Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Formale Debatte
Geschrieben am 25-11-2014 |   
 
 Gera (ots) - Wenn die Politik im Lande Thüringen ausgesetzt ist,  
weil das Parlament nicht tagt und eine Landesregierung nur mehr die  
Geschäfte führt, dann müssen eben formale Debatten herhalten. Zum  
Beispiel über die Frage, wie kann man die Verfassung verstehen, wenn  
es darum geht, einen Ministerpräsidenten zu wählen? 
 
   Am 5. Dezember wird sich Bodo Ramelow als Politiker der  
Linkspartei für eine rot-rot-grüne Landesregierung zur Wahl stellen.  
Da sein linkes Bündnis nur eine Stimme Mehrheit hat, fürchten manche, 
dass er weder im ersten noch im zweiten Wahlgang eben diese eine  
Stimme mehr für die erforderliche absolute Mehrheit erhält. 
 
   Damit die Vorgänger-Regierung nicht ewig geschäftsführend im Amt  
bleibt, haben die Gestalter der Verfassung im Freistaat  nach zwei  
erfolglosen Wahlgängen die Hürde deutlich abgesenkt. Gewählt ist  
dann, wer die meisten Stimmen bekommen hat, also die einfache  
Mehrheit. Damit langt es sogar, wenn der Linke Ramelow sich einzig  
und allein selbst wählt. Dass Landtagspräsident  Christian Carius  
hier seine Zweifel hat, ist putzig. Es ist ja nicht Ziel der  
Verfassung, einen Ministerpräsidenten zu verhindern, sondern gerade  
das Gegenteil, nämlich Hindernisse auszuräumen, wenn es in den ersten 
beiden Wahlgängen nicht klappt. Das hängt wiederum damit zusammen,  
dass die Landesregierung das oberste Organ der vollziehenden Gewalt  
ist. Und diese Landesregierung existiert erst dann, wenn es einen  
Ministerpräsidenten gibt, der Minister ernennen kann. 
 
   Der Einwand, es könne doch niemand Ministerpräsident sein, der  
keine Mehrheit im Parlament besitzt, ist allerdings nicht ganz von  
der Hand zu wischen. Es wäre ein äußerst mieser Start. Wenn  
Rot-Rot-Grün es noch nicht mal schafft, einen Ministerpräsidenten zu  
wählen, wie wollen sie dann erst fünf Jahre lang gemeinsam Politik  
machen? 
 
   Es wirkt deshalb eher wahrscheinlich, dass die neuen Koalitionäre  
gleich beweisen wollen, dass eine der seltenen Dreiparteien-Regierung 
im Land  schon zum Auftakt funktioniert. 
 
 
 
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Redaktion Ostthüringer Zeitung 
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