| | | Geschrieben am 10-06-2018 Allg. Zeitung Mainz: Garantien - Kommentar von Lars Hennemann zum Mordfall Susanna
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 Mainz (ots) - Das Wichtigste vorab: Der Umstand, dass sich
 Susannas mutmaßlicher Mörder jetzt in deutschem Gewahrsam befindet,
 ändert nichts am Leid, das Susannas Familie erleben muss. Das sollte
 sich jeder überlegen, der auf diesen Fall reagiert. Bei AfD und
 anderen dürfen wir auf kein derartiges Überlegen hoffen. Wir wissen,
 dass sie für ihre braune Gesinnung jederzeit bereit sind, über
 Leichen zu gehen. Auch über die Leichen von Kindern. Aber alle
 anderen, die sich fragen, was passiert ist und daraus lernen wollen,
 müssen sehr gründlich nachdenken. Wir dürfen uns nicht länger ein
 Deutschland wünschen. Wir müssen Deutschland sehen, wie es ist.
 
 In diesem Deutschland hat der Staat im Fall Susanna an vielen
 Stellen versagt. Damit sind keine möglichen individuellen Fehler in
 Behörden, bei der Polizei oder bei der Passkontrolle gemeint. Darüber
 wird erst bei der weiteren Aufarbeitung des Falls zu befinden sein.
 Aber die strukturellen Fehler, die über den Fall hinaus gehen, geben
 jetzt schon zu denken. Ein abgelehnter Asylbewerber, der dagegen
 klagt, lebt im Niemandsland. Er darf weder abgeschoben noch
 integriert werden. Je länger dieser Zustand andauert - bei Ali B.
 offenbar anderthalb Jahre -, desto größer wird die Gefahr der
 Radikalisierung oder einer kriminellen Karriere. Erst recht, wenn man
 genauer hinschaut, wer zu uns kommt. Junge Männer und männliche
 Jugendliche verüben - losgelöst von ihrer Nationalität - mehr
 Straftaten als andere Gruppen der Bevölkerung. Und es ist exakt diese
 Gruppe, die bei den Zuwanderern überrepräsentiert ist. Letzter Punkt:
 Diese jungen Männer, aber auch ihre Familien, sind oft traumatisiert.
 Traumatisiert durch ihre Flucht, aber auch verblendet durch das
 Weltbild, das sie vielfach mitbringen und das sie nicht automatisch
 ablegen, weil wir gastfreundlich sind. Ein steinzeitliches Weltbild,
 in dem vor allem Frauen rechtlos sind.
 
 Deutschland überfordert sich und seine Bürger, wenn es all das
 nicht mitbedenkt. Auch ein noch so intensives ehrenamtliches
 Engagement korrigiert diese Überforderung nicht. Schließlich ist es
 der Staat, der sowohl ein Leben in Freiheit und Würde als auch
 körperliche Unversehrtheit garantiert. Und was garantiert dieser
 Staat noch? Jeder, der hier geboren ist und eine Meldeadresse hat,
 weiß das: Er lebt im Zugriff eines vorbildlichen Rechtssystems, egal
 ob er nur falsch geparkt hat oder eines Kapitalverbrechens verdächtig
 ist. Wenn dieser Rechtsstaat aus struktureller Überforderung heraus
 diese Garantie bei Zuwanderern nicht mehr geben kann, wenden sich
 seine Bürger von ihm ab. Die Fragen in den Köpfen der Menschen
 reichen jetzt also sehr tief. Erst recht, weil der Fall Susanna nur
 deshalb noch nach rechtsstaatlichen Prinzipien behandelt werden kann,
 weil ein anderer Staat funktioniert hat: der Irak. Oder besser: sein
 kurdischer Teil.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Allgemeine Zeitung Mainz
 Peter Schneider
 Regionalmanager
 Telefon: 06131/485980
 online@vrm.de
 
 Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
 
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