WAZ: SPD-Experte: Kliniken vertuschen Hygiene-Mängel - Große Koalition will strengeres Gesetz zum Infektionsschutz
Geschrieben am 25-11-2014 |   
 
 Berlin (ots) - Die Große Koalition in Berlin will gefährliche  
Keiminfektionen in Krankenhäusern durch bessere Hygiene und strengere 
Vorschriften bekämpfen. Das berichten die Zeitungen der  
FUNKE-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Entsprechende Pläne des  
SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach stoßen bei der Union auf  
Zustimmung. Das Ziel: ein verschärftes Infektionsschutzgesetz.  
Lauterbach sieht "ein riesiges Problem bei der Hygiene" in deutschen  
Kliniken. "Der größte Teil der vermeidbaren Todesfälle und auch der  
größte Teil der vermeidbaren schweren Komplikationen dort ist auf  
Hygienefehler zurückzuführen", sagte der SPD-Bundestagsfraktionsvize  
der FUNKE-Gruppe. Infektionsrisiken würden unterschätzt und  
beschönigt. Statt einer "Kultur der Keimvermeidung" herrsche "eine  
Kultur des Verharmlosens, des Vertuschens und des Ignorierens - und  
daran sind schon viele Patienten gestorben", so Lauterbach im  
Interview mit den Zeitungen. Die Politik müsse jetzt eingreifen,  
"verbindliche Vorgaben machen und diese auch unabhängig überprüfen".  
Lauterbachs Forderungen: mehr Hygieneärzte, mehr Pflegepersonal,  
strengere Kontrollen der Hygienestandards und Strafen bei Fälschungen 
von Dokumenten. "Was davon auf Bundesebene machbar ist, unterstützen  
wir", sagte gestern Jens Spahn, Chef der Arbeitsgruppe Gesundheit in  
der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion. Infektionsschutz brauche offenbar  
"politischen Druck". Die Hygiene-Praxis in deutschen Kliniken sei  
"weit von dem entfernt, was Sicherheit gewährleisten würde", sagt  
Lauterbach. Deutschland könne "im internationalen Vergleich nicht  
mithalten". Einige "Funktionäre der Ärzteschaft" würden "das Problem  
verharmlosen statt es ehrlich darzustellen", kritisiert der  
SPD-Gesundheitsexperte. Die Politik müsse vorgeben, dass jedes  
größere Krankenhaus einen verantwortlichen Hygienearzt einzustellen  
habe. "Die können die Schwachpunkte der eigenen Klinik genau  
analysieren." Verantwortlich für die Übertragung gefährlicher Keime  
von Patient zu Patient sei "sehr häufig das Personal". Die  
Qualitätsdaten der deutschen Krankenhäuser sollen bald im Internet  
veröffentlicht werden. Auf diese Weise könnten Patienten vor einer  
Operation erfahren, wie es um Infektionsraten und Komplikationen in  
einzelnen Häusern stehe. "Wirtschaftliche Interessen" dürften nicht  
länger über dem Patientenwohl stehen, sagt Lauterbach. 
 
 
 
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung 
Zentralredaktion  
Telefon: 0201 - 804 6519 
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