| | | Geschrieben am 22-06-2018 Fokus Nachhaltigkeit beim Tag der offenen Tür im BMZ - SÜDWIND stellt neue Studie zur Kinderarbeit auf indischen Baumwollsaatgutfeldern vor
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 Bonn (ots) - "Flinke Finger" werden den Kindern nachgesagt, die
 auf indischen Baumwollfeldern Saatgut produzieren. Zehntausende von
 ihnen dürften es sein. Ihre Arbeit steckt nahezu unsichtbar in jedem
 Kleidungsstück oder Handtuch aus indischer Baumwolle. Wer nun aber
 Textilien und Bekleidung ohne Kinderarbeit anbieten (oder
 konsumieren) will, muss deshalb auch der Frage nachgehen, unter
 welchen Bedingungen das Saatgut produziert wird, aus dem dann später
 die Baumwollfaser gewonnen und verarbeitet wird. Beim gemeinsamen Tag
 der offenen Tür der Villa Hammerschmidt und des Bundesministeriums
 für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) am 24. Juni
 2018 wird SÜDWIND eine Studie vorstellen, in der die Bedingungen
 dargestellt werden, unter denen das Baumwollsaatgut in Indien
 produziert wird.
 
 Der indische Bundesstaat Gujarat hat sich in den letzten
 Jahrzehnten zu einem Schwerpunkt der indischen Produktion von
 Baumwollsaatgut entwickelt. Dass Kinder in dieser Saatgutproduktion
 von Baumwolle arbeiten, ist seit vielen Jahren bekannt. Zuletzt hat
 eine Untersuchung aus dem Jahr 2008 festgestellt, dass die Zahl
 arbeitender Kinder in Gujarat besonders hoch ist. Im Auftrag von
 SÜDWIND hat die indische Nicht-Regierungsorganisation "PRAYAS-Center
 for Labour Research and Action" Ende des Jahres 2017 die damaligen
 Untersuchungsergebnisse in einer umfangreichen Vor-Ort-Recherche
 überprüft. "Die Ergebnisse sind ernüchternd", fasst Autorin und
 SÜDWIND-Expertin für nachhaltige Textilien, Dr. Sabine Ferenschild,
 die Untersuchungsergebnisse zusammen. "Zwar kann man von einem
 Rückgang von Kinderarbeit im Rahmen von Lohnarbeit und Wanderarbeit
 auf weit entfernte Saatgutfelder ausgehen. Allerdings nahm im
 Gegenzug die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen unter dem
 Deckmantel der "Familienarbeit" zu."
 
 Als eine zentrale Ursache der steigenden familiären Kinder- und
 Jugendarbeit auf den Baumwollfeldern Indiens sind die extrem
 niedrigen Löhne zu nennen. Diese liegen weit unter dem staatlichen
 Mindestlohn: Während der Mindestlohn bei 300 Rupien (3,74 Euro)
 täglich liegt, erhielten 80 % aller befragten Beschäftigten einen
 Lohn von höchstens 150 Rupien (1,87 Euro) täglich. Zu solchen Löhnen
 arbeiten meist nur Kinder, Jugendliche und Frauen. Insbesondere sind
 die acht bis zehn Stunden täglicher Arbeit auf den Feldern physisch
 hart. Sie versäumen in den Wochen, in denen sie auf den Feldern
 arbeiten, die Schule - was die Lernmotivation massiv reduziert.
 
 "Um zur Abschaffung bzw. Reduzierung von Kinderarbeit bei der
 Baumwollsaatgutproduktion beizutragen, sind mehr Transparenz und ein
 detailliertes Berichtswesen nötig", sagt Dr. Sabine Ferenschild.
 "Dafür braucht es mehr Engagement und Vernetzung aller AkteurInnen:
 Unternehmen, Politik, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft!"
 
 Im Rahmen des Bühnenprogramms auf dem Tag der offenen Tür im BMZ
 am kommenden Sonntag wird Dr. Sabine Ferenschild diese Forderungen im
 Gespräch mit zivilgesellschaftlichen PartnerInnen und staatlichen
 VertreterInnen weiter erörtern.
 
 Die Vor-Ort-Recherche zur Studie "Flinke Finger". Kinderarbeit auf
 indischen Baumwollsaatgutfeldern" wurde vom BMZ gefördert. Die
 Erstellung der Studie und die begleitende Projektarbeit wird
 gefördert von der Horsch-Stiftung.
 
 Zur SÜDWIND-Studie/zum Fact Sheet:
 https://www.suedwind-institut.de/index.php/de/baumwolle.html
 
 Zum Tag der offenen Tür:
 http://ots.de/ZPTfwo
 
 Auf Wunsch stellen wir gerne Fotos aus der Vor-Ort-Recherche zur
 Verfügung.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Dr. Sabine Ferenschild
 Tel.: 0228-763698-16
 E-Mail: ferenschild@suedwind-institut.de
 
 Original-Content von: SÜDWIND e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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