungen werden. Die Freie Ärzteschaft
 kündigt Klagen gegen das eGK-Projekt an. "Wir akzeptieren weder die
 Strafzahlungen, noch den Anschluss an eine Infrastruktur, die den
 Anforderungen der EU-Datenschutzgrundverordnung widerspricht, noch
 die Behinderung der Praxisabläufe durch diesen Zwangsanschluss",
 erläutert Lüder. "Arztpraxen, die schon am Netz hängen, berichten von
 Systemabstürzen, Behinderungen der Abläufe und der Unlesbarkeit
 älterer Versichertenkarten."
 
 Laut E-Health-Gesetz sind Arztpraxen, Kliniken und Apotheken
 verpflichtet, sich bis zum 1. Januar 2019 an die
 Telematik-Infrastruktur anzuschließen. Wer das nicht macht, soll 1
 Prozent von seinem Honorar abgezogen bekommen. Dennoch ist die
 übergroße Mehrheit der Arzt- und Zahnarztpraxen bisher nicht an die
 TI angebunden. Lüder betont: "Viele Ärzte und Zahnärzte sind eher
 bereit, die finanziellen Einbußen in Kauf zu geben, als sich an ein
 System anzuschließen, dessen Zukunft selbst von Regierungsvertretern
 in Frage gestellt wird."
 
 Die eGK wurde ursprünglich damit beworben, dass mit dem Projekt
 Qualität, Transparenz und Wirtschaftlichkeit der Medizin in
 Deutschland verbessert würden. Ziel einer elektronischen
 Patientenakte sollte sein, dass Ärzte in Kliniken und Praxen durch
 Kommunikation über das Internet die Patienten besser behandeln
 könnten. "Nichts hat sich verbessert, wir Ärzte beobachten das
 Gegenteil", stellt Lüder fest.
 
 Die FÄ-Vizevorsitzende erläutert auch, was die jüngsten Ideen von
 Krankenkassen, Versicherungskonzernen und IT-Unternehmen bedeuten,
 die den Versicherten Apps für Smartphones zur Verfügung stellen
 wollen. "Indirekt werden hier mehrere Ziele verfolgt: die
 Versicherten zu steuern, ihre Daten zu sammeln und ihnen anschließend
 beispielsweise zu sagen, wie sie sich verhalten oder in welchem
 Krankenhaus sie sich behandeln lassen sollten. Das alles hat nichts
 mit einer Verbesserung der Kommunikation zwischen Arztpraxen,
 Kliniken oder Pflegediensten zu tun." Nach Aussagen von Spezialisten
 der IT-Sicherheit könnten App-Daten gar nicht sicher geschützt
 werden. Alle Sicherheitsversprechen für die angekündigten
 Regierungspläne zur Digitalisierung der Medizin seien damit nichts
 wert.
 
 Über die Freie Ärzteschaft e.V.
 
 Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
 Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
 zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
 Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
 Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
 FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
 Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
 
 
 
 Pressekontakt:
 presse@freie-aerzteschaft.de
 
 V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
 Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 68586090,
 E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de
 
 Original-Content von: Freie Ärzteschaft e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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