NOZ: Interview mit Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied
Geschrieben am 25-11-2014 |   
 
 Osnabrück (ots) - Gewerkschaften: Fehlfinanzierung der  
Mütterrenten das eigentliche Problem 
 
   Buntenbach nennt Kritik an Rente mit 63 "völlig übertrieben" -  
Neue Warnung vor steigender Altersarmut 
 
   Osnabrück.- Die Gewerkschaften bezeichnen die Kritik an den Kosten 
der abschlagfreien Rente mit 63 als "völlig übertrieben" und fordern  
stattdessen, den Blick auf die Mütterrenten und das Thema Altersarmut 
zu richten. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte in einem  
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag): "Ein noch  
viel größerer Teil der Belastungen durch das Rentenpaket geht auf das 
Konto der Mütterrente." Deren Fehlfinanzierung sei das eigentliche  
Problem. Allein im kommenden Jahr koste die Mütterrente fast sieben  
Milliarden Euro. Das seien drei Viertel der Gesamtkosten des  
Rentenpakets der großen Koalition. Bei der Rente mit 63 rechnet die  
Bundesregierung indessen mit drei Milliarden Euro im kommenden Jahr. 
 
   Buntenbach kritisierte: "Die Regierung verfrühstückt die Reserven  
der Rentenkasse - in erster Linie für die Mütterrente, nicht für die  
Rente ab 63." Sie forderte, die Mütterrente müsse statt aus  
Rentenbeiträgen aus Steuermitteln finanziert werden. Die Anerkennung  
von Kindererziehungszeiten sei eindeutig eine gesamtgesellschaftliche 
Aufgabe, an deren Finanzierung sich alle Gruppen beteiligen müssten.  
"Das Kindergeld wird ja auch nicht aus der Rentenkasse bezahlt." 
 
   Die Gewerkschafterin drängte zudem darauf, eine  
Demographie-Reserve zu bilden und damit das Rentenniveau zu  
stabilisieren und die Menschen besser vor Altersarmut zu schützen.  
"Das ist finanzierbar, aber nur, wenn die heutigen Reserven nicht  
verschleudert werden, weder über die Fehlfinanzierung der  
Mütterrente, noch über die Senkung von Beiträgen." Buntenbach warnte, 
wenn nicht gegengesteuert werde, dann sacke das Rentenniveau bis zum  
Jahr 2030 auf bis zu 43 Prozent des Durchschnittslohns. "Dann droht  
bis in die Mitte der Gesellschaft hinein immer mehr Menschen der  
soziale Abstieg und Altersarmut." 
 
   Buntenbach drängte vor diesem Hintergrund auf weitere Reformen. So 
forderte sie eine Verlängerung der Rente nach Mindesteinkommen, die  
bisher nur für Rentenzeiten bis 1992 gilt. Von dem Modell profitieren 
Menschen mit niedrigem Einkommen, die viele Jahre in die  
Rentenversicherung eingezahlt haben. Damit sie nicht in  
Grundsicherung fallen, wird ihr Einkommen bei der Rentenberechnung  
aufgewertet. 
 
 
 
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Neue Osnabrücker Zeitung 
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