Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Ukraine-Krise
Augenhöhe
Dirk Müller
Geschrieben am 17-11-2014 |   
 
 Bielefeld (ots) - Der Gesprächsfaden darf nicht abreißen. Heute  
macht sich der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier auf  
nach Kiew und Moskau, um dort wieder nach einer Lösung im Konflikt  
mit Russland um die Ukraine zu suchen. Als Diplomat, der er ist,  
sagte Steinmeier, er sei wirklich in Sorge, und es gehe darum, eine  
neue Spirale der Gewalt zu verhindern. Dafür ist es wohl zu spät: Bei 
neuen Kämpfen in der Ostukraine kamen gestern nach  
Augenzeugenberichten erneut Dutzende Menschen ums Leben. Dem Westen  
fällt im Umgang mit der offensichtlich anhaltenden Unterstützung  
Russlands für die Abspaltungsgelüste der ukrainischen Separatisten  
nicht mehr viel Neues ein. Richtig: Kanzlerin Merkel verschärfte in  
ihrer jüngsten Rede den Ton, entwarf neue Krisenszenarien für  
Georgien, Moldawien, Serbien und forderte entschlossene Einigkeit des 
Westens. Aus Brüssel kamen neue Sanktionsdrohungen. Aber in Wahrheit  
scheint es nicht so, als ahnte man auch nur, wie weit Russlands  
Präsident Wladimir Putin gehen könnte. Jedenfalls scheint er vor  
weiteren militärischen Nadelstichen nicht zurückzuschrecken. Auf  
westlicher Seite schließt man militärische Antworten auf das  
russische Vorgehen derzeit aus. Dennoch geht die Kriegsangst um in  
Deutschland und Europa, denn auch die NATO zündelt: Stationierung von 
Raketensystemen in Osteuropa, die Aufstellung schneller  
Eingreiftruppen, gemeinsame Manöver mit osteuropäischen Partnern - es 
sind auch diese provokanten Sandkastenspiele in Russlands Vorgarten,  
die die einstige Weltmacht auf den Baum bringen. Der frühere SPD-Chef 
Matthias Platzeck, der ein deutsch-russisches Forum leitet, erinnerte 
gestern daran, der Westen habe Russland nicht ernst genommen in  
seiner Einkreisungsangst, und er mahnte eine Sicherheitspartnerschaft 
"auf Augenhöhe" an. Richtig: Vertrauen braucht gleiche Augenhöhe,  
darüber muss geredet werden. Wenn es nicht schon zu spät ist. Der  
Gesprächsfaden darf nicht abreißen. 
 
 
 
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