| | | Geschrieben am 26-07-2015 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Einwanderungsgesetz
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 Bielefeld (ots) - Die Zuwanderung in Deutschland könnte das
 wichtigste innenpolitische Thema der Bundestagswahl 2017 werden.
 Vielleicht auch aus diesem Grund hat Angela Merkel kurz vor ihrem
 Urlaub eine überraschende Kehrtwende ihrer Haltung in der
 Zuwanderungspolitik durchblicken lassen. Plötzlich will die
 Bundeskanzlerin ein Einwanderungsgesetz. Ganz gleich, ob diese Rolle
 rückwärts wahltaktisches Verhalten oder auf die  angespannte
 Flüchtlingssituation zurückzuführen ist oder beides zusammen: Ein
 Einwanderungsgesetz wäre ein klares Bekenntnis und ein Signal. Wir
 brauchen  eine  Diskussion darüber, wie viele Menschen wir künftig in
 unser Land lassen, ob diese bei uns wirklich willkommen sind und
 welche Qualifikation die  Menschen haben müssen. Unstrittig dürfte
 sein, dass Menschen, die wegen  Krieg und Gewalt ihre Heimat
 verlassen müssen, Zuflucht bei uns finden. SPD, Grüne und Teile der
 CDU waren immer für das Einwanderungsgesetz. Es hakte nur an der
 Umsetzung und scheiterte an der Frage, ob Deutschland nun ein
 Zuwanderungsland ist oder nicht. Im ersten Halbjahr 2014 wanderten
 knapp 670 000 Menschen nach Deutschland ein, während im gleichen
 Zeitraum 427 000 Menschen auswanderten. Aufs Jahr hochgerechnet
 ergibt dies einen positiven Saldo von fast einer halben Million
 Menschen. Das ist mehr als genug, um den demografischen Rückgang zu
 kompensieren. Die Anzahl der Zuwanderer alleine ist aber  nicht
 aussagekräftig genug. Die Frage muss lauten: Welche Qualifikation
 haben sie? Welche wollen wir und welche nicht? Wie regeln wir das?
 Nach einer Bertelsmann-Studie ist die Rente nur  sicher, wenn
 genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu uns kommen. Bis 2050 müssten
 es jedes Jahr Hunderttausende sein. Sonst droht Deutschland die
 Krise. Wir brauchen ein Zuwanderungsgesetz, um die »richtigen«
 Einwanderer anzuwerben. Die Blue-Card regelt zwar nach den Vorgaben
 der EU-Richtlinie genau, wie und unter welchen Umständen
 Arbeitskräfte nach Deutschland kommen können. Das reicht aber nicht.
 Ein gut gemachtes  Zuwanderungsgesetz sollte dazu beitragen, die
 besten Köpfe aus aller Welt ins Land zu holen. Wir brauchen dringend
 Fachkräfte. Also müssen wir sie ins Land locken.  Ein regelrechtes
 Werben um die fähigsten Mitarbeiter hat es zuletzt nicht gegeben.
 Die Frage ist nicht, was das Gesetz regelt, sondern wofür es steht.
 Innerparteilich muss Angela Merkel noch Teile ihrer eigenen Partei
 und auch die CSU auf ihre Seite bringen - schwer genug. Ob der neue
 Kurs auch im Hinblick auf ein schwarz-grünes Bündnis nach der
 Bundestagswahl vorbereitet wird - gut möglich. Ein Konsens über die
 Ausgestaltung des Gesetzes ist aber nur schwer vorstellbar. Und die
 SPD? Sie muss   erneut zuschauen,  wie Angela Merkel ihr nach dem
 Mindestlohn ein weiteres Thema wegnimmt.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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