NOZ: Gespräche mit Bernd Lucke, AfD-Bundessprecher, und Gabi Zimmer, Fraktionschefin der europäischen Linken im Europaparlament
Geschrieben am 27-11-2014 |   
 
 Osnabrück (ots) - Misstrauensantrag gegen  
EU-Kommissionspräsidenten: AfD will gegen Juncker stimmen, die Linken 
trotz Kritik für ihn 
 
   AfD-Sprecher Lucke: Juncker "steuerlicher Raubritter" -  
Fraktionschefin der EU-Linken Zimmer: Keine gemeinsame Sache mit  
Rechtspopulisten 
 
   Osnabrück.- AfD-Bundessprecher Bernd Lucke kündigt an, seine  
Partei werde an diesem Donnerstag im EU-Parlament gegen den  
Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker stimmen. In einem Gespräch 
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Lucke: "Wir  
vertrauen Herrn Juncker nicht. Deshalb stimmen wir dem  
Misstrauensantrag zu." Es gehe um die Frage, "ob man Vertrauen haben  
kann in einen Kommissionspräsidenten, der europäische Solidarität  
verlangt, während er als Ministerpräsident Luxemburgs Steuereinnahmen 
zu Lasten seiner Nachbarn erhöht", erklärte Lucke. "Das mag legal  
sein, aber es ist doppelzüngig", kritisierte der AfD-Politiker. 
 
   76 EU-Parlamentarier haben den Misstrauensantrag gegen die  
EU-Kommission auf den Weg gebracht, darunter Rechtspopulisten wie  
Nigel Farage von der britischen Anti-EU-Partei Ukip oder Marine Le  
Pen von der Partei Front National aus Frankreich. Sie werfen dem  
EU-Kommissionspräsidenten Juncker vor, in seiner Zeit als  
Ministerpräsident des Herzogtums Luxemburg namhaften Großunternehmen  
zu möglicherweise illegalen Steuervorteilen verholfen zu haben. Das  
Ausmaß dieser Steuervermeidung sei enorm, es umfasse "angeblich  
mehrere Hundert Milliarden Euro", sagte Lucke. "Steuervermeidung ist  
politisch inakzeptabel", betonte er. 
 
   Zu dem Vorwurf, die AfD mache jetzt gemeinsame Sache mit  
Rechtspopulisten, erklärte Lucke: "Wir stimmen mit all diesen  
Parteien in nicht mehr überein als in dem Misstrauen gegenüber  
Juncker. Wir haben bereits bei Junckers Wahl gegen ihn gestimmt und  
werden jetzt ihn nicht schützen, nur weil die CDU und die SPD zu  
feige sind, den von ihnen gewählten Kandidaten fallen zu lassen."  
Juncker sei zum "steuerlichen Raubritter" geworden, schloss Lucke.  
________________________________________________________________ 
 
   Kritik an Juncker kommt auch von den Linken, doch sie ziehen  
andere Konsequenzen: Gabi Zimmer, Fraktionschefin der europäischen  
Linken im Europaparlament, will trotz ihrer kritischen Haltung zum  
EU-Kommissionspräsidenten keinesfalls gemeinsame Sache mit den  
Rechtspopulisten machen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker 
Zeitung" (Donnerstag) sagte sie: "Wir lehnen den Misstrauensantrag  
der Rechtsextremen ab, denn wir wollen solidarische europäische  
Lösungen." Egoistische Kleinstaaterei habe die Steuerflucht von  
Konzernen erst ermöglicht, begründete Zimmer. Zudem sei ein "Nein zu  
Le Pen kein Ja zu Juncker", betonte sie. 
 
   Zimmer erneuerte ihre Kritik an dem Kommissionspräsidenten: "Er  
steht für eine EU, in der Staaten um die Gunst steuerflüchtiger  
Konzerne buhlen. Ein Schutzpatron der Steuerbetrüger kann nicht für  
die Menschen in der EU sprechen." Juncker habe "Luxemburg mit  
Steuerschlupflöchern reich gemacht", kritisierte Zimmer. "Dass er  
diese jetzt schließen will, glauben wir nicht", erklärte sie. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Neue Osnabrücker Zeitung 
Redaktion 
  
Telefon: +49(0)541/310 207
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