Lausitzer Rundschau: 20. und 21. Jahrhundert
Deutschlands schwieriger Umgang mit Russlands Außenpolitik
Geschrieben am 23-11-2014 |   
 
 Cottbus (ots) - Das Phänomen Wladimir Putin bereitet der deutschen 
Politik Kopfzerbrechen. Das belegt nicht nur die Tatsache, dass sich  
Deutschlands Sonntagabend-Polit-Talkshow mit Günther Jauch zum  
zweiten Mal hintereinander mit dem Kremlchef beschäftigt hat. Auch  
die Vorgänge rund um den Petersburger Dialog, bei dem zu Putin allzu  
freundliche Akteure wie Matthias Platzeck offenbar nicht mehr gern  
gesehen sind, belegen die wachsende Verunsicherung. Zu verstörend ist 
das Verhalten des russischen Präsidenten, der so gar nicht in die  
Schemata modernen Denkens passen will. Während nicht nur  
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder in seinem Kumpel gerne den  
"lupenreinen Demokraten" sehen will, auf den große Hoffnungen für  
Russlands Zukunft gelegt wurden, entwickelt sich dieser zu einem  
Potentaten, der sich vor allem um seine eigene Zukunft zu kümmern  
scheint. Oppositionelle, Homosexuelle und andere bekommen zu spüren,  
wie arm es um die demokratischen Freiheiten in Russland bestellt ist. 
Auch seine Außenpolitik ist schwer fassbar. Eigentlich war man davon  
ausgegangen, dass Territorialfragen keine Rolle mehr spielen. Der  
Kampf gegen nicht-staatliche Terrorgruppen, Cyber-Kriege,  
Wirtschaftskonflikte - so stellten sich Strategen das 21. Jahrhundert 
vor. Und da kommt dieser Putin daher, annektiert die Krim und träumt  
von einem "Neu-Russland". Ist Putin also ein "Zar", der im 20.  
Jahrhundert stecken geblieben ist? Den es zu stürzen gilt? Nein. So  
leicht lässt sich das Phänomen auch nicht fassen. Er hat in Russland  
ja durchaus Unterstützung. Die Furcht vor einem "Einkreisen" durch  
den früheren Erzfeind Nato ist bei vielen Russen da - und, wenn man  
die Umstände, unter denen Osteuropas Staaten in die Nato drängten,  
außen vorlässt, nachvollziehbar. Um mit diesem Putin umgehen zu  
können, braucht Deutschland vor allem Klarheit in den eigenen  
Standpunkten. Was ist uns wichtiger: günstiges Gas oder  
Menschenrechte? Der Dialog, der Putin von noch größeren Eingriffen in 
Russlands demokratisches System abhält, oder die harte Hand, die ihm  
deutlich macht, dass er damit nicht durchkommt? Die Garantie, dass  
Grenzen auch schwacher Staaten geschützt werden, oder die  
Partnerschaft Russlands in globalen Fragen wie Klimaschutz oder  
atomare Abrüstung? Nur wer selber weiß, wo er steht, weiß auch, wie  
er mit Putin umgehen kann. 
 
 
 
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