Westdeutsche Zeitung: Wir brauchen eine Debatte über Sterbehilfe =
von Ulli Tückmantel
Geschrieben am 10-08-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Mag sein, Bundesgesundheitsminister Hermann  
Gröhe (CDU) hätte vor Beginn der wichtigsten gesellschaftspolitischen 
Debatte dieses Herbstes gern erst noch in der ihm eigenen Gemütsruhe  
das große Neusser Schützenfest gefeiert, aber daraus wird nichts. Mit 
seinem Vorstoß zur Sterbehilfe hat Bundestagsvizepräsident Peter  
Hintze (CDU) die Sommerpause beendet. Dafür wird die Mehrheit in der  
CDU-Bundestagsfraktion dem Wuppertaler möglicherweise nicht spontan  
dankbar sein. Doch dazu hätte sie - wie bereits vor einigen Jahren in 
der Debatte um die Präimplantationsdiagnostik (PID) - allen Anlass.  
Denn heute wie damals weicht der evangelische Theologe Hintze  
besonnen und mit klugen Argumenten vom harten Ablehnungs-Kurs  
innerhalb der Fraktion ab. Wie auch immer man zu der Frage stehen  
mag, in einem Punkt hat Peter Hintze recht: Es braucht eine breite  
gesellschaftliche Debatte. Und in dieser Debatte darf es nicht nur um 
Mehrheiten gehen. Sie muss tragfähige Antworten auf die Not der  
Menschen finden. Einfacher darf man es sich in dieser wichtigen  
ethischen Frage nicht machen. Gröhe lehnt jede Form von  
geschäftsmäßiger und organisierter Sterbehilfe ab. Alles andere berge 
die Gefahr, Ärzte zu "Dienern des Todes" zu machen, so Gröhe. Dies  
fürchtet auch Ärzte-Chef Frank Ulrich Montgomery. Zu Gröhes  
Verbündeten innerhalb der CDU gehören der Fraktionschef Volker Kauder 
und der unheilbar an Krebs erkrankte Wolfgang Bosbach. Zumindest  
Bosbach weiß, dass die Mehrheit der CDU-Fraktion keineswegs die  
Mehrheitsmeinung der Deutschen vertritt, die sich in Umfragen immer  
wieder deutlich für die Legalisierung aktiver Sterbehilfe  
aussprechen. In den Personen von Gröhe und Hintze spiegelt sich auch  
die Bandbreite der Diskussion innerhalb der evangelischen Kirche;  
Gröhe ist immerhin Mitglied der Synode der EKD. Vor Hintze hatte vor  
allem der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider eine  
Abkehr von einer harten Linie vollzogen, als er mit Blick auf seine  
krebskranke Frau erklärte, er werde sie begleiten, wenn sie "das  
Geschenk des Lebens an Gott zurückgeben" wolle. 
 
 
 
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